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Steel Dawn: (R)EXcuse me...! (Review)
Artist: | Steel Dawn |
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Album: | (R)EXcuse me...! |
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Medium: | CD | |
Stil: | Hard Rock |
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Label: | RMB Records | |
Spieldauer: | 47:47 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Etwas merkwürdig haben STEEL DAWN ihr Comeback (das bisher einzige Album erschien bereits 1995) betitelt, mir erschließt sich jedenfalls das Wortspiel "(R)EXcuse me...!" nicht so ganz. Auch der Bandname sorgt womöglich für Irritationen, handelt es sich hier doch keineswegs um eine True- oder Power-Metal-Formation, sondern um klassischen Hard Rock. Mit den ersten beiden Tracks "Shadow Games" und "Little Child" legt man auch recht gefällig los, vor allem die mehrstimmig arrangierten Refrains wissen zu gefallen. Dieses Stilmittel nutzt man über die ganze Spielzeit und bildet so durch die melodischen Chöre einen gelungenen Kontrast zu der kernigen Leadstimme von Conny Beck. Allerdings können nicht alle Songs wirklich überzeugen. Zu bieder und altbacken klingen viele Passagen und oft auch zu gleichförmig. So fällt z.B. besonders das Schlagzeugspiel mit immer gleich stampfenden, simplen Rhythmen negativ auf, zusätzlich klingt der Drumsound auch noch sehr steril und leblos. Wenn sich in einigen Tracks wie "Streets Of Freedom" oder "Walls Of Mercy" die ganze Band dieser Vorgabe anschließt und relativ stumpf vor sich hin rockt, rauschen die Songs ohne echte Höhepunkte am Hörer vorbei. Gegen Ende des Albums kann "The Trigger" noch mal mitreißen, ansonsten musizieren STEEL DAWN meist recht nett, aber wenig herausragend.
Hauptsächlich orientiert man sich an diversen Hard-Rock-Acts der Achtziger Jahre, es lassen sich jedoch auch einige Einflüsse aus den Siebzigern ausmachen, besonders im Gitarrenbereich. Dadurch erinnert man in schnelleren Songs wie "397" etwas an RIOT. Hier wäre noch mehr drin gewesen, hätte man die Gitarrenarbeit in dieser Richtung ausgebaut. In einzelnen Passagen bieten die beiden Gitarristen nämlich durchaus interessante und auch mal verspielte Riffs oder zweistimmige Harmonien. Leider verfällt man aber zu weiten Teilen in einfache Hintergrundbegleitung mit durchgeschlagenen Akkorden. Die Produktion schwächelt auch hier ein wenig, teilweise klingen die Gitarren dünn und drucklos. Bassist Iggo Gunzelmann dagegen weiß sich immer wieder mit melodischen Läufen in Szene zu setzen. Damit hebt man sich wohltuend von den zahllosen Bands ab, die heutzutage den Bass einfach die Grundtöne der Gitarre nachspielen lassen. Diese "alte Schule" hätte man noch mehr zum eigenen Vorteil nutzen sollen.
Mit "Burning Bridges" hat man auch die obligatorische, etwas klischeehafte Ballade zu bieten. Klischee ist auch das Stichwort, wenn es um die Texte geht: Es werden entweder die typischen, recht überflüssigen Rock´n´Roll-Themen zitiert, oder es wird mit dem erhobenen Zeigefinger gewarnt. Hier wäre vielleicht etwas mehr Eigenständigkeit und Einfallsreichtum angebracht gewesen, aber letztendlich möchte man wohl mit genau diesen Mitteln unterhalten.
FAZIT: Auf ihrem neuen Album bieten STEEL DAWN klassischen, etwas zu vorhersehbar klingenden Hard Rock ohne Überraschungen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Band live sicherlich Spaß macht, wenn sie die Songs entsprechend umsetzt, aber auf "(R)EXcuse me...!" bleibt man die meiste Zeit über einfach zu blass. Ausgesprochene Hard-Rock-Fans, die sich vielleicht gerade für die etwas zu typischen Stilelemente und Klischees begeistern, könnten mal ein Ohr riskieren.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Shadow Games
- Little Child
- Streets Of Freedom
- Shot In The Night
- Burning Bridges
- 397
- No More Excuse
- Headbangers Ball
- The Trigger
- Walls Of Mercy
- Six Wheels
- Bass - Iggo Gunzelmann
- Gesang - Conny Beck
- Gitarre - Ralf Bethke, Torsten Weber
- Schlagzeug - Vasilios Zois
- (R)EXcuse me...! (2007) - 6/15 Punkten
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