Partner
Services
Statistiken
Wir
VV (Ville Valo): Neon Noir (Review)
Artist: | VV (Ville Valo) |
|
Album: | Neon Noir |
|
Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Gothic Rock / Pop |
|
Label: | Spinefarm / Universal | |
Spieldauer: | 50:23 | |
Erschienen: | 13.01.2023 | |
Website: | [Link] |
Mag sein, dass Ville Valo hierzulande insbesondere unter "harten" Rockern und Metallern belächelt wird, weil er gegen Ende der 1990er mit HIM zu einem Pop-Superstar und Bravo-Mädchenschwarm avancierte, doch davon abgesehen, dass sich der Finne und seine Band nie angebiedert und stets gehobene Qualität geboten haben, sollte man wissen, dass sein Öffentlichkeitsbild außerhalb Europas und Deutschlands im Besonderen erheblich anders aussah. In Nordamerika strömten beispielsweise auch gestandene Kuttenträger zu HIM-Shows, ohne von hysterischen Teenies belämmert worden zu sein.
Wie dem auch sei, unter dem sinnträchtigen Banner VV kehrt der Sänger und Songwriter nun auf die Weltbühne zurück. Auf “Neon Noir” ist er zwar sofort wiederzuerkennen, doch die inzwischen verstrichene Zeit ist nicht spurlos an ihm vorübergegangen… was tatsächlich auch gut so ist. Bei VV handelt es sich schlicht gesprochen um eine "erwachsene" Version von HIM, die neu und vertraut zugleich klingt.
Der treibende Opener ´Echolocate Your Love´ mit markantem Synthesizer-Motiv und kraftvoller Bridge hat im weiteren Verlauf ein Pendant - ´Salute The Sanguine´, denn hier werden die entsprechenden kompositorischen Kniffe erneut angewandt, ohne dass man von plumpem Kopieren sprechen müsste. Das minimalistische ´In Trenodia´ steht wiederum beispiellos für sich, auch hinsichtlich seiner vordergründigen Electro-Elemente.
Das getragene ´Run Away From The Sun´ mit unverzerrten Strophen, die konträr zum Titel Sonne hereinlassen, hat einen ebenso schlichten wie einprägsamen Refrain und ist ähnlich gestrickt wie später das hauchzarte ´Loveletting´ und ´Baby Lacrimarium´. Neben dem verspielten Titelstück hebt auch das abwechselnd heavy bombastische und federleichte ´The Foreverlost´ die cleveren (teils chorischen) Gesangsarrangements hervor.
Im Übrigen lässt Valo sein früher charakteristisches Schluchzen bleiben; würdevoll gealtert und reifer denn je zeigt er sich vielmehr, so wie es sich im Grunde auch für einen 46-Jährigen gehört. Höhere musikalische Ambitionen haben Drogen und laszive Sexualität (erstere waren bitterer Ernst, letztere überwiegend Image) in den Hintergrund gedrängt, dafür gibt´s jetzt eine schleppende Ballade (´Heartful Of Ghosts´) die Züge von Eighties-Pop-Instanzen wie Berlin oder dem damaligen Schaffen von Depeche Mode trägt, sowie das lange ´Saturnine Saturnalia´, das sich in atmosphärisch dichter Opulenz suhlt - das fast achtminütige Finale ´Vertigo Eyes´ nach dem Zwischenspiel ´Zener Solitaire´ umso mehr.
FAZIT: Willkommen zurück, Ville Valo! Spätestens mit VV darf auch der "ernste" Hörer die Musik des ehemaligen HIM-Frontmanns gut finden. "Neon Noir" wird zwar zwischendurch etwas seicht, bietet aber eingängige Goth-Rock- bis Poplieder, die nicht oberflächlich auf Hit gebürstet sind, sondern zeitloses Songwriting mit gewieften Wendungen und edlem Sounddesign verschränken.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 01. Echolocate Your Love
- 02. Run Away From The Sun
- 03. Neon Noir
- 04. Loveletting
- 05. The Foreverlost
- 06. Baby Lacrimarium
- 07. Salute The Sanguine
- 08. In Trenodia
- 09. Heartful Of Ghosts
- 10. Saturnine Saturnalia
- 11. Zener Solitaire
- 12. Vertigo Eyes
- Gesang - Ville Valo
- Neon Noir (2023) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Andi
gepostet am: 07.01.2023 |
Mal unabhängig zur Bewertung: der Autor sollte vllt. über einen Jobwechsel nachdenken, wenn er es nicht einmal mal schafft, den Namen des Bewerteten richtig zu schreiben. |
Andi
gepostet am: 07.01.2023 |
Mal unabhängig zur Bewertung: der Autor sollte vllt. über einen Jobwechsel nachdenken, wenn er es nicht einmal mal schafft, den Namen des Bewerteten richtig zu schreiben. |
Besserwisser-Boy
gepostet am: 07.01.2023 |
Valo! Ein "l". |
Dr. Cvlt
gepostet am: 07.01.2023 |
"Neon Noir" - klasse Albumtitel. Nicht mal die Sisters waren draufgekommen. |
Finntastic.de
gepostet am: 02.03.2023 |
Ich war auf dem Ville Valo-Konzert in Frankfurt in der Batschkapp. Hat mir insgesamt gut gefallen, vor allem, weil alte und neue Songs im wechsel gespielt wurden. Hätte er allerdings nur neue Songs gespielt, wäre ich etwas enttäuscht gewesen. Ich finde die Songs von Neon Noir klingen vom Sound her alle sehr ähnlich. Ich hätte mir ein wenig mehr Individualität der einzelnen Songs gewünscht und dazu etwas mehr Power und coole Gitarrenriffs. Aber nichtsdesto trotz ein gutes Album, in das es sich lohnt reinzulauschen. www.finntastic.de - Der Finnlandblog, der aus der Reihe tanzt |
Finntastic.de
gepostet am: 02.03.2023 |
Ich war auf dem Ville Valo-Konzert in Frankfurt in der Batschkapp. Hat mir insgesamt gut gefallen, vor allem, weil alte und neue Songs im wechsel gespielt wurden. Hätte er allerdings nur neue Songs gespielt, wäre ich etwas enttäuscht gewesen. Ich finde die Songs von Neon Noir klingen vom Sound her alle sehr ähnlich. Ich hätte mir ein wenig mehr Individualität der einzelnen Songs gewünscht und dazu etwas mehr Power und coole Gitarrenriffs. Aber nichtsdesto trotz ein gutes Album, in das es sich lohnt reinzulauschen. www.finntastic.de - Der Finnlandblog, der aus der Reihe tanzt |
Rudi Mentär
gepostet am: 07.03.2023 |
@Andi:
Klar lässt es sich im Netz munter kommentieren und abwatschen. Anonym kann man auch bei vollkommener Ahnungslosigkeit auf dicke Hose machen. Evtl. hilft dir dieser Link hier ja weiter: https://de.wikipedia.org/wiki/Ville_Valo |