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Forest Silence: Philosophy Of Winter (Review)

Artist:

Forest Silence

Forest Silence: Philosophy Of Winter
Album:

Philosophy Of Winter

Medium: CD
Stil:

Black Metal

Label: Appease Me/Candlelight/Soulfood
Spieldauer: 35:55
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Dies ist ein Nebenprojekt diverser Sear-Bliss-Musiker unter dem Keyboarder Winter. Das Label vermeidet den Terminus Black Metal, obwohl Musik und Ästhetik darauf hindeuten. Allerdings widmen die Ungarn sich der naturmystischen und weniger der religiösen Seite des Genres, was klischeefrei und zudem entspannter daherkommt als die gewohnten Hassbekundungen aus dieser Ecke. Intensität kann man dem Material dennoch nicht absprechen.

Die Stücke dauern im Schnitt etwa sieben Minuten und bestehen aus überschaubaren Komponenten. Diese sind sehr dicht arrangiert – das Keyboard ist stets präsent und verbreitet warme oder furchteinflößende Stimmung. Die Vocals sind monotones Geschrei, selten verständlich und als weiteres Instrument eingesetzt. Die Gitarren spielen fiese Riffs der alten Schule früher Satyricon-Alben, als die Norweger thematisch noch Ähnliches verarbeiteten. Tempomäßig geht es mit Abzug einiger Ausbrüche gemächlich zu. Zusammengefasst könnte dies langweilig klingen, aber FOREST SILENCE fügen die wenigen Elemente überwiegend anregend zusammen.

Die Stimmung ist eher melancholisch, so dass Hardliner eventuell etwas vermissen werden. Dafür steht das Projekt für die Art von Black Metal, bei dem man unter der Oberfläche Dinge hört, die gar nicht da zu sein scheinen. In „Spirit Of The Winds“ etwa vernimmt man lang gezogene Melodien, die mal wie Gesang, mal wie eine Gitarre (oder Bläser?) klingen. Das Spiel mit der Lautstärke gelingt den Musikern hier vorzüglich und ist zudem ungewöhnlich für eine Band dieses Kalibers. Die sporadischen Gitarrenleads sind ausnahmsweise klar konturiert, wo sie im Opener noch hinter druckvollem Doublebassspiel unterzugehen drohten.

„At The Dawning Of Chaos“ ist etwas flotter, doch die Stimmung bleibt wehmütig. Hinhörer sind hier die hohen Spitzen des Tasteninstruments. Davon abgesehen basieren alle Stücke auf einem klar herausgearbeiteten Hauptmotiv, welches die Unterscheidbarkeit bei aller einseitigen Melancholie garantiert. Während der letzten beiden Songs stellen sich aber Abnutzungserscheinungen ein, da die zwei Tracks dem Konzept nichts mehr hinzufügen, sondern es in schwächerer Form reproduzieren. Für 35 Minuten ist dies vielleicht etwas zu wenig, aber das angestrebte Ziel, einen – pauschal gesagt – Wald-und-Winter-Soundtrack einzuspielen, wurde annährernd erreicht. Kein Hit, aber schlüssig – ken Lärm im Kunstkleid.

Ähnlich Sear Bliss ist dieser Ableger originell, aber klar einer Stilistik zuzuordnen. Wo die einen mit Posaune rasend machen. Beruhigen FOREST SILENCE und stellen dem Hörer wirklich Bilder eines nächtlichen Hains bei eigener mieser Stimmung vor Augen.

FAZIT: FOREST SILENCE spielen traurigen, aber nicht depressiven Black Metal mit anständigem Sound und genügend Abwechslung. In ihrem Bestreben, Stimmung statt Ideologien zu verbreiten, darf der emotional geleitete Musikfreund sich gerne unterstützen, so er ein Faible für Naturgewalt hat.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3666x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Bringer Of Storm
  • Spirit Of The Winds
  • At The Dawning Of Chaos
  • Path Of Destruction
  • Philosophy Of Winter

Besetzung:

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