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Kite Parade: Disparity (Review)
Artist: | Kite Parade |
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Album: | Disparity |
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Medium: | Download/CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | White Knight/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 40:20 | |
Erschienen: | 11.10.2024 | |
Website: | [Link] |
Erst waren KITE PARADE, die britischen Prog-Rocker, im vergangenen Jahr noch so richtig „Retro“ und nun kommen sie als glitzernder Diamant daher, auch wenn sie nicht etwa auf der floydianischen „Shine On You Crazy Diamond“-Welle reiten.
KITE PARADE als Band zu verorten, wäre schonmal ein Fehler. Denn hinter diesem Namen verbirgt sich der singende Multiinstrumentalist Andy Foster, der sich zur Verwirklichung seiner Alben namhafte Gäste einlädt, die im Falle von „Disparity“ von solchen Bands wie KARNATAKA oder MAGENTA sowie ATANA und EXPLORING BIRDSONG kommen und natürlich Fosters Musik eine ähnliche Aura wie der ihrer eigenen Bands verpassen, wozu natürlich der vielfältige Andy nur zu gerne mit seinen Kompositionen und Texten beiträgt.
„Disparity“ wohnt in erster Linie der Geist der späteren „And Then There Were Three“-GENESIS inne, wartet mit schönen Harmonien auf, die ausufernde progressive Breitseiten voller hymnischer Gitarren-Soli und symphonischen Breitwand-Keyboards präsentieren, wobei in zwei Songs auch den Damen das Mikro überlassen wird, sodass in „Is This All There Is?“ CHRISTINA BOOTH und in „Broken“ (dem stärksten Song des Albums) LYNSEY WARD ihre beeindruckenden Stimmen erheben dürfen, was beide Songs aufwertet.
Weitere musikalische Highlights sind die Momente, in denen das Saxophon sich in den Mittelpunkt rückt, wobei wir wiederum bei „Broken“ wären, ein Siebenminuter, in dem es um die Trennung eines Paares geht, bei dem der eine Partner die Trennung nicht überwinden kann. In diesem Sinne ist der einzige kleine Schwachpunkt der etwas zu banal gehaltene Text. Aber bei dem Thema darf man gerne mal auf die Tränendrüse drücken.
Böser und härter wird dagegen der folgende Song „Forgotten Youth“, in dem das traurige Bild eines mental wie körperlich misshandelten Kindes gezeichnet wird, das sich dann auf der Straße auf die falsche Art zu wehren beginnt, bis das folgende, mit vielen Electronics versetzte Instrumental die Frage aufwirft: „Is There Hope?“ Im Falle von „Disparity“ möchte man dann doch eher mit einem „Nein!“ antworten.
Nur dass es auch Hoffnung gibt, beweist dann der vorletzte Song „Make It Beautiful“, der in der leichten Prog-Pop-Affinität eines JON & VANGELIS- oder ASIA-Songs daherkommt und durchaus auf echte Radiotauglichkeit setzt, ohne sich allerdings peinlich anzubiedern, während der Text, den man, neben allen anderen Texten, in dem anschaulich gestalteten 16-seitigen Booklet findet, unsere Verantwortung für das, was so auf der Welt geschieht, anmahnt: „We are here watching over / All the world come together. Make it beautiful.“
In diesem Sinne bekommen wir auch dieses Mal von KITE PARADE ein nettes (Ja, ein umstrittener Begriff, der im Falle von „Disparity“ aber durchaus passend ist!), melodisches wie symphonisches Prog-(Pop-)Album präsentiert, in das man sich fallen lassen und wohlfühlen kann, bis wir am Ende sogar noch den Engeln zuhören dürfen, wobei alle neun Songs fließend ineinander übergehen und so offensichtlich die konzeptionelle Absicht verfolgen, die guten Seiten des Menschen zum Klingen zu bringen, auch wenn das Böse und Traurige immer und überall auf uns zu lauern scheint.
FAZIT: Nun gut, ganz so wertvoll wie der hochkarätige Diamant auf dem Album-Cover von „Disparity“ ist das aktuelle KITE PARADE-Album nicht ausgefallen. Trotzdem hat sich Andy Foster aka KITE PARADE auch bei seinen Musik-Gästen ordentlich ins Zeug gelegt, um seine Drachenparade durch den melodischen, mit vielen Harmonien ausgepolsterten Progressive Rock, der Erinnerungen an IT BITES weckt, flattern zu lassen, bei dem zudem die beiden großartigen Sängerinnen Christina Booth und Lynsey Ward ihre vokalen Flügel weit spreizen dürfen, was „Disparity“ sehr gut tut.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Fraternal Angels
- Open Your Heart
- Is This All There Is?
- This World Is Mine
- Broken
- Forgotten Youth
- Is There Hope?
- Make It Beautiful
- Listen To The Angels
- Bass - Marcin Palider
- Gesang - Andy Foster, Christina Booth, Lynsey Ward
- Keys - Andy Foster, Anthony Cooper
- Schlagzeug - Jimmy Pallagrosi
- Sonstige - Andy Foster (Saxophone), Ron Vint (Congas, Bongos), London Lawhon, Krysta Staboulis (Harmoniegesang)
Interviews:
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keine Interviews