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Drivin N Cryin: Great American Bubble Factory (Review)
Artist: | Drivin N Cryin |
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Album: | Great American Bubble Factory |
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Medium: | CD | |
Stil: | Southern Kick-Ass Rock |
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Label: | Vintage Earth Music | |
Spieldauer: | 53:05 | |
Erschienen: | 29.09.2009 | |
Website: | [Link] |
DRIVIN N CRYIN melden sich mit dem ersten "richtigen" Album nach zwölf Jahren zurück... und wie! "(Whatever Happened To The) Great American Bubble Factory" hat nicht nur einen herrlich ironischen Titel und ein gelungenes Cover - nein, es southern-rockt mit fantastischem Songmaterial und authentischem Feeling. DRIVIN N CRYIN -1985, als Southern-Rock in tiefster Agonie lag, gegründet- hatten sich stets zu ihren Wurzeln, zu LYNYRD SKYNYRD und der ABB bekannt. Aber dieser Zeitpunkt war für die Gründung einer Southern-Rockband denkbar ungünstig gewesen. So hingen diese "Post-Southern-Rocker" (wie ich sie jetzt einmal scherzhaft zu nennen gedenke), also Bands wie CRY OF LOVE, die GEORGIA SATELLITES oder eben DRIVIN N CRYIN irgendwie zwischen Baum und Borke. Trotzdem schafften es DNC 1991 mit "Fly Me Couragous" einen echten AOR-Hit zu landen. Als aber der Southern-Rock Ende der 1990er Jahre wieder richtig zu boomen begann, waren sie merkwürdiger Weise nicht mit von der Partie. Kinney, Nielsen und Carter waren damals in verschiedene Solo-Projekte involviert - erkannten offenbar die Gunst der Stunde nicht.
Gleich der Opener "Detroit City" rotzt dreckige und speckige Riffs aus, wie man sie von den GEORGIA SATELLITES [R.I.P., du großartige Band!] in ihren besten Zeiten zu hören bekam. Druckvoll, fett und mit der Power von feinstem "Gebläse" zieht der Titelsong "(Whatever Happended To The) Great American Bubble Factory?" vom Leder. So, liebe LYNYRD SKYNYRDs, kann man sich auch mit den Problemen der US auseinandersetzen: mit Witz und einem gehörigen Schuss Selbstironie. Da braucht man eben nicht immer nur mit der ganz großen Pathos-Kelle zu schwingen... Mit "I See Georgia" ist DRIVIN N CRYIN ein typisch melancholischer Southern-Rocker, die vielleicht schönste Nummer des Albums, gelungen. Das Niederbrennen des alten Atlanta, dem Herz des Südens, im Civil-War ist nach wie vor ein tief in die Seele Georgias eingebranntes Fanal.
"Midwestern Blues" featured das vormalige Bandmitglied Joey Huffman an einer glühenden Hammond B3. Kein Blues -wie der Titel vielleicht suggerieren mag- ist hier zu hören, sondern richtig flockiger Roots-Rock mit einem Schuss Americana. Das folgende "Let Me Down" zeigt zwei glänzend harmonierende Gitarristen, Kevn Kinney und Mac Carter, die sich wuchtige Riffs und filigrane Twin-Läufe um die Ohren schlagen. Schwache Nummern sucht man auf "Great American Bubble Factory" vergebens. Hört Euch nur diesen lässigen Country-Song, "Don't You Know That I Know That You Know?", an... erinnerts Euch nicht auch an THE JAYHAWKS? "Preapproved, Predenied" klingt verdammt nach "Oklahoma Girl" von der ELI YOUNG BAND: ein eindringlicher Midtempo-Rocker mit "brennenden" Gitarren und genial-einfachen Hooks. Gleich zwei gewichtige Rocker werden mit "The Hardest Part" und "Trainwreck" nachgelegt. Der sparsam instrumentierte Americana-Song "This Town" beendet diese Scheibe. Eine akustische Gitarre, etwas Mandoline und Banjo, die Snare mit den Besen "gerührt" und eine flirrende Hammond - mehr braucht es nicht für einen großen Song...
FAZIT: DRIVIN N CRYIN legen mit "Great American Bubble Factory" ein überzeugendes Comeback-Album, in einen schönen Digipack samt Booklet gewandet, vor. Mit "I See Georgia" gelingt ihnen gar eine potenzielle neue Südstaatenhymne. "You can take Kinney out of the South, but you can’t take the South out of Kinney", sagte kürzlich ein amerikanischer Musikjournalist über Kevn Kinney, den Mainman von DRIVIN N CRYIN. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Detroit City
- (Whatever Happened to The) Great American Bubble Factory?
- I See Georgia
- Midwestern Blues
- Let Me Down
- I Stand Tall
- Don't You Know That I Know That You Know?
- Get Around Kid
- Preapproved, Predenied
- The Hardest Part
- Trainwreck
- This Town
- Bass - Tim Nielsen
- Gesang - Kevn Kinney
- Gitarre - Kevn Kinney, Mac Carter
- Schlagzeug - Dave V. Johnson
- Sonstige - Gäste: Joey Huffman (Piano, Organ), Jeff Mosier (Banjo), Steven Bernstein (Trumpet), Erik Lawrence (Saxophone)
- Great American Bubble Factory (2009) - 12/15 Punkten
- Live The Love Beautiful (2019) - 12/15 Punkten
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