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The Gourishankar: Close Grip (Review)

Artist:

The Gourishankar

The Gourishankar: Close Grip
Album:

Close Grip

Medium: CD
Stil:

Prog Rock / Prog Metal / Electronica

Label: Unicorn Digital
Spieldauer: 47:45
Erschienen: 15.04.2008
Website: [Link]

Man höre und staune: Progressive Rock aus Russland! Das es sowas auch gibt? Klar, denn inzwischen hat sich unsere aller Lieblingsmusik auf der ganzen Welt etabliert. Und dass man in anderen Ländern oft deutlich kreativeres Songwriting als in den USA oder Europa vorfindet, zeigen THE GOURISHANKAR sehr eindrucksvoll.

Close Grip“ ist das eigentliche Debütalbum des russischen Vierers, welcher aber 2008 auf „Unicorn Digital“ neu aufgelegt wurde. THE GOURISHANKAR – mit ihrem seltsamen Bandmitglied Cat Heady – brauen auf dieser CD eine Mischung aus klassischem Progmetal der Art RUSH, sanftem Sympho Prog aus dem Hause GENESIS und YES und aus Electronicaklängen, wie sie die früheren TANGERINE DREAM oder KRAFTWERK boten. Das tönt hin und wieder schon mal arg verwirrend aus den Boxen, kommt dabei aber stets warm und angenehm rüber.

Besonders RUSH scheinen es THE GOURISHANKAR angetan zu haben. Nicht selten erinnert Vlads Gesang an den guten Geddy Lee und hier und da tauchen bewegte Bilder, permanente Wellen oder Hemisphären im Klangbild auf. Die Synthietupfer und komplex verschachtelten Hardrock-Riffs tragen zusätzlich einiges zum Vergleich mit RUSH bei.

Die Vier beweisen aber auch, dass sie durchaus Eigenständigkeit besitzen. „Gripped by Fear“, „In the Hope“ und „Close to Death“ sind elektronisch-experimentelle Interludien, die eine interessante Umgebung für die zwei Longtrack-Doppelpackungen bieten. „Insomnia“ ist treibender Heavyprog in dem sich elektronisches Gefiepe und thrashige Riffs die Hand reichen. Dagegen kommt „Sweet Earth“ fast schon etwas New Age-mäßig rüber, der Synthiepop-Refrain nervt allerdings ein wenig. Die zweite Hälfte mit „Wind of Night“ und „Autumn Frost“ ist schließlich nochmal ein Stück besser und kann mit Unmengen an Zitaten aus der gesamten Progwelt – von Jazzrock bis hin zu Neoprog – überzeugen. Technisch anspruchsvoll, abwechslungsreich und in gewisser Weise auch innovativ (Choräle, 80er Jahre Pop und Progmetal: kann das gut gehen? Bei THE GOURISHANKAR auf jeden Fall!).

Puhh… für mich als Schubladendenker ist THE GOURISHANKAR teilweise aber etwas anstrengend geraten. Nicht dass hier permanent Instrumentalorgien und Griffbrettwichserei auf der Tagesordnung stehen, sondern allein die unglaublich schillernde Stilvielfalt und das Zusammenbringen völlig gegensätzlicher Richtungen im Minutentakt macht „Close Grip“ aus. Dass dabei manchmal statt Mörtel UHU verwendet wird um die musikalischen Bausteine zusammenzuhalten, hat sich nach mehrmaligem Hören als Schwachpunkt des Albums herausgestellt. Das Ganze bröckelt zu sehr, die Mischung ist auf „Close Grip“ einfach noch zu „heterogen“. Und dabei ist nicht mal die Darbietung der – wirklich ausgezeichneten – Musiker schuld, sondern wohl eher die Produktion.

Vieles wirkt leider arg pampig, der Sound ist stellenweise derart breiig geraten, dass wichtige Passagen und Melodiebögen einfach verschluckt werden. Dabei wirken gerade diese Melodien sehr leicht und flockig und gehen gut ins Ohr – was doch relativ ungewöhnlich für eine Progband dieses Schlages ist.

Nun, die patzige Produktion ist wirklich noch zu verschmerzen, denn schließlich handelt es sich um die Debüt-CD von THE GOURISHANKAR. Und so wie es aussieht, ist die Band derzeit noch sehr aktiv. Da darf die Proggergemeinde ruhig noch auf den „großen Knaller“ hoffen. Potential haben THE GOURISHANKAR zweifellos…

FAZIT: Eine durchaus gelungene Erstlingsscheibe für eine ungewöhnliche Band. THE GOURISHANKAR zeigen ihr Talent besonders im Songwriting, im wilden Experimentieren und Mischen verschiedenster Stilrichtungen. Eine empfehlenswerte CD für aufgeschlossene Progger, aber besonders für diejenigen, denen SPOCK’S BEARD oder RUSH nicht abwechslungsreich genug sind. Synthiepop, Progmetal, Electronica und Symphonic Prog bilden die glitzernden Mosaiksteinchen für „Close Grip“. Reinhören!

Benjamin Feiner (Info) (Review 3927x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Gripped by Fear
  • Insomnia
  • Sweet Earth
  • In the Hope
  • Wind of Night
  • Autumn Frost
  • Close to Death
  • For Nobody (PG)

Besetzung:

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  • keine Interviews
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