Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Crescent Shield: The Last Of My Kind (Review)

Artist:

Crescent Shield

Crescent Shield: The Last Of My Kind
Album:

The Last Of My Kind

Medium: CD
Stil:

Power Metal

Label: Cruz Del Sur/Alive
Spieldauer: 50:04
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Destiny´s End und New Eden hört man an allen Ecken dieses Debüts, und das steht den Ex-Mitgliedern dieser Gruppen auch zu. „The Last Of My Kind“ lehnt sich ebenso wie die Ergüsse besagter Bands an der schartigen, komplexen Helstar-Schaffensphase an. Michael Grant gibt sich stimmlich dazu passend wesentlich unzugänglicher als noch bei Onward, und thematisch schließt man klischeereicher und kompromissloser an die Vergangenheit an.

Dan DeLucies Gitarrenstil ist unverkennbar. Dicht und schrammelig prägt es die beiden Uptempo-Tracks zu Beginn. In „Above Mere Mortals“ gesellen sich offenere Momente mit zweistimmigen Melodien hinzu, während die Instrumentalarbeit in „Slaves To The Metal Horde“ zu Gunsten der Vocals beiseite tritt. Der Grund liegt in Grants übertriebenem Gehabe beim Herausschreien der einschlägigen Reime von „battle“ bis „metal“, zumal die Lyrics ständig im Chor oder mehrstimmig inszeniert werden. Dass der Frontmann zwar eine gute Metal-Stimme hat, die aber nicht kräftig ist, fällt dadurch weniger ins Gewicht. Live könnte sich dies gleichwohl fatal auswirken – gerade, weil man auf den Mitsingfaktor der Lieder großen Wert legt.

So geschieht es, dass große Teile der hibbeligen Musik beliebig gegenüber den trivialen Botschaften der Texte wirken. Das ist toll zum Abhotten ohne Reflexion, nagt aber an der Substanz der Scheibe bei Genuss im stillen Metal-Käfig zu Hause. Das eintönige Grundriff von „Rise Of The Crescent Moon“ oder das stumpfe “The Great Devoid” ziehen unspektakulär vorüber – man hat sie schon anderswo überzeugender vernommen. Die zwei Tracks eint auch die Ärgerlichkeit der Ausblende am Schluss. Dass die letzten Sekunden noch zusätzlich abrupt gekappt werden, zeugt nicht von Sorgfalt beim Zusammenstellen der Tracks. Als liebevoll geht höchstens das Artwork eines Marvel-Zeichners durch; die Musik möchte die Metal-Community einen, bleibt aber seltsam abstoßend. Krude Arrangements wie das von „Burn With Life“ gab es in der gemeinsamen Vergangenheit mit James Rivera und Perry Grayson auch, doch diese beiden Herren vermochten stets, unkonventionelle Stücke nicht ins Brüchige ausufern zu lassen – Ersterer mit charismatischer Stimme, Zweiter durch seinen starken traditionellen Hard-Rock-Bezug. Im übrigen bleiben CRESCENT SHIELD rhythmisch seltsam statisch – Drummer Craig Andersons Vergangenheit bei Ignite und Engine geschuldet?

Grant trällert übertrieben pathetisch im als Epic Metal gedachten „The Last Of My Kind“, was der verstärkt stampfenden Qualität der zweiten Albumhälfte entspricht und der Band einen Manowar-Touch verleiht - „The Path Once Chosen“ klingt dann fröhlich-banal wie eine flottere Version von „Carry On“. Diese Schunkelfreude trägt zum oberflächlichen Eindruck der Platte bei, dem man nun auch die anfängliche Kantigkeit zuschreiben kann: es ist keine forcierte Komplexität, sondern halbherziges Songwriting. Es wäre falsch, „The Last Of My Kind“ als schlechtes Debüt zu bezeichnen, denn die Erfahrung der Beteiligten wirft auch solide Stücke ab wie „North From Winter“, die sich dezenter geben als der zwanghafte Mobilisations-Gassenhauer „Await The Champion“ mit seinen eingespielten Arena-Geräuschen. „The Passing“ gelingt ein sauberer Ausstieg aus der Welt des stählernen Eskapismus. Wenn nicht der starke Mann gemimt wird, kleidet unterschwellige Melancholie das Quartett ausgezeichnet – es muss nicht immer die Rüstung sein, denn selbst damit ist diese Platte eher etwas für Zwischendurch als von Dauer.

FAZIT: Als Erstlingswerk einer neuen Band verspräche „The Last Of My Kind“ einiges für die Zukunft; von diesen Musikern erwartet man aber mehr als eine Ansammlung gewöhnlicher Power-Metal-Songs, die mit Lehrbuch-US-Metal einer- und Euro-Insignien andererseits unschlüssig wirken. War schon besser da: „Breathe Deep The Dark“...

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4426x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Above Mere Mortals
  • Slaves To The Metal Horde
  • Rise Of The Red Crescent Moon
  • Burn With Life
  • The Last Of My Kind
  • North From The Winter
  • The Path Once Chosen
  • The Great Devoid
  • Unfinished Ashes
  • Await The Champion
  • The Passing

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Schreibe das folgende Wort rückwärts: Regal

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!