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Vanwa: Vanwa (Review)
Artist: | Vanwa |
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Album: | Vanwa |
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Medium: | Download | |
Stil: | Black Metal |
|
Label: | Eigenveröffentlichung | |
Spieldauer: | 40:28 | |
Erschienen: | 10.11.2023 | |
Website: | [Link] |
Auch rund drei Jahrzehnte nach dem Auflodern des Black Metal unterm nordischen Nachthimmel gibt es noch Ein-Mann-Projekte, deren musikalische Darbietung von jener vielfach verklärten Ära zehrt und die eine ähnliche Stimmung evoziert.
VANWA (elbisch: "verloren") aus Schwerte zählt mit der Veröffentlichung seines Debütalbums im November 2023 zu jenen Unentwegten, die aller stilistischen Selbstbeschränkung zum Trotz für Fans der "Schwarz-Weiß-Nische" zweifelsohne Hörenswertes zu bieten haben. Die Mittel sind so altbekannt wie überschaubar, werden allerdings gut eingesetzt, und beim traditionalen Songaufbau leistet sich VANWA keine nennenswerten Schwächen. Nach einem Intro mit schummerigen Dungeon-Synth-Sounds im Stile Burzums und ahnungsvollen Gitarren-Akkorden geht es zunächst hurtig voran, der Gesang wird geisterhaft gefaucht und geschrien, die Melodielinien unterstützen den eingängigen Charakter und erinnern gelegentlich an das französische Projekt Aurvandil (r.i.p.). Bei "Fortress Of The Cold East" schimmern stellenweise Heavy-Metal-Einflüsse durch, ohne dass gleich Desaster Konkurrenz gemacht wird. Nein, selbst eine kurze Keyboard-Klimperei oder eine Einleitung auf der Akustikgitarre können nicht verhehlen, dass es sich hier um puristischen Black Metal nordischer Machart ohne großen Firlefanz handelt, der so authentisch wie atmosphärisch klingt, ohne mit großen Überraschungsmomenten aufzuwarten, vom Klargesang in dem eher bedächtigen "Through Forests And Mountains" mal abgesehen. Passend zum Cover dieses bislang nur digital veröffentlichten Albums (Stand: Dezember 2023) wird also weltabgewandte Hinterwäldler-Musik geboten, die so ähnlich klingt wie anno dazumal.
Bis, ja, bis zur 36. Minute: Denn ab derselben ertönen versöhnliche Akustikgitarren- und Panflöten-Keyboardklänge und eine nur allzu bekannte Melodie… Das ist doch "Scarborough Fair"? Tatsächlich hat sich VANWA, rund 20 Jahre nach einer anderen Band aus Schwerte, diesem englischen Folk-Klassiker angenommen, um damit sein Debütalbum zu beschließen. Das scheint mir am Ende dann doch ziemlich überraschend.
FAZIT: Nordischen Black Metal in Reinkultur bietet VANWA auf seinem gleichnamigen Debütalbum, das mit vier Long Tracks und einem ungewöhnlichen Coversong 40 Minuten atmosphärisch dicht überbrückt und bei manchen Altvorderen sogar Erinnerungen an die Gründerzeit des Genres wecken mag. Die beherzte wie kompetente Darbietung stellt jedenfalls so manche Veröffentlichung auf einschlägigen Labels mit dem Charme des Unzeitgemäßen in den Schatten. Oder, um es mit Tolkien zu sagen: "Not all those who wander are lost."
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Oh, Dark Son of Night
- The Depth of The Misty Woods
- Fortress of the Cold East
- Through Forests and Mountains
- Scarborough Fair
- Vanwa (2023) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Sören Judtka
gepostet am: 16.06.2024 User-Wertung: 14 Punkte |
Vinyl ist erhätlich
https://vanwa.bandcamp.com/album/vanwa |
Sören Judtka
gepostet am: 16.06.2024 User-Wertung: 14 Punkte |
Vinyl ist erhätlich
https://vanwa.bandcamp.com/album/vanwa |