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Abglanz: Dawn Of Eternal Existence (Review)
Artist: | Abglanz |
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Album: | Dawn Of Eternal Existence |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Eigenveröffentlichung | |
Spieldauer: | 50:14 | |
Erschienen: | 07.09.2024 | |
Website: | [Link] |
Nach ihrem ersten und bislang einzigen Demo "Call Of The Woods" (2023) legt die Goslarer Black-Metal-Band ABGLANZ unter dem Titel "Dawn Of Eternal Existence" ihren Langspiel-Einstand vor, auf dem sie anscheinend wenig dem Zufall überlassen hat.
Denn eines lässt sich gleich beim ersten Hören feststellen: ABGLANZ klingen entschlossen und bringen ihre Kompositionen weitgehend schnörkellos auf den Punkt. Das mag bei Hochgeschwindigkeits-Fanatikern mitunter zu nervösen Zuckungen führen, doch in den Bergen des Harzes ticken die Uhren bekanntlich anders, und die Brocken-Bahn ist nun mal kein ICE, sondern erklimmt den mythenumrankten höchsten Berg Norddeutschlands mit Dampfantrieb – der Gesang wird nahezu durchweg gefaucht. Ohne übertriebene Hast, gleichwohl kraftvoll intonieren ABGLANZ ihre durchweg eingängigen Songs, in denen sie sich u.a. ihrer heimischen Bergwelt widmen, und mit einem Titel wie "The Ride Of The Witches" 28 Jahre nach der Veröffentlichung von Abyssos‘ "Wherever The Witches Might Fly" an eines der grandiosesten Black-Metal-Tapes jener Zeit erinnern.
Woman of dark desire
Addicted to the nature
Dreaded and haunted
Driven by the night
Auch das Quartett aus dem Harz neigt zum atmosphärischen, melodischen Stil, scheint sich jedoch vor allem im Midtempo wohl zu fühlen. Der Opener "Ruins" prescht zunächst hurtig voran, bevor das Tempo gedrosselt wird und ein Filmzitat die düstere Stimmung verdichtet: "…wir sind uns selbst eine schwerere Last als die dunkelste Finsternis."
Finster geht es bei ABGLANZ durchweg zu, und phasenweise lauert eine düstere Eintönigkeit hinter der nächsten Wegkehre. Umso gelungener wirkt da ein Stück wie "The Deepest Throne", das in der Mitte des Albums mit epischen Klängen aufwartet und für Abwechslung sorgt. Das folgende "Enter The Gates" – Titel und Texte scheinen fürwahr schwedisch inspiriert – kann zunächst mit einer starken Melodie punkten, verpasst es jedoch, den Song damit auf die Spitze zu treiben. Hier und dort gehen ABGLANZ noch etwas zu sehr auf Nummer Sicher.
Aufhorchen lässt das mit Violine und Cello andächtig intonierte Finale des siebten Tracks "I Am Their Ordeal", dessen Tonfolge im das Album beschließenden Stück "Their Light" von beiden Instrumenten wieder aufgegriffen wird. Wenn sich dann noch das Klavier anschmiegt, mag sich mancher Hörer verdutzt die Ohren reiben – erscholl vor diesem kammermusikalischen Ausflug nicht eben noch schwarzmetallischer Krach…? Eine schöne Wendung allemal und eine äußerst gelungene Verabschiedung, welche direkt Vorfreude auf ein Wiederhören weckt, denn wer seine Musik so anmutig ausklingen lässt, dem ist bei kommenden Aufnahmen noch mehr zuzutrauen!
Die Eigenveröffentlichung kann als rundherum schlüssiges Gesamtwerk bezeichnet werden, auch wenn bei der Produktion vor allem des Schlagzeugs noch ein wenig Luft nach oben bleibt: Etwas weniger moderne Härte und ein etwas "schmutzigerer" Klang dürften in atmosphärischer Hinsicht kaum schaden.
Die stilsicher gestaltete Digipak-CD wird für den stolzen Preis von 20 €, das digitale Album für 18 € im Bandcamp-Shop angeboten.
FAZIT: Auf "Dawn Of Eternal Existence" präsentieren ABGLANZ melodischen Black Metal traditionaler Machart, der trotz einer im Detail etwas zu modernen Produktion wie aus einer anderen Welt ins Hier und Jetzt herüberzutönen scheint, in all seiner Weltabgewandtheit zuweilen etwas zeitlos Melancholisches ausstrahlt und in den besten Momenten an atmosphärisch vereinnahmende Meisterwerke anknüpft, ohne aus deren Schatten herauszutreten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Ruins
- From The Depth
- The Ride Of The Witches
- The Deepest Throne (feat. Niklas - Horn)
- Enter The Gates
- Pale Shadows
- I Am Their Ordeal
- Their Light
- Bass - Mara
- Gesang - B.L. Pravum Noctis
- Gitarre - K.B., B.L. Pravum Noctis
- Schlagzeug - A.V.
- Dawn Of Eternal Existence (2024) - 10/15 Punkten
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