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The Gates Of Slumber: Conqueror (Review)

Artist:

The Gates Of Slumber

The Gates Of Slumber: Conqueror
Album:

Conqueror

Medium: CD
Stil:

Heavy Metal

Label: I Hate Records
Spieldauer: 62:01
Erschienen: 06.06.2008
Website: [Link]

Gleich vorweg: Ich habe es wirklich versucht, aber ich kann die allgemeine Begeisterung für dieses Album nicht teilen. THE GATES OF SLUMBER sind sicherlich keine schlechte Band, haben ihren ganz eigenen Sound entwickelt, und „Conqueror“ ist die bisher stärkste und zugänglichste Veröffentlichung der Band aus Indianapolis. Musikalisch pendeln besonders die Gitarrenriffs immer irgendwo zwischen zähflüssigen SAINT VITUS, flotteren NWOBHM-Parts und okkulten MERCYFUL FATE. Die Produktion passt perfekt, so dass man einerseits meinen könnte, eine Neuauflage eines Anfang der Achtziger erschienenen Werkes vorliegen zu haben, gleichzeitig aber einen hervorragenden, rauhen und natürlichen Klang genießen kann. Ursrpünglicher, unverfälschter Heavy Metal, ohne jegliche genrefremde Einflüsse.

So weit, so gut, wo ist nun der Haken? Das Fehlen genau des selbigen, nämlich der sogenannten „Hooks“. Karl Simon ist ein recht eingeschränkter Sänger und füllt mit seiner rauhen und beschwörenden Stimme eigentlich mehr die Lücken zwischen den Gitarrenriffs, als dass er tatsächlich tragende Melodien beisteuern könnte. Das muss nicht unbedingt ein Problem sein, in solchen Fällen kann gerade die Kombination aus Stimme und Akkordwechseln an den richtigen Stellen für entsprechende Momente sorgen. Doch immer wenn man denkt, jetzt könnte dieser oder jene Ton genau passen, kommt meist ein anderer Akkord, was das Ganze nicht nur weniger melodisch und eingängig, sondern manchmal gar ein wenig schräg klingen lässt. Sicher, das mag kauzig und unkommerziell sein und vielleicht für einen erhöhten Kultfaktor und Underground-Credibility sorgen. Für mich jedoch sind das einfach Schwächen im Songwriting und vor allem im Arrangement, denn mit wenigen Kniffen hätte man das vorhandene Material nicht nur eingängiger, sondern auch spannender und mitreißender inszenieren können. Und wie man sich das vorzustellen hat, zeigen THE GATES OF SLUMBER gleich selbst mit dem einzigen „Hit“ des Albums, dem großartigen „Ice Worm“. Ein gelungener und spannend aufgebauter Song, der sich jeweils zum Refrain steigert, um sich dort dann endlich einmal mit den richtigen Akkordwechseln, treibenden Grooves und eingängiger Melodie ins Gehör zu hämmern.

Leider bleibt „Ice Worm“ die Ausnahme. Mit „Children Of Satan“ versuchen THE GATES OF SLUMBER noch einmal, ein wenig catchy zu klingen, was aber aufgrund der einfallslosen Gesangsmelodie, die nur der Gitarre folgt, nicht wirklich begeistern kann. In der „Dark Valley Suite“ gibt es dann viel Doom und Atmosphäre, aber auch viel Leerlauf. Oft wirken die Tracks oder auch einzelne Passagen einfach zu lang und zäh, es passiert zu wenig. Zwar wird man dann im Einzelfall doch noch mit einem Höhepunkt überrascht, wie etwa der zweiten Hälfte von „To Kill And Be King“. Aber warum muss ich mich minutenlang duch einen durchschnittlichen Song quälen, um erst dann einen richtig packenden Part hören zu dürfen? Folgender Vergleich muss erlaubt sein, da sich beide Alben stilistisch durchaus ähneln und diverse Parallelen aufweisen: Etwa zeitgleich mit „Conqueror“ veröffentlichten GRAND MAGUS ihr aktuelles Album „Iron Will“. THE GATES OF SLUMBER müssen sich vorhalten lassen, in allen Belangen geschlagen worden zu sein: Ein starker Sänger und Gitarrist, der große Melodien leidenschaftlich intoniert und sich scheinbar mühelos ein packendes Riff nach dem anderen aus dem Ärmel schüttelt, und vor allem wirklich zündende Kompositionen. „Iron Will“ lege ich immer wieder gerne auf, und man hat sofort unweigerlich den Drang, die Faust nach oben recken, den Kopf mitwippen zu lassen und die Refrains mitzubrüllen. Das fehlt mir persönlich bei einem Großteil der Songs auf „Conqueror“.

FAZIT: Ich gebe zu, diese Rezension mag jetzt wohl schlimmer wirken, als das Album tatsächlich klingt. Sicher ein Ergebnis der hohen Erwartungen und der vielen überschwenglichen Lobpreisungen, die „Conqueror“ erfahren hat. Natürlich ist der ehrliche, pure Heavy Metal, der hier absolut authentisch aus den Boxen dröhnt, aller Ehren wert. Aber was hilft es, wenn die Voraussetzungen stimmen, aber das Album keinen Spaß macht? Wer jedoch mehr Wert auf Riffs als auf Melodien legt und gerade eher sperrige und zähe Stücke bevorzugt, mag hiermit glücklich werden.

Daniel Fischer (Info) (Review 5564x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Trapped In The web
  • Conqueror
  • Ice Worm
  • Eyes Of The Liar
  • Children Of Satan
  • To Kill And Be king
  • The Machine
  • Dark Valley Suite

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Ignatz
gepostet am: 26.07.2011

User-Wertung:
14 Punkte

Das Review ist völlig daneben. Wen Classic Doom a la Saint Vitus meets Epic Doom wie Cirith Ungol neugierig machen, bitte reinhören! Geile Scheibe!
Thomas
gepostet am: 27.06.2014

Ich frage mich allen Ernstes, inwiefern Spaß am Album in die Bewertung einfließen sollte?
"Aber was hilft es, wenn die Voraussetzungen stimmen, aber das Album keinen Spaß macht?"
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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