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Schandmaul: So weit, so gut (Review)
Artist: | Schandmaul |
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Album: | So weit, so gut |
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Medium: | CD | |
Stil: | Mittelalter Rock |
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Label: | F.a.M.E./Sony Music | |
Spieldauer: | 68:19 | |
Erschienen: | 30.08.2013 | |
Website: | [Link] |
Bei SCHANDMAUL gibt es wieder etwas zu feiern und zwar das 15-jährige Bandjubiläum. Das begeht bzw. beging man gleich dreifach: mit einem Benefizkonzert für die Aktion "Wir helfen", den Jubiläumskonzerten "15 Jahre SCHANDMAUL", die am vergangenen Wochenende im Kölner Tanzbrunnen mit zahlreichen anderen Bands stattfanden und mit der Veröffentlichung "So weit, so gut", die den Untertitel "1998-2013 - 15 Jahre Folk'n'Roll" trägt. Das ist eine Best Of, die in mehreren Formaten zu haben ist.
Die Standardedition mit zwölf neu eingespielten Titeln und drei neuen unveröffentlichen Songs im Digipack mit zwölf Seiten Booklet, die Extended Edition kommt zusätzlich mit einer Bonus-CD mit 17 "alten" Best Of Titeln und 24 Seiten Booklet im edlen Mediabook. Und dann gibt es auch noch ein Box-Set mit der Doppel-CD und einem T-Shirt. Zur Besprechung liegt logischerweise die "normale" Version mit den Neueinspielungen und den neuen Songs vor.
Bei einer Best Of stellt sich natürlich immer die Frage, wie man diese umsetzt. SCHANDMAUL gehen dabei einen sinnvollen Weg, in dem sie zwölf Bandklassiker neu einspielen und somit zeigen, wie sich diese Stücke im Laufe der Zeit durch die Livedarbietung verändert haben. Dass die Unterschiede dabei nicht gravierend sind, dürfte klar sein, die Veränderungen in den Arrangements fallen im Grunde genommen nur auf, wenn man auch die Originale gut kennt. Dass die Stücke nun in einem einheitlichen Soundgewand vorliegen, ist eine schöne Sache, zumal man bei der Abmischung auch darauf geachtet hat, dass die Gitarren viel Raum bekommen, hier hört man stärker als zuvor Details heraus, die man vielleicht noch nicht so wahrgenommen hatte. Dadurch klingen die Songs auch ein bisschen natürlicher. Hört man "So weit, so gut" allerdings auf einem tragbaren Gerät bzw. allgemein auf Kopfhörern, so stellt man eine gewisse Übersteuerung fest, auf "normalen" Boxen fällt das nicht auf. Trotzdem unschön. Bei der Auswahl der Songs liegt der Fokus verständlicherweise auf den ersten vier Alben, was insofern erfreulich konsequent ist, als dass man bei jüngeren Alben "Anderswelt" und "Traumtänzer" erst einmal abwarten muss, welche Songs in fünf Jahren noch immer in den Setlists der Konzerte zu finden sind.
Klar, der Hörer würde vielleicht auch noch andere Songs auswählen, aber letztlich wissen SCHANDMAUL am besten, welche Songs auf den Konzerten am meisten abgefeiert werden, insofern dürfte die Auslese hier schon repräsentativ sein, wenn man von Bandklassikern redet. Dass "Herren der Winde", "Geisterschiff", "Teufelsweib", "Vogelfrei", "Walpurgisnacht" oder "Dein Anblick" aber klar zum Besten zählen, was der deutschsprachige Mittelalterrock so hervorgebracht hat, ist unzweifelhaft. Schön auch, dass man in der "Sigrid Trilogie" die drei Stücke "Der junge Sigfried", "Drachentöter" und "Krieger" in ein auch textlich zusammenhängendes Medley zusammengefasst hat, Fans kennen das von den Konzerten. Für die dürften auch die drei neuen Stücke am interessantesten an dieser Best Of sein. Zwar haben auch die Neueinspielungen an sich ihren Reiz, doch ist es auch ein bisschen nerdig, hier die Unterschiede zu suchen.
Los geht es mit "Folk'n'Roll", einem Instrumental mit klassischer, zunächst leichter schwermütiger SCHANDMAUL-Melodieführung und folgenden Country-Anleihen durch ein Banjo, bevor Anna Katharinas Geige das Kommando übernimmt und dann an die Tröten und Flöten übergibt. Und mit dem Classic-Rock-Gitarrenpart zeigt man, dass man sich eben auch als Rockband sieht. Ganz interessantes Stück. "Herz aus Gold" ist eine Ballade über Außenseiter und Menschen, die sich ihrer annehmen. Nicht ganz so melancholisch wie "Der Clown", aber bei weitem auch kein Partysong, auch wenn es im Refrain härter wird. "Orientexpress" ist das dritte Stück im Bunde - wiederum ein Instrumental mit - der Name deutet es an - orientalischer Melodieführung. Alle drei Songs sind aber eher als Bonus für die Fans zu sehen, denn mit den Klassikern mithalten können sie nicht.
FAZIT: Der Fan greift zum noch nicht ausverkauften Box-Set und wer einfach mal eine Best Of von SCHANDMAUL haben will, der nimmt die Doppel-CD, denn da enthält die zweite CD nochmals 17 Songs, die nicht auf der ersten drauf sind. Da ist der Gegenwert also klar am höchsten, die Standardedition ist dadurch eher verzichtbar. Aber auch wenn "Kalte Spuren" schändlicherweise gar nicht zu finden ist, ist der Titel "So weit, so gut" letztlich Programm.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Folk'n'Roll
- Herren der Winde
- Sigfrid Trilogie
- Geisterschiff
- Herz aus Gold
- Teufelsweib
- Orientexpress
- Die goldene Kette
- Der Clown
- Vogelfrei
- Trinklied
- Walpurgisnacht
- Der letzte Tanz
- Dein Anblick
- Willst du
- Bass - Matthias Richter
- Gesang - Thomas Lindner, Anna Katharina Kränzlein, Birgit Muggenthaler-Schmack
- Gitarre - Martin Christoph Duckstein, Thomas Lindner
- Schlagzeug - Stefan Brunner
- Sonstige - Thomas Lindner (Akkordeon, Klavier), Anna Katharina Kränzlein (Violine, Bratsche, Drehleier), Birgit Muggenthaler-Schmack (Schäferpfeife, Schalmeien, Rauschpfeife, Flöten)
- Anderswelt (2008) - 9/15 Punkten
- Sinnbilder (DVD) (2008)
- Sinnfonie (2009)
- Sinnfonie (DVD) (2009)
- Traumtänzer (2011) - 11/15 Punkten
- So weit, so gut (2013)
- Unendlich (2014) - 11/15 Punkten
- Leuchtfeuer (Limited Edition) (2016) - 5/15 Punkten
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