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Evile: Enter The Grave (Review)

Artist:

Evile

Evile: Enter The Grave
Album:

Enter The Grave

Medium: CD
Stil:

Thrash Metal

Label: Earache Records
Spieldauer: 51:53
Erschienen: 2007
Website: [Link]

„Old School“ sind die zwei Wörter, die hier zelebriert werden. Um genau zu sein: Thrash Metal der alten Schule. Zwar klingen EVILE glaubwürdiger als Kollegen, welche die Metalcore-Mütze in die Ecke geworfen und gegen eine Thrash-Kutte getauscht haben, doch das ad haben sie nicht neu erfunden. Der Name Flemming Rasmussen springt einem im Promomaterial mehrfach entgegen, welcher sich neben „Ride The Lightning“ auch für „Master Of Puppets“ von METALLICA verantwortlich zeigt. Mehr „Old School“ geht nicht, oder? Doch, es folgen zwei DINA4-Blätter. Auf dem einen werden Lobeshymnen über das vorliegende Album geschwungen. Alte Schule, und so. Das andere, detailverliebte Blatt klärt mich erst mal über den „Spirit“ des Thrash Metal auf. Aha. Man nimmt das Thema Authentizität also sehr ernst und möchte möglichst glaubwürdig wirken. Kein Wunder bei der Welle an Bands, die neuerdings dem Thrash der Achtziger Jahre in allen Formen und Farben frönen. Da muss man sich schließlich durchsetzen.

Nervös blicke ich mich bei den ersten Tönen um, ob ich nicht aus Versehen eine SLAYER-CD in den Schacht geschoben habe. Der Gesang setzt ein und ich wundere mich, wie vital Tom Araya plötzlich klingt. Der Song ist ja gar nicht von den Meuchelmördern! Auch bei „Thrasher“ fühle ich mich an die Herren um Kerry King erinnert, bis es bei „First Blood“ etwas langsamer und grooviger zugeht. In Matt Drake´s Stimme schwirrt diesmal ein Hauch Chuck Billy mit. Der Song hätte auch gut auf TESTAMENT´s „The Legacy“ gepasst. Das ist alles schön und gut, langsam vermisse ich aber die eigene Duftmarke, die EVILE mal setzen könnten. Abwarten, es stehen schließlich noch sieben Songs aus.

„Man Against Machine“ erklingt mit einer einsamen Gitarre die in Chorus getränkt ist. Stopp, das kenne ich irgendwo her! Natürlich, hier wird erneut TESTAMENT´s „The Legacy“ aufs heftigste zitiert. „Burned Alive“ holzt in bester SLAYER-Manier alles nieder und bringt mich doch tatsächlich zum Lachen, als mitten im Song „It´s a steak!“ gerufen wird. Zumindest hat es sich danach angehört. Das Intro von “Killer From The Deep“ klingt wie eine Toilettenspülung, was im Zusammenhang mit dem Titel ein Grinsen auf mein Gesicht zaubert. Musikalisch geht es wie gewohnt klassisch zu, das heißt im Klartext: beherztes Knattern der Double Bass, Wah Wah-Soli und groovende Riffwalzen. Wieder eröffnet einsames, „testamentsches“ Gitarrenspiel einen Song, nämlich „We Who Are About To Die“. Der erste Song, der sich deutlich vom vorangegangenen Rest abhebt. In der ersten Hälfte darf gemütlich geheadbangt und zu einem interessanten Solo Luftgitarre gespielt werden, während in der zweiten Hälfte die Rotiergeschwindigkeit auf „Ventilator“ erhöht werden muss. „Shizophrenia“ drückt das Gaspedal noch weiter vom Körper weg und erinnert wieder einmal an… na? Richtig, TESTAMENT und SLAYER. Sogar frühe METALLICA sind im Mittelteil rauszuhören. Dann noch ein hübsches gniedel-fiedel-quietsch-Solo zwischendurch und fertig ist der Thrash Song. Zwar unterhaltsam, aber mittlerweile ermüdend.

Im mittleren Geschwindigkeitsbereich ist „Bathe In Blood“ angesiedelt und fügt sich dem thrashigen Einheitsbrei optimal ein. Lediglich der nach „reign in blood!!“ klingende Schrei „bathe in blood!!“ lässt mich aufhorchen. Absicht, oder Zufall? An Zufälle glaube ich hier mittlerweile nicht mehr. Wie auch schon „Killer From The Deep“ wird der letzte Song des Albums, „Armoured Assault“, mit einem Sound Sample eingeläutet. Da hören wir Schüsse, Sirenengeheul, Bombeneinschläge, et cetera. Genauso brachial geht es auch im Song zu. Überraschend, wenn man bedenkt, dass es schon die ganze Zeit brachial zugeht.

FAZIT: EVILE zitieren einige Thrash Bands aus den Achtzigern, ohne der Musik einen eigenen Stempel aufzudrücken. Das dürfte hart gesottene Fans der alten Schule weniger stören, wirft jedoch folgende Frage auf: Ist das Genre schon so ausgelutscht, dass man keine eigenen Ideen mehr einfließen lassen kann, oder scheitern EVILE an mangelnder Kreativität? Ich erkenne Parallelen zu LEGION OF THE DAMNED´s „Sons Of The Jackal“: Technisch top, aber todlangweilig. Langweilig ist „Enter The Grave“ zwar nicht, dafür vorhersehbar.

Steve Frenzel (Info) (Review 8352x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 5 von 15 Punkten [?]
5 Punkte
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Tracklist:
  • Enter The Grave
  • Thrasher
  • First Blood
  • Man Against Machine
  • Burned Alive
  • Killer From The Deep
  • We Who Are About To Die
  • Shizophrenia
  • Bathe In Blood
  • Armoured Assault

Besetzung:

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