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Manes: How The World Came To An End (Review)

Artist:

Manes

Manes: How The World Came To An End
Album:

How The World Came To An End

Medium: CD
Stil:

Electronica / Post Rock

Label: Candlelight/Soulfood
Spieldauer: 44:42
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Trondheims schrillste Gruppe meldet sich nach der “View”-EP mit Neuem zurück und begeht mit der Platzierung ihrer Musik im Metalbetrieb kommerziellen Selbstmord. Die ehemaligen Black Metaller haben mit diesem Stil überhaupt nichts mehr zu tun – sie sind aber krasser und intensiver als manche Headbangercombo. Das Kollektiv hat ein fließendes Konzeptalbum abgeliefert und nebenbei allerlei Helfer im Aufnahmeraum gehabt. Dementsprechend ist dieser Weltuntergang auch in erster Linie als Studioding zu sehen, denn eine organische Band hörst sich anders an. MANES leben von Sounds, schweren Bässen und pluckernden Rhythmusmaschinen.

„Deeprooted“ lädt den alten Nintendo 8-Bitter hoch und fügt dann zu den Grundinstrumenten vagen Gesang. Emils Leadvocals sind gewohnt hoch und werden von Sprachsamples untermalt. Ein unruhiges Gewusel nicht dingfest zu machender Klänge ist stets im Hintergrund zu hören. Da das Stück weitgehend aus einem Refrain inmitten der synthetischen Unruhe besteht, bleibt es sofort hängen.

„Come To Pass“ tröpfelt mit dem einleitenden Regen herab. Waschechter Rap auf Französisch (!) und gebrochenem Englisch bestreitet die Hookline, unterbrochen von gedehnten weiblichen Gesängen. Der Höhepunkt sind die fixen Gitarrenriffs (das letzte Staubkorn Black Metal?), zu denen sich ein Bumm-Bumm-Rave entlädt – ein sicherer Hit, wenn man seine Aversion gegen Techno überwinden kann.

Der Gesang in „I Watch You Fall“ hat etwas von Sting. Zu schwebenden Gitarren wird erneut gerappt, bevor das nächste Stück übergangslos folgt. Es bleibt ebenfalls eine Andeutung – episodenhaft, wenngleich schleichend und mit manischen Vocals ausgestattet. „Last Lights“ als letzter Teil dreier klanglich zusammenhängender Tracks bricht die bis dato allgegenwärtige Unruhe auf, ist aber immer noch so wenig entspannt wie Massive Attack: darunter brodelt es, fiept elektronisches Gerät von der Intensivstation.

„Nobody Wants The Truth“ ist ein schrammeliges Klangexperiment voller Melancholie, aus dem die polternden Beats des folgenden Songtitel-des-Jahres-Anwärter aufschrecken. Sind dies Ameisen oder Gitarren, eine Doppelfußmaschine oder ein japanischer Klopfgeist?

Zu ätzenden Gitarren wird in „The Cure-All“ unauffällig gerappt, doch das eigentliche Heilmittel sind nach wie vor Emils Gesangsbeiträge, die „Transmigrant“ zu einem weiteren besser greifbaren Stück machen. Danach: gesprochene Worte entlassen in die Ungewissheit, ob man erneut über Los gehen soll, weil man sich ohnehin schon bald wieder wie hinter Gittern fühlt: klaustrophobisch wie grenzenlos, dieses Album.

FAZIT. Gerade hat man sich von Disillusion den Metal austreiben gelassen, da betreiben MANES noch brutaleren Exorzismus. Nur Ulver gehen am Rand der Metalszene ähnlich weit. Ein Song für die Ewigkeit, wie der Opener von „View“, ist leider nicht vertreten – „How The World Came To An End“ soll wohl als Ganzes wirken, doch dazu muss man es zunächst verstehen. Bis dahin gibt es Punkte auf der Wagemutsskala – nicht aber im Sinne von „Killer Scheibe“...

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4326x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Deeprooted
  • Come To Pass
  • I Watch You Fall
  • A Cancer In Our Midst (Plague One)
  • Last Lights
  • Nobody Wants The Truth
  • My Journal Of The Plague Years (Fuckmensch Warmensch)
  • The Cure-All
  • Transmigrant
  • Son Of Night Brother Of Sleep

Besetzung:

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