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Obscura: A Sonication (Review)

Artist:

Obscura

Obscura: A Sonication
Album:

A Sonication

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Death Metal

Label: Nuclear Blast / Believe
Spieldauer: 39:06
Erschienen: 07.02.2025
Website: [Link]

Aufgrund der schweren Plagiatsvorwürfe (solche sind ja eigentlich immer schwer, weil sie einen künstlerischen Offenbarungseid suggerieren), die von den ehemaligen OBSCURA-Mitgliedern Max Phelps, Alex Weber und Christian Münzner gegen Bandkopf Steffen Kummerer erhoben werden, kann man "A Sonication" kaum unvoreingenommen hören. Als Rezensent hatte man dieses Glück, und so lebe ich nun schon eine ganze Weile mit der Platte, wobei meine anfängliche Einschätzung mehr oder weniger genau so stehenbleibt.

Obwohl Kummerer mal wieder die ganze Besetzung auf den Kopf gestellt hat - die Frage, ob er in Hinblick auf die personelle Instabilität der Gruppe vielleicht ein unangenehmer Bandleader ist, sollen diejenigen beantworten, die ihn persönlich kennen -, ist ihm ein weiteres kompositorisch atemberaubend treffsicheres Album gelungen, das überdies ausgewogener und strahlkräftiger klingt als alle seine sechs Vorgänger, ohne die grundlegende Rohheit des Death Metal zu negieren, den OBSCURA eben immer noch spielen.

Abgesehen davon, dass Technik und Seele selten so organisch miteinander einhergingen wie auf "A Sonication", bietet das Album ein reizvolles inhaltliches Konzept, dessen lebensbejahender Tenor die subtile Melancholie weiter hervorhebt, die seit je typisch für die Band ist.

FAZIT: "A Sonication" ist ungeachtet der begleitenden Kontroverse ein auf allen Ebenen (Sound, Songwriting, Performance) hammermäßiges Prog-Death-Album, das weite Teile der Szene alt aussehen lässt.

P.S.: Kummerer hat seine Perspektive unter anderem bei den Kollegen vom deutschen Metal Hammer dargelegt. Sie klingt für mich so plausibel wie die Anschuldigungen seiner ehemaligen Mitmusiker, weshalb im Grund Aussage gegen Aussage steht. In keinem Fall verdienen OBSCURA die wideriche Häme, die der Social-Media-Mob nach wie vor über ihnen ausschüttet. Eine juristische Klärung ist somit unumgänglich, wobei der Fall im Übrigen auch Kommunikationsdefizite in mehrfacher Hinsicht aufzeigt. Warum wenden sich die mutmaßlich ungerecht Behandelten an die Öffentlichkeit und provozieren eine Schlammschlacht, statt den Dialog im Stillen zu suchen oder gleich Anwälte einzuschalten.

Ich habe Steffen vor dem Eklat interviewt. Die einzige fürs Thema relevante Aussage in unserem Gespräch ist nicht besonders aufschlussreich. "Von der vorherigen Besetzung ist gar nichts dabei. Ich habe sehr viele Songs zusammengetragen. Am Anfang waren die anderen noch mit dabei, also die letzte Live-Besetzung, aber da sind wir uns nicht nicht einig geworden, was die musikalische Richtung betrifft, und dann habe ich das Album quasi im Alleingang eingespielt und fertig gemacht."

Infolge der Anschuldigungen habe ich auch bei Christian Münzners aktueller Plattenfirma angefragt, ob er darüber reden wolle. Season of Mist antworteten, sie würden dies für keine gute Idee halten; ich weiß daher nicht, ob meine Frage überhaupt an Christian weitergeleitet wurde.

Schade um die Musik, wenn potenziell Unrecht begangen wurde und die Fronten so verhärtet sind, dass eine Klärung ohne böses Blut unmöglich erscheint.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 246x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • 01] Silver Linings
  • 02] Evenfall
  • 03] In Solitude
  • 04] The Prolonging
  • 05] Beyond The Seventh Sun
  • 06] Stardust
  • 07] The Sun Eater
  • 08] A Sonication

Besetzung:

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