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HIM: Uneasy Listening Vol. 1 (Review)

Artist:

HIM

HIM: Uneasy Listening Vol. 1
Album:

Uneasy Listening Vol. 1

Medium: CD
Stil:

Gothic / Düster Pop / Rock

Label: G.U.N.
Spieldauer: 75:00
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Mr. Ville Valo nennt die Musik von HIM angeblich selbst „Düsterrock mit Pop-Appeal“ – nicht ganz verkehrt, das kann man auch als Nicht-Die-Hard Fan und Alleskenner der Finnen behaupten. Großer Erfolg zieht ein noch größeres Abmelken verwirrter Fans nach sich und entsprechend erleben wir auf „Uneasy Listening Vol. 1“ angeblich „the sentimental side of HIM“ – und zwar in Form von 15 Balladen, die alle in ominösen Remixes vorliegen. Aber gut, endlich mal die sentimentale Ader der Finnenmelancholiker erleben zu dürfen … nach all den brutalen Gitarrengewittern und viehischen Aggro-Vocals, die uns HIM in der Vergangenheit blutig um die Ohren geklatscht haben …

Genug gestichelt, denn „Uneasy Listening Vol. 1“ beginnt durchaus vielversprechend, obwohl ich einen Vergleich zu den Originalversionen leider nicht ziehen kann. „The Sacrament“ ist zwar irgendwie überproduzierter Herzschmerz in ätherisches Soundgewand verpackt, bei „The Funeral Of Hearts“ nerven klischeetriefende Billigmetaphern der Marke „when angels cry blood“ und „Join Me In Death“ müßte eigentlich schon gewaltig nerven, so oft wurde das musikliebende Trommelfellchen damit schon penetriert, aber man muß Herrn Valo einfach zugestehen, daß seine Stimme durchaus variabel ist, einen hohen Wiedererkennungswert besitzt und er ein Händchen für düstere Romantik sein eigen nennt, von denen viele andere Gothic Acts nur feucht träumen.

Außergewöhnlicher Fixpunkt in all dem Herzschmerz ist das von swingenden Basslinien getragene „It´s All Tears“, bei dem Valo seine Stimme in verknoteten Gesangskapriolen derart zwischen tief tönend und falsetthaft hoch pendeln läßt, daß grad noch mit Mühe das unfreiwillig Komische umgangen wird und der Song bleibenden Eindruck hinterläßt.

Ungefähr nach der Hälfte der Songs geht ein merkwürdiger Bruch durch den Sampler. Die ersten acht bis neun Stücke gehen noch als zweckmäßiges Herzschmerzfutter mit akustischen Gitarren und klagenden Streichern durch, doch die zweite Hälfte besteht nur noch aus Füllmaterial. Ob das an den Remixes liegt oder schon die Originale nix taugten, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls versprühen die schnarchigen Arrangements, teils mit Drumcomputer „verziert“, keinerlei Charme mehr und „Lose You Tonight“ gewinnt durch seltsame Rülpslaute besoffener Ochsenfrösche auch nicht dazu.

FAZIT: Die Rechtfertigung eines solchen Balladensamplers sei mal dahingestellt, aber waidwunde Teenie-Herzen könnten sich dennoch mit „Uneasy Listening Vol. 1“ anfreunden, denn zumindest die erste Hälfte der Songs verspricht trotz Mainstreamfeelings eine bemerkenswerte Dichte an traurigen, unmittelbar wirksamen Melodien. Ach ja … und 75 Minuten Laufzeit sind für so einen Melo-Sampler einfach viel zu lang …

Nils Herzog (Info) (Review 4672x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • The Sacrament (Disrhythm remix)
  • The Funeral Of Hearts (Acoustic version)
  • Join Me In Death (Strongroom Mix)
  • Close To The Flame (DT Mix)
  • In Joy And Sorrow (String Version)
  • It´s All Tears (Unplugged Radio Live)
  • When Love And Death Embrace (AOR-Radio-Mix)
  • Buried Alive By Love (Deliverance version)
  • Gone with the sin (O.D. Version)
  • Salt In Our Wounds (Thulsa Doom Version)
  • Please Don´t Let It Go (Acoustic Version)
  • One Last Time (Rockfield Madness Mix)
  • For You (Acoustic)
  • The Path (P.S. version)
  • Lose You Tonight (Thulsa Doom Extended)

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