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Nik Bärtsch's Ronin: Spin (Review)
Artist: | Nik Bärtsch's Ronin |
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Album: | Spin |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz, Funk, Weltmusik, Ritual Groove Music |
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Label: | Ronin Rhythm Records/Galileo Music | |
Spieldauer: | 58:28 | |
Erschienen: | 29.11.2024 | |
Website: | [Link] |
NIK BÄRTSCH ist ein Jazz-Pianist aus Zürich, der sich zwar ganz der Jazz-Musik verschrieben hat, diese aber mit einer gehörigen Portion aus den unterschiedlichsten Musikwelten – sei es Funk, Neue Klassik oder Klänge aus der japanischen Ritualmusik – farbenfroh anreichert, sodass selbst Hörer, bei denen, wenn sie das Wort Jazz hören, sofort die Ohren-Scheuklappen runterfallen, trotzdem durchaus Gefallen an „Spin“ von NIK BÄRTSCH'S RONIN haben könnten. Wohl auch darum bezeichnet er seine Musik als Ritual Groove Music.
Denn – wie es so schön in dem Begleitschreiben zum Album heißt – „Mit dem 2001 gegründeten Zen-Funk-Quartett RONIN führt Nik Baertsch gemeinsam mit Kaspar Rast (Schlagzeug), Jeremias Keller (Bass) und Sha (Reeds) die Arbeit an seiner RITUAL GROOVE MUSIC fort. Ihre Musik folgt in unterschiedlichen instrumentalen Gestalten stets derselben ästhetischen Vision: mit minimalen Mitteln maximale Wirkung zu erzielen.“
Aus diesem Grunde unterteilt Bärtsch seine Stücke auch in „Module“, denen er Zahlen der Einordnung verleiht, aber keine Titel. Die darf der Hörer nach jedem Hördurchgang und der auf ihn hinterlassenen Wirkung ja gerne selber vergeben. Freiheit, nicht im Sinne einer Merkel, sondern eines Musikers, der tatsächlich weiß, was sich hinter diesem Begriff versteckt. Denn gerade der Jazz bietet von seiner improvisatorischen Seite her jedem Musiker so viel Freiheit wie kaum einem Anderen. Doch dafür muss man die hohe Kunst der Improvisation beherrschen – und die beherrscht NIK BÄRTSCH'S RONIN vollkommen.
„Spin“ ist bereits die neunte Veröffentlichung des ehemaligen Trios, das sich nunmehr durch den neuen Bassisten auf ein Quartett erweitert hat und von Anfang an auch ordentlich Feuer gibt. Nicht indem es etwa frei drauflosjazzt, sondern funkig wie weltmusikalisch und sogar beatlastig den Jazz auf ganz eigene Weise interpretiert und allen Instrumentalisten viele Entfaltungsmöglichkeiten einräumt, wobei auch immer wieder auffällt, dass sich häufig Bassklarinette und Altsaxophon in den Vordergrund spielen. Melodien und Harmonien überwiegen hierbei immer, statt sich an freien Strukturen verzweifelt entlangzuhangeln.
So entsteht ein kompakter Band-Sound, der durchaus jazzrockige Züge trägt, die entsprechenden Genre (Jazz, Funk, Weltmusik, Beat) miteinander fusioniert und einen eigenständigen Klangkosmos entwickelt, der mit dem entsprechenden Groove und Indie-Ideen sogar zu vorsichtig sich steigernden Postjazzrockmomenten neigt.
Grundsätzlich wird in diesem Sinne von RONIN die Musik 'live im Studio' eingespielt, sodass sich Bärtschs Kompositionen erst durch das Zusammenspiel mit den ihn begleitenden Musikern vollends entwickeln können – oder wie es im vierseitigen Booklet zum Album formuliert ist: „RONIN ist ein musikalischer Organismus, der dadurch funktioniert, dass er schon seit Jahren sich durch ein gemeinsamen Zusammenspiel entfaltet.“
FAZIT: „Es gibt keine Einzelveröffentlichung eines Tracks des Albums, denn 'Spin' setzt auf die gute alte Idee eines kompletten Albums als Dramaturgie und Programm, das auf der Erfahrung der gemeinsamen Auftritte über Jahre hinweg basiert. Die verschiedenen Tracks zeigen verschiedene Aspekte der Philosophie und Arbeitsweise von RONIN und Bandleader NIK BÄRTSCHs Konzept und Komposition für die Band.“ So steht es unter der 'bandcamp'-Seite von NIK BÄRTSCH'S RONIN zu lesen und trifft damit den beeindruckenden Jazz-Funk-Rock-Weltmusik-Post-Fusion-Nagel von „Spin“ mitten auf den rundum runden Kopf.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Modul 66
- Modul 63
- Modul 70_51
- Modul 14
- Modul 13
- Bass - Jeremias Keller
- Keys - Nik Bärtsch
- Schlagzeug - Kaspar Rast
- Sonstige - Sha (Bassklarinette, Altsaxophon)
- Spin (2024) - 13/15 Punkten
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