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Afenginn: Bastard Etno (Review)

Artist:

Afenginn

Afenginn: Bastard Etno
Album:

Bastard Etno

Medium: CD
Stil:

Weltmusik / Folklore / Rock

Label: Westpark Music
Spieldauer: 43:09
Erschienen: 20.01.2010
Website: [Link]

Nein, Weltmusik ist nicht nur etwas für Matetee-trinkende Esoteriker oder entspannungssüchtige Feng Shui-Fetischisten. Zumindest nicht, wenn sie so dargeboten wird wie von der dänisch-finnischen Band AFENGINN. Diese leicht durchgeknallte Truppe spielt nämlich einen mitreißenden Crossover aus osteuropäischer und nordischer Folklore, Polka, Klezmer, Jazz, Klassik, Psychobilly und Rockmusik - und wurde dafür als "Künstler des Jahres" bei Dänemarks Folkmusik Preis 2009 ausgezeichnet. Nix für Scheuklappenträger also, aber das waren ELÄKELÄISET ja auch nie und die erfreuten sich bei Metallern schließlich auch großer Beliebtheit.

"Bastard Etno" ist das vierte Studioalbum dieser Band und dabei eine Art Werkschau. Man hat hier nämlich sieben Instrumentalstücke der ersten drei Alben neu eingespielt und drei ganz neue Nummern hinzugefügt. Dabei verwendet der Fünfer um Bandkopf Kim Nyberg allerlei folkloristische Instrumente, besonders Klarinette und Mandoline verleihen dem Sound seine besondere Klangfarbe, der von spielerischen Feinheiten nur so gespickt ist. Die guten Fähigkeiten der Musiker hört man deutlich und man kann wohl davon ausgehen, dass AFENGINN besonders live die Folksau rauslassen.

Betrachtet man die verschiedenen Einflüsse, so dürfte recht klar sein, dass trotz des lebendigen und lebensfrohen Sounds eine gewisse Melancholie in den Melodien mitschwingt. Und das ist auch gut so, denn mit fröhlicher Musik kann ich grundsätzlich nicht viel anfangen. So aber entfalten die schwermütige Melodien ihre ganze Wirkung. Am meisten Spaß machen zwar die schnellen Stücke wie "Ralli in D minor", "Iguana Segregatis" und das tolle "Østrogenetic Manipulated Basilisk", aber auch die getrageneren, manchmal auch verträumten Songs sorgen für ein spannendes Hörerlebnis, bei dem die Gedanken immer wieder auf eine imaginäre Reise gehen, die aufgrund der Kulturen, die in den Sound einfließen, ständig zu anderen Orten führt. Das stets vorhandene rockige Element sorgt letztendlich dafür, dass eben nicht nur Folkfreaks Gefallen an AFENGINN finden dürften.

FAZIT: Die Punktvergabe entfällt zwar, weil "Bastard Etno" im Endeffekt eher Kompilation als vollwertiges Album ist, die Platte eignet sich aber bestens dafür, in die musikalisch bunte Welt dieser Band einzutauchen. Klar, eine gewisse Offenheit für folkloristische Klänge sollte als Grundvoraussetzung vorhanden sein, aber die dürfte seit der Einbindung von Folk in den Metal nicht mehr selten sein. So jedenfalls macht Weltmusik jede Menge Spaß.

Andreas Schulz (Info) (Review 5887x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Perky [Pearl]
  • A Lab Abba
  • Tattar Humppa
  • Ralli in D minor
  • Iguana Segregatis
  • Eine Kleine bit of Amore
  • Hosianna Reinkarnator
  • Østrogenetic Manipulated Basilisk
  • Andante Definibus
  • Valse Melankolika

Besetzung:

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Interviews:
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