Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Eyefear: A World Full Of Grey (Review)

Artist:

Eyefear

Eyefear: A World Full Of Grey
Album:

A World Full Of Grey

Medium: CD
Stil:

Progressive Power Metal

Label: Dockyard 1
Spieldauer: 51:32
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Einen großen Trumpf können die Australier EYEFEAR vorweisen, den ehemaligen PEGAZUS-Sänger Danny Cecati. Dessen ausdrucksstarke und charismatische Stimme drückt den Songs auf "A World Full Of Grey" deutlich ihren Stempel auf. Manchmal, besonders in ruhigeren Passagen und auch in höheren Lagen, intoniert er emotional und sehnsuchtsvoll wie Ray Alder (FATES WARNING), um dann in kräftigeren Momenten ein wenig an Bruce Dickinson (IRON MAIDEN) zu erinnern.

An den genannten Bands möchten sich auch EYEFEAR laut eigener Aussage gerne messen lassen, was sicher löblich und mutig ist, allerdings auch irreführend, was den Stil angeht. Ebenso wie die Bezeichung "progressiv", denn die Band macht das einzig Richtige und stellt ihren Frontmann mit großen Melodien und eingängigen, mitreißenden Refrains in den Mittelpunkt des Geschehens. Dadurch klingt man eigentlich weder progressiv, im eigentlichen Sinne des Wortes, noch besonders verspielt und technisch, was in diesem Zusammenhang heute wohl eher die Bedeutung des Begriffs ist. Stattdessen agiert man ausgesprochen songdienlich, lediglich die atmosphärischen Keyboards, eine gewisse Dramatik und diverse Rhythmusverschiebungen schlagen die Brücke zum Progressive Metal.

Mit ihren heftigen und groovigen Riffs und der leicht düsteren Stimmung könnte man die Band wohl eher mit EVERGREY vergleichen. Sicher trägt hierzu auch Andy LaRocque bei, der den Mix sowohl für "A World Full Of Grey", als auch die früheren Alben der Schweden besorgte. Allerdings erreicht man deren Klasse, was Komposition und auch Technik angeht, noch nicht ganz. Gerade im Gitarrenbereich halten sich EYEFEAR doch etwas zu sehr zurück, Con Papazoglou beschränkt sich oft auf dumpfes Stakkato-Riffing oder simple Hintergrundbegleitung. Obwohl er in vereinzelten Passagen mit schönen, melodischen Leads oder auch mal vertrackteren Riffs zeigt, dass er offensichtlich mehr kann, überlässt er somit größtenteils fast kampflos den Keyboards das Feld. Diese klingen leider, die Sounds betreffend, oft relativ einfallslos, meist gibt es symphonische Akkorde mit den immer gleichen Streichern zu hören, nur aufgelockert durch gelegentliche Klavierpassagen. Trotzdem übernimmt das Keyboard oft die Führung und die tragenden Melodien. Hier ist auf jeden Fall noch Potential vorhanden, beim nächsten Mal könnte sich die Band etwas mehr Gedanken beim Arrangieren von Gitarre und Keyboard und deren Zusammenspiel machen.

Aber was zählt sind letztlich die Songs, und da können EYEFEAR absolut überzeugen. Tolle Melodien, leicht mystische Atmosphäre, griffige, aber nicht zu eingängige Songstrukturen, so dass immer ein wenig Platz für interessante Variationen oder Zwischenparts bleibt. Trotzdem fließen die Songs sehr schön und klingen nie zerstückelt, sondern immer wie aus einem Guss. Nach ein paar Durchläufen bekommt man einige der Melodien nicht mehr aus dem Kopf. Besonders hervorzuheben wären hier das etwas schnellere "Whispers Of The Soul" mit bombastischem Refrain, dass fast nach US-Metal klingt, oder das atmosphärische "Haunted Memories" mit melancholischen Klavierparts und sehr melodischem Gesang. Mit dem Opener "Searching For Forgiveness" ist EYEFEAR sogar fast ein kleiner Hit gelungen, der überflüssigerweise zusätzlich als "Radio Edit" enthalten ist. Erstens ist der Song schon eingängig genug, und zweitens spielt diesen Stil wohl eh kein Radiosender, auch wenn der Song gekürzt ist. Dies war wohl eher eine Maßnahme für diverse Sampler oder ähnliche Gelegenheiten, um die magische Fünf-Minuten-Grenze nicht zu überschreiten. Aber man hört den Song auch gerne zweimal.

FAZIT: Mir sind die Vorgängerwerke nicht bekannt, aber man hat den Eindruck, als hätten EYEFEAR auf ihrem dritten Album alle Stärken gebündelt, um ein rundum überzeugendes Album abzuliefern. Auch wenn nicht alle Tracks gleichermaßen zünden, so leistet sich die Band doch keinen Ausfall und bietet immer gehobenes Niveau. Selbst die zunächst weniger spektakulären und weniger eingängigen Songs wissen zu begeistern, wenn man ihnen denn die Zeit lässt, sich zu entfalten. Dann offenbart sich ein Album, das man wirklich gerne von Anfang bis Ende durchhört, ohne etwas überspringen zu wollen.

Daniel Fischer (Info) (Review 4076x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Searching For Forgiveness
  • A World Full Of Grey
  • Changes
  • Lost Within
  • Moments
  • The Eyes Tell No Lies
  • Whispers Of The Soul
  • Haunted Memories
  • Breathe Again
  • Searching For Forgiveness (Radio Edit)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Wer anderen eine ___ gräbt, fällt selbst hinein.

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!