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Memfis: The Wind-Up (Review)
Artist: | Memfis |
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Album: | The Wind-Up |
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Medium: | CD | |
Stil: | Post Metal |
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Label: | Dental Records/H´Art | |
Spieldauer: | 38:15 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Die Atemlosigkeit, die der Opener skandiert, beschreibt den Gesamtcharakter des Debüts der Schweden MEMFIS gut. Label und einheimisches Publikum stilisieren sie zur landeseigenen Version Mastodons, was in mancherlei Hinsicht vertretbar ist. Das Quartett vermischt ähnlich zwanglos Metal, Hardcore und darüber Hinausgehendes. Dadurch entsteht jene Unverbindlichkeit, die gerne als progressiv bezeichnet wird und aktuell im Trend liegt.
Die Gitarrenarbeit auf „The Wind-Up“ ist beeindruckend abwechslungsreich und trotzdem fließend. Klischeebefleckte Riffs gibt es nicht, wie auch die Songstrukturen sich trotz ihrer Kompaktheit der Standards verweigern. Die Tracks gehen ineinander über und verarbeiten Kritik am Verhalten des Menschen seinem Planeten gegenüber. So ist bei aller Sprunghaftigkeit eine einheitliche Stimmung vorgegeben, geprägt vom leidenschaftlichem Vorwärtsdrängen und wenig Einhalt.
Der Hörer ist also gefordert, sich im geordneten Chaos einzurichten, woran ihn die einförmigen Brüllvocals hindern, welche dem Facettenreichtum des Instrumentalteils nicht gerecht werden. Der Anteil an klarem Gesang ist minimal und beschränkt sich meist auf stützende Verwendung im Hintergrund. Das tut im Falle der wenig griffigen Refrains Not, will man den Überblick nicht verlieren. Manches klingt nach ruhigen Momenten von Pink Floyd; anderes erinnert – wie Feedback-Gitarren, Dynamikspiele und minimalistische Passagen – an neure Art- oder Postrock Bands. Deren Last haben auch MEMFIS zu tragen: ihr Stil denkt vieles an, aber nicht durch. Er bedient alles und jeden, lässt aber hinsichtlich einiger seiner Bestandteile nicht auf eine konkrete Notwendigkeit schließen, eben diese Elemente verwenden zu müssen.
Um dem Missverständnis vorzubeugen, die Gruppe agiere mit Willkür: Alle Songs scheinen schlüssig aufgebaut, denn die bunten Einflüsse und Brüche kommen stets an den richtigen Stellen zum Ausdruck, nur das Gesamtbild sieht gerade wegen seiner Reichhaltigkeit noch etwas verschwommen aus. Es überrascht, dass MEMFIS zu Hause Charterfolge verbuchen können, denn ihr Ansatz des Mehr-ist-mehr wirft keine Hits ab und beugt hörerseitigem Enthusiasmus oder gar emotionaler Bindung zur Musik vor, weil eine klare Richtung noch nicht gefunden ist und die vorhandene bereits überzeugender verfolgt wurde.
FAZIT: Immenses Kreativpotential resultiert bei MEMFIS in Musik mit Spannung und ohne Euphorie. Die Vergleiche mit vermeintlichen Innovatoren des Metal und Klangwall-Künstlern sind stimmig, wobei die Kürze im Vortrag dieses Debüt zur Alternative gegenüber den pompösen Markführern macht. Hoffnungsvoll funkelnd, aber noch nicht zündend.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Breathless
- The Wind-Up
- Foever Discounted
- Eternal Failure
- The Judgement
- Cover It Up
- Dead Ends
- The Game
- Stop Those Waves
- Save The Day
- Breed The Disorder
- Bass - Christian Öhberg
- Gesang - Mattias Engström, Johan Boqvist
- Gitarre - Mattias Engström, Johan Boqvist
- Schlagzeug - Carl-Johan Lindblad
- The Wind-Up (2007) - 9/15 Punkten
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