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Schandmaul: Anderswelt (Review)
Artist: | Schandmaul |
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Album: | Anderswelt |
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Medium: | CD | |
Stil: | Folk Rock |
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Label: | F.A.M.E. Recordings | |
Spieldauer: | 51:58 | |
Erschienen: | 04.04.2008 | |
Website: | [Link] |
Zehn Jahre schon praktizieren SCHANDMAUL ihren chartstauglichen Folk Rock. „Wie Pech und Schwefel“ eroberte die deutschen Top 20, „Mit Leib und Seele“ klomm noch ein paar Stufen höher auf der Erfolgsleiter und machte sich für ganze zehn Wochen in den Top 10 breit. Die Zielgruppe der bayerischen Musikanten ist zerfasert: Vom Normalo über den Folk- und Rockhörer bis zum Metaller erstreckt sich das Wirkungsfeld dieses Sextetts.
Wo Erfolg ist, sind auch Kritiker. SCHANDMAULs Musik ist brav, wenig kantig und flutscht teils wie warmes Spülwasser in die Ohren. Wo SKYCLAD ernste Kritiker sind, TENHI melancholisch durch’s Avantgardistische wandern und – lotet man die Extreme folkloristisch beeinflusster Strom-Musik aus – HELRUNAR und NEGURA BUNGET das Mystische mit dem Intellektuellen verbinden, sind SCHANDMAUL nur lustige Musikanten mit eingängigem Liedgut und teils naiver Lyrik. Für manchen mag das ein felsenfestes Argument gegen diese Band sein. Doch muss auch neidlos eingestanden werden, dass SCHANDMAUL auf ihren Alben stets gutgelaunten Folk Rock präsentieren, der ein reichhaltiges Klangbild mit Violine, Drehleier, Flöte, Akkordeon und Dudelsack erschafft, der live entfesselnden Frohsinn zum Veitstanz animiert ohne in debile Sauf-Folk Regionen abzudriften.
Ab „Wie Pech und Schwefel“ haben die Schandmäuler in Sachen Songwriting stets dazugelernt. Thomas Lindners Gesang ist auf „Anderswelt“ noch eine ganze Ecke besser und kontrollierter ausgefallen als auf den Vorgängerwerken, von gesanglicher Schieflage ist keine Spur mehr zu entdecken. Musikalisch ist letztlich alles beim Alten geblieben. Der Titeltrack ist mit seiner warmen Atmosphäre und einem wunderschönen Refrain gleichzeitig der Hit des Albums, die breiten Streicher bei „Königin“ zeigen SCHANDMAUL eher von ungewohnt epischer Seite, sakrale Kirchenchöre verleihen „Stunde des Lichts“ eine zum Text passende ätherische Note. Der lyrische Totalausfall „Missgeschick“ ist leider nur als peinlich zu bezeichnen, das klingt nach pubertärem Holzhammerhumor. Nichts gegen schlüpfriges Textgut, aber dann bitte mit origineller Wortwahl…
FAZIT: Ohne große Überraschungen wird ein weiteres Mal rockig gefiedelt und gefolkt und getanzt, die Streicher zaubern süßliche Melodien und die Beine zucken ungewollt im Rhythmus mit. Allerdings wäre es wünschenswert, wenn SCHANDMAUL auf ihrem nächsten Album etwas weniger vorhersehbar und – gar nicht böse gemeint – bieder daherkommen. Dennoch gute Unterhaltung.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Frei
- Krieger
- Anderswelt
- Königin
- Zweite Seele
- Die Braut
- Missgeschick
- Sirenen
- Stunde des Lichts
- Fiddlefolkpunkt
- Augen auf!
- Wolfsmensch
- Drei Lieder
- Prinzessin
- Bass - Matthias Richter
- Gesang - Thomas Lindner
- Gitarre - Martin Christoph Duckstein, Thomas Lindner
- Keys - Thomas Lindner
- Schlagzeug - Stefan Brunner
- Sonstige - Anna Katharina Kränzlein (Violine, Drehleier, Bratsche), Birgit Muggenthaler (Dudelsack, Flöte, Schalmei)
- Anderswelt (2008) - 9/15 Punkten
- Sinnbilder (DVD) (2008)
- Sinnfonie (2009)
- Sinnfonie (DVD) (2009)
- Traumtänzer (2011) - 11/15 Punkten
- So weit, so gut (2013)
- Unendlich (2014) - 11/15 Punkten
- Leuchtfeuer (Limited Edition) (2016) - 5/15 Punkten
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