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Ty Tabor: Rock Garden (Review)

Artist:

Ty Tabor

Ty Tabor: Rock Garden
Album:

Rock Garden

Medium: CD
Stil:

Rock

Label: InsideOut/SPV
Spieldauer: 45:57
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Als King’s X immer experimentellere Alben aufzunehmen begannen, waren die Alleingänge der Mitglieder oft genießbarer als die Veröffentlichungen im Trioverbund. Da mit „Ogre Tones“ aber wieder kompakter Traditionalismus Einzug im Klangbild der Texaner erhalten hat, erscheint Gitarrist Tabors neues Soloalbum abgesehen von weniger Soul (Doug Pinnick ist hier nur im Chor Gastsänger) und Härte sehr nahe am Hauptact.

„Ride“ eröffnet genau in diesem King’s-X-Light-Stil und wird von „Stalker“ mit schwereren Riffs verfolgt. So stark an den Beatles orientiert, wie die Scheibe feilgeboten wird, ist sie gar nicht. Die Harmony-Vocals stellen noch keinen Freifahrtschein nach Liverpool aus, allerdings kann man Tabor zumindest ein ähnliches Gespür für eingängige Hooks attestieren – vornehmlich in den leichtfüßigen Tracks „Afraid“ (textlich mediengesteuerte Paranoia behandelnd) oder „Beautiful Sky“ (mit hintergründig durchs Stereopanorama wuselnden Gitarrenlinien). „She’s A Tree“ versprüht außerdem Liebes- und Lebensfreude und führt diese Stimmung in „Take It Back“ fort.

Die andere Seite der Taborschen Gelassenheit äußert sich in den dezent melancholischen Stücken „Wading In“ und „Thankful“. Als drittes Lied dieser Kategorie ist „Play“ zu nennen, das den besten Chorus der Platte in sich trägt. Die Lyrics behandeln dabei die Leidenschaft des Musikers, für sein Publikum zu spielen und „beauty“ wie „suffering“ mit dieser Tätigkeit Ausdruck zu verleihen.

Der Spaß steht nach Jahren der relativen Erfolglosigkeit für den gestandenen Künstler immer noch (gezwungenermaßen?) im Vordergrund. Sein eigenes Material und das seiner Band war mitunter nahe am Zeitgeist, und handelte es sich bei den Herrn noch um Twens, so liefe mancher Part ihres Oeuvres auch unter dem Label Alternative – man denke an ihre grungigen Frühneunziger-Alben. So verhält es sich auch mit „Rock Garden“: die Stücke sind stets punktgenau arrangiert und mit geschmackvollem Gitarrenspiel versehen, dabei aber nie kompliziert. Zeitlose Rockmusik nennt man das bisweilen, und dann soll dies auch gelegentlich einen etwas beliebigen, plätschernden Charakter kaschieren. Unter derartiger Unverbindlichkeit leidet Tabors neuer Stoff – oder wahlweise: es ist seine Qualität.

FAZIT: Ein melodisches Rockalbum eines sehr guten und immer übersehenen Gitarristen wie Songschreibers, in das Anhänger von King’s X sowieso investieren werden. Der Rest nimmt keinen Schaden, wenn er es auch tut oder eben bleiben lässt. Vorsicht aber ob einiger perfiden Melodien, die sich nicht leicht aus dem Ohr treiben lassen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2626x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Ride
  • Stalker
  • I Know What I’m Missing
  • Afraid
  • Play
  • Beautiful Sky
  • She’s A Tree
  • Take It Back
  • Wading In
  • Thankful
  • Pretty Good

Besetzung:

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