Partner
Services
Statistiken
Wir
Pillars Of Cacophony: Paralipomena (Review)
Artist: | Pillars Of Cacophony |
![]() |
Album: | Paralipomena |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Death Metal |
|
Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 41:28 | |
Erschienen: | 28.03.2025 | |
Website: | [Link] |
Death Metal mit Wissenschaftsbezug und technischem Anspruch weckt Assoziationen zu Truppen wie OBSCURA. Aber PILLARS OF CACOPHONY greifen – im Gegensatz zu ihren Artgenossen – nicht nach den Sternen, sondern begeben sich, wenigstens in Bezug auf die Texte, auf die Suche nach den biologischen Wahrheiten des Lebens.
Ist das also anthroposophischer Death Metal?
Kann sein.
Sicher ist aber, dass „Paralipomena“ instrumental makellose Albtraummusik bietet, die jedoch nicht allzu offensiv verkopft klingt.
Abrupte Tempowechsel zwischen raffiniertem Geschrote und ambientösen Klangkaskaden, wie in „Retina“, jagen dem Hörer kalte Schauer über den Rücken und betonen zugleich den technischen Anspruch von Chefdenker Dominik Bulfon.
Gleichzeitig strahlen Stücke wie „The Discord“ eine feindselige Kälte aus, die nicht selten Black-Metal-affin erscheint und im Stop-and-go-Modus zwischen temporeicher Aggression und fast Jazz-affinen Breaks hin- und herspringt (man beachte in diesem Zusammenhang auch die tolle Bassarbeit).
Wie die instrumentale Struktur scheint auch die Anordnung der Titel kaum zufällig zu sein. Das zentral platzierte „Mitosis“ veranschaulicht den musikalischen Exzess wie kaum ein Stück auf diesem Album. Nach einem relativ geradlinigen Start öffnen sich death-metallische Untiefen, während die dissonante Gitarrenarbeit ihre Schneisen in das Soundbild pflügt, nur um gegen Ende PINK FLOYD-artige Melodien zu präsentieren, die einen harten Bruch zum finalen Gekeife darstellen.
Grundsätzlich lässt sich diese Unvorhersehbarkeit auf sämtliche Stücke von „Paralipomena“ übertragen, wodurch das Album (alb-) traumhafte Facetten aufweist und sowohl durch spielerischen, als auch thematischen Wahnwitz fesselt. Dass die Produktion zudem detailreich und druckvoll tönt, schafft viel Raum für instrumentale, aber auch emotionale Entdeckungsreisen.
FAZIT: PILLARS OF CACOPHONYs „Paralipomena“ klingt, anders als es der Bandname suggeriert, mitnichten nach Kloschüssel-Death-Metal, sondern zelebriert technischen sowie textlichen Anspruch. Damit kann der wissenschaftliche Anspruch vielleicht nicht nur auf die Texte bezogen werden. Denn die Musik klingt ebenso komplex wie nachvollziehbar, wodurch sich ein weiterer Bezug zur Wissenschaft herstellen lässt. Schließlich ist eine Doktorarbeit für Eingeweihte auch leichte Lektüre, während der Laie daran zu knabbern hat. Ein ähnliches Prinzip lässt sich auch auf die Musik dieser Grazer anwenden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Of Plaques and Fibrils
- 4°C
- The Cradle
- Retina
- Mitosis
- Cachexia
- Landscapes of Permanence
- The Discord
- Maps of Disintegration
- Bass - Dominik Bulfon
- Gesang - Dominik Bulfon
- Gitarre - Dominik Bulfon, Markus Steinrück
- Schlagzeug - Dominik Bulfon
- Paralipomena (2025) - 13/15 Punkten
-
keine Interviews