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Wayfarer: American Gothic (Review)
Artist: | Wayfarer |
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Album: | American Gothic |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Century Media / Sony | |
Spieldauer: | 43:50 | |
Erschienen: | 27.10.2023 | |
Website: | [Link] |
Auf "Romance With Violence" (2020), dem Vorgänger von "American Gothic", blieben WAYFARER hinter den Erwartungen zurück, die man an eine Black-Metal-Band mit kulturell dezidiert amerikanischem Background stellen mag; die Musik klang allzu vertraut, lediglich die visuelle Ästhetik und die Songtexte standen im Zeichen der Frontier-Erfahrung, quasi in Frederick Jackson Turners Sinn.
Auch das neue Werk der Gruppe bleibt im Kern recht typischer USBM, allerdings enthält ihr fünfter Longplayer die stärkeren, schlüssigeren Kompositionen und zeugt davon, dass die Musiker ihr Bewusstsein für die Einarbeitung von Stilmitteln aus der traditionellen Musik ihrer Heimat geschärft haben. Mastermind Shane McCarthy und sein Co-Gitarrist Joe Strong-Truscelli prägen "American Gothic" mit einer in weiten Teilen überhaupt nicht schwarzmetallischen Spielweise - und ebendies ist der Hauptanziehungspunkt der Platte.
Das Duo versteht sich auf eingängige, zum Mitgehen animierende Motive, die großteils auf nicht zu stark verzerrten Akkordzerlegungen beruhen und stellenweise mit Slide-Rohr gespielt zu werden scheinen. Das flexible Tempo (in 'The Cattle Thief' etwa ergreift der titelgebende Viehdieb zwischendurch offensichtlich schnell die Flucht…) und ein paar klassischem Metal nahestehende Solos machen die Chose ausgesprochen kurzweilig, was man vom letzten Album überhaupt nicht sagen konnte.
'Reaper on the Oilfields' bringt den Titel "American Gothic" vielleicht am besten auf den Punkt: akustische Klänge (Banjo?), ein gespenstisches Hauptriff und übersteuerter melodischer Gesang erzeugen die gruselige Stimmung die man mit einer Wildwest-Geisterstadt verbinden mag; Sprachsamples wie im Opener und während des Zwischenspiels '1934' oder das an Singer-Songwriter-Folk angelehnte 'A High Plains Eulogy' - 'Black Plumes over God's Country' enthält einen gesonderten Part vergleichbarer Art - verstärken diese Atmosphäre zusätzlich… und ist das Geklimper im abschließenden 'False Constellation' ein kaputtes Saloon-Piano?
FAZIT: Mit "American Gothic" gelingt WAYFARER eine dicke Überraschung, denn die Band gewinnt dem Genre Black Metal eine neue Seite ab und führt USBM als lokalen Ableger an seine logische nächste Entwicklungsstufe heran.Der Titel trifft den Nagel hinsichtlich des Dark-Americana-Flairs der Musik und mit Bezug auf die Textthemen auf Kopf, doch selbst wenn man diesen konzeptionellen Kunstgriff ignoriert, bleiben äußerst starke Kompositionen übrig, die Genre-Fans fesseln dürften.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Thousand Tombs of Western Promise
- The Cattle Thief
- Reaper on the Oilfields
- To Enter My House Justified
- A High Plains Eulogy
- 1934
- Black Plumes over God's Country
- False Constellation
- Bass - Jamie Hansen
- Gesang - Shane McCarthy
- Gitarre - Joe Strong-Truscelli, Shane McCarthy
- Schlagzeug - Isaac Faulk
- A Romance With Violence (2020) - 9/15 Punkten
- American Gothic (2023) - 12/15 Punkten
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