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Symphony X: Paradise Lost (Review)
Artist: | Symphony X |
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Album: | Paradise Lost |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | InsideOut | |
Spieldauer: | 61:00 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Heiliger Bimbam, was für ein Schlag mitten ins Gesicht! Man spürt deutlich, dass Herr Romeo vier Jahre Zeit zum Ausholen hatte – diese Zeit hat der flinke Gitarrist bestens genutzt, während Goldkehlchen Russel Allen auf zwei Solo Album mit dem ex-MASTERPLANer Jorn Lande gesangsmusikalisch unter einer Decke steckte und seine Stimmbänder für das neue Werk von SYMPHONY X fit gehalten hat.
„Paradise Lost“ ist weder mit seinem Vorgänger „The Odyssey“, noch mit seinem Vorvorgänger „The New Mythology Suite“ direkt vergleichbar und ist höchstens als Hybriden-Mixtum aus der episch verspielten Melodic-Mythologie und der technisch-kalten Prog-Odysee zu verstehen. Das orchestrale Intro „Oculus Ex Inferi“ erinnert mit seiner epischen, spannungsgeladenen Soundtrack-Schlagseite zunächst noch stark an das vorletzte Album aus dem lang verstrichenen Jahre 2000, doch dann ist der Name Programm: „Set The World On Fire“ ist das reinste Prog/Thrash Flächenbombardement, eine Tour de Force von Hammer-Riffs und flinkem Saitengehexe. Zeit zum Erholen bleibt selbstredend nicht, weil „Domination“ zwar streckenweise etwas das Tempo herausnimmt, aber Russel Allen derbe und roh wie selten singt – das klingt aggressiv bis zum geht nicht mehr ohne die technische Kälte des Vorgängers zu versprühen, der Sound ist warm und differenziert. „Get down on your knees“, brüllt Allen – nur zu gern, aber nur mit aufgestellten Lauschern vor den bebenden Boxen im Wohnzimmer.
Insgesamt sind die Kompositionen gradliniger ausgefallen als vielleicht erwartet. Dennoch wird hier kein schunkelkompatibler Power Metal geboten, Romeo bearbeitet sein Griffbrett wie kaum ein anderer und was Abwechslung und rhythmische Komplexität angeht, dürften auch die reinen Prog-Fans zu keinem Zeitpunkt ihre Nasen rümpfen.
Halbballadesk darf es auf „Paradise Lost“ ebenfalls zugehen, denn der Titeltrack schwelgt in Melodie und Epik, wie man es von SYMPHONY X schon länger nicht mehr zu Ohren bekommen hat. Allen hat den cleanen Gesang keinesfalls verlernt und zeigt auf diesem Album, dass er schon seit langem zu den Besten seiner Konfession gehört.
Orchestral geht es auch mit den „Walls Of Babylon“ weiter, orientalische Farbtupfer und spannungserzeugende Finsterchöre spiegeln die Atmosphäre des tollen, kitschig-bombastischen Artworks wider. Hier klingen die Amis altvertraut und progressiv. Der Song sollte als Anspieltipp für diejenigen gelten, die glauben, mit der derberen Spielweise von SYMPHONY X zuerst nicht gut Freund sein zu können.
Hart, warm, komplex und dennoch flink auf den Punkt kommend. Endlose Schnörkel-Landschaften pinseln SYMPHONY X anno 2007 nicht mehr in die Prog-Landschaft, doch haben diese Musiker mit „Paradise Lost“ eine perfekte Balance gefunden, ein wunderbares Gleichgewicht aus Melodie, Härte und beeindruckender Spieltechnik. Wenn jetzt der Durchbruch nicht kommt, dann kommt er nie. Live sind die Amis übrigens im Herbst auf der Tour mit DREAM THEATER zu bewundern.
FAZIT: Beschließen wir diese Rezension mit den Worten Romeos: „This thing is a fuckin` monster“.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Oculus Ex Inferni
- Set The World On Fire
- Domination
- The Serpent´s Kiss
- Paradise lost
- Eve Of Seduction
- The Walls Of Babylon
- Seven
- The Sacrifice
- Revelation (Divus Pennae Ex Tragoedia)
- Bass - Michael Anthony LePond III
- Gesang - Russell Allen
- Gitarre - Michael Romeo
- Keys - Michael Pinnella
- Schlagzeug - Jason Rullo
- Paradise Lost (2007) - 12/15 Punkten
- Paradise Lost - Special Edition (2008)
- Iconoclast (2011) - 11/15 Punkten
- Underworld (2015) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Henning [musikreviews.de]
gepostet am: 19.04.2009 User-Wertung: 15 Punkte |
Obwohl ich gerade mal 21 bin, muss ich mir wahrscheinlich eingestehen, dass ich etwas kraftvolleres und gleichzeitig eingängigeres zu meinen Lebzeiten wohl nicht mehr in den Ohren haben werde... |
Van Helsing
gepostet am: 08.06.2009 User-Wertung: 12 Punkte |
Selbst mir Power-Schwurbel-Hasser gefallen diese Brüder. CIRCUS MAXIMUS, MASTODON, FATES WARNING auch, so! |