Am 31.01.2017 ist John Wetton im Alter von 67 Jahren seinem Krebsleiden erlegen. Wetton, der Bassist mit der sonoren, warmen und unverkennbaren Stimme war nicht nur Solo unterwegs, sondern auch mit einer Vielzahl von Bands verbandelt, die er in den Siebzigern häufig wechselte. So war er Mitglied von FAMILY, KING CRIMSON und URIAH HEEP, gehörte zu den Gründungsmitgliedern von U.K. und ASIA.
Er spielte bei ROXY MUSIC und war auf diversen Soloalben von Bryan Ferry, Phil Manzanera und Brian Eno zugegen. Daneben gab es Kollaborationen mit ASIA-Kollegen Geoffrey Downes, Richard Palmer-James und Ken Hensley sowie eine unglaublich lange Liste als Gastmusiker, Produzent und Texter für die unterschiedlichsten Musiker*innen. Zwischen Agnetha Fältskog und Steve Hackett lässt sich viel Raum füllen.
Als Solokünstler erwies sich Wetton nicht immer als geschmackssicher. Seinem Hang zu pathetischem Kitsch ließ er nur allzu gern freien Lauf und überschwemmte seine Hörer mit wachsweichen Ergüssen. Doch immer wieder gelangen ihm auch unwiderstehliche Melodien und Hooks, die nicht nur dank seiner markanten Stimme haften blieben. Besonders, wenn er Live in kleiner Besetzung auftrat, seine Songs bis aufs Knochengerüst entblätterte, schaffte er höchst eindringliche Musik.
Er galt als sympathischer und warmherziger Mensch, lange Jahre bedauerlicherweise mit heftigen Alkoholproblemen, die er zwar überwand, die aber mitverantwortlich für eine koronare Herzerkrankung waren, wegen der er 2007 operiert werden musste. John Wetton überstand auch dies und vertrug sich wieder mit Steve Howe, sodass 2006 einer ASIA-Reunion nichts im Wege stand, die zu weiteren Studio-Alben und Live-Auftritten führte.
Anfang 2015 schließlich wurde Krebs diagnostiziert, wegen dem er im Mai operiert wurde. John Wetton kämpfte dagegen an, doch verlor er jetzt diesen Kampf. Ein eminent wichtiger, vielfältiger Musiker; ein freundlicher Mensch, von denen es mehr, nicht weniger geben müsste!
2017 macht anscheinend unbeeindruckt da weiter, wo 2016 mit Greg Lake und George Michael aufhörte. Traurige Zeiten.