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Schandmaul: Leuchtfeuer (Limited Edition) (Review)

Artist:

Schandmaul

Schandmaul: Leuchtfeuer (Limited Edition)
Album:

Leuchtfeuer (Limited Edition)

Medium: CD/Download/Do-CD
Stil:

Das Gleiche wie immer - Spielmanns-Rock-Pop

Label: Vertigo / Capitol
Spieldauer: 108:51
Erschienen: 23.09.2016
Website: [Link]

SCHANDMAUL machen mal wieder ihrem Namen alle Ehre und präsentieren auf „Leuchtfeuer“ die gewohnt frech-mittelalterlichen Texte und ihren verrückten Spielmanns-Rock-Pop, bei dem der Dudelsack genauso wie die Drehleier und Flöten sowie Violinen einen wichtigen Platz neben dem harten Rockinstrumentarium einnehmen.
Nach wie vor wird der Gesang des Oberschandmauls THOMAS LINDNER nicht jeden in akustische Glücksgefühle versetzen. Doch das ist nicht die wahre Crux an „Leuchtfeuer“, sondern die extrem miese Produktion des Albums, das völlig dumpf, ohne vernünftige Kanaltrennungen und mit einem plumpen Schlagzeug-Wummern daherkommt, dass jeder, der vor einer hochwertigen Anlage sitzt, nur mitleidig die Stirn runzeln und sich über solche Schluderei ärgern kann. Selbst wenn die Gestaltung im fetten Digipak mit 24seitigem Booklet sehr ansprechend ist, so kommt es doch auf den Inhalt – die Musik – an und der ist selbst bei der „Limited Edition“ mit Bonus-CD samt 13 Demo-Versionen dieses Albums regelrecht mies. Nur wenn die Musik ruhig wird und bleibt, wie bei den schönen Balladen „Zu zweit allein“ oder „Tjark Evers“, wo der Gesang nur von Piano und Kontrabass begleitet wird, funktioniert auch der Sound.

Angenehm ist auch, dass bei den vielen historischen Bezügen, auf denen die Texte basieren, immer eine kurze Einleitung oder Erklärung beigefügt ist, wie beispielsweise zu besagtem „Tjark Evers“, dem mit Abstand besten Song des Albums - „23. Dezember 1866; In einem fürchterlichen Nebel und bei eisiger Kälte wird der junge Mann fälschlicherweise auf einer Sandbank, statt auf der Insel abgesetzt und ward nicht mehr gesehen. Zeugnis der Tragödie geben allein ein Abschiedsbrief und eine Zigarrenkiste, die angespült werden und im Heimatverein von Baltrum noch heute zu begutachten sind...“
Dafür gibt‘s einen echten Pluspunkt!

Damit aber die „schreibende Zunft“ nicht von vornherein ihren Kritiker-Käse in punkto „Leuchtfeuer“ ablässt, eröffnet das Album ein selbstverliebtes SCHANDMAUL-Vorwort im Booklet, auf dem wie gewohnt allen Fans gedankt und gleich für alle anderen, die vielleicht nicht ganz so begeistert von „Leuchtfeuer“ sind, klargestellt wird: „Und jedes Mal aufs Neue kommt die Frage der schreibenden Zunft: ‚Was ist anders an diesem Album, was können die Leute von diesem Album erwarten?‘ etc. pp. Was soll man denn als Musiker auf eine solche Frage antworten? Ist doch klar: Es ist unser bestes Album aller Zeiten, den geneigten Zuhörern wird alles geboten, was sie erwarten, es ist unglaublich vielseitig... Was denn sonst?“

Na ja, dann können wir uns ja alles Weitere bezüglich einer Besprechung dieses Albums sparen und einfach feststellen, dass alle, die SCHANDMAUL schon immer mochten auch dieses Album mögen werden, denn es bleibt alles beim Alten, nur der Sound ist gruselig, denn die einzigen wirklichen Höhen verbreiten neben den ruhigen Songs die Flöten und Dudelsäcke, ansonsten mulmt der Sound aus den Boxen und bereitet einem beim Hören des „besten SCHANDMAUL-Albums aller Zeiten“ wahrhaft keine Freude. Allerdings fällt das weniger auf, wenn man‘s an ein paar eingestöpselten Handy- bzw. Computer-Boxen hört.
Wem das reicht, der wird wohl mit diesem „Leuchtfeuer“, das mehr nach einer Sternschnuppe klingt, glücklich werden, für alle Anderen gilt die Weisheit des letzten Stücks „Zeit“: „Wo komm‘ ich her, wo will ich hin, macht das denn alles hier noch Sinn?“

Im Falle des neuen Albums von SCHANDMAUL jedenfalls nicht, auf dem sogar die Demos der Bonus-CD qualitativ den gleichen Sound wie das Original erreichen!
Eigentlich ein Armutszeugnis für eine Band, die, egal was der Zunft-Schreiber hier auch vom Stapel lässt, sowieso die deutschen Charts stürmen wird.

FAZIT: Um mich nicht zu wiederholen, zitiere ich hier einfach mal aus dem Vorwort des Booklets: „Wir haben das Beste gegeben, zu dem wir in dieser Stunde in der Lage sind, haben Euch Geschichten, Märchen, Mythen und Sagen herausgesucht und vertont, bei denen JEDER etwas für sich finden kann. Ihr bekommt einhundert Prozent SCHANDMAUL! Ihr werdet lachen, Ihr werdet weinen, Ihr werdet nachdenklich, hoffnungsvoll und verträumt sein und ihr werdet tanzen – VERSPROCHEN!“
Da bleibt mir trotz all der selbstbeweihräuchernden SCHANDMAUL-Euphorie am Ende doch nur ein Punktwert übrig, der in der Schule einer glatten 4 entsprechen würde! GENÜGEND!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4308x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 5 von 15 Punkten [?]
5 Punkte
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Tracklist:
  • CD 1 - Offizielles Album (61:02):
  • Orléans
  • Heute bin ich König
  • Jack O‘Lantern
  • Sonnenseite
  • Leuchtfeuer
  • An deiner Seite
  • Sommernachtstraum
  • Der Leiermann
  • Loreley
  • Schachermüller-Hiasl
  • Freunde
  • Ich werd‘ alt
  • Die schwarze Perle
  • Herr der Wellen
  • Tjark Evers
  • Zu zweit allein
  • Zeit
  • CD 2 - 13 Demos (47:49):
  • Orléans
  • Heute bin ich König
  • Jack O‘Lantern
  • Leuchtfeuer
  • An deiner Seite
  • Loreley
  • Schachermüller-Hiasl
  • Freunde
  • Die schwarze Perle
  • Herr der Wellen
  • Tjark Evers (Rockversion)
  • Zu zweit allein
  • Zeit

Besetzung:

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