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Cynic: Carbon-Based Anatomy (Review)

Artist:

Cynic

Cynic: Carbon-Based Anatomy
Album:

Carbon-Based Anatomy

Medium: CD
Stil:

Progressive Metal

Label: Season Of Mist
Spieldauer: 23:03
Erschienen: 11.11.2011
Website: [Link]

Paul Masvidal und Sean Reinert meinen es offenbar wirklich ernst mit CYNIC. Seit der Rückkehr 2008 markiert die neue Scheibe schon die dritte Veröffentlichung. Während auf der letzten EP neben vier umarrangierten Stücken ihres Meisterwerkes „Traced In Air“ lediglich ein neuer Song vorgestellt wurde, gibt es diesmal derer sechs. Wobei das ein wenig geschönt ist, denn die Hälfte besteht aus kurzen, sphärischen Instrumentals zu Beginn, mittendrin und am Schluss. Hier liegt auch ein Makel von „Carbon-Based Anatomy“ – sie ist zu kurz. Ein Album wäre schöner gewesen, auch wenn bei CYNIC selbst Intros und Outros zu flirrenden musikalischen Entdeckungsreisen werden.

Von den „vollständigen“ Songs sticht besonders das Titelstück hervor, das die – vorläufige – Marschrute der Band vorgibt: Es wird weniger offensichtlich gezaubert als auf der Prog-Wundertüte „Traced In Air“, der „Focus“ (hihi) liegt auf entspannterer, aber gleichzeitig typisch entrückter, anderweltlicher Atmosphäre. Masvidal singt so clean wie nie zuvor, die Vocoder-Effekte sind fast vollständig in den Hintergrund gerückt. Durch all das ist die Musik leichter zu erschließen als auf älteren Platten, bleibt jedoch, wie jede ihrer völlig unterschiedlich klingenden Scheiben, auf Anhieb als CYNIC erkennbar. An dieser Stelle darf man bereits vorweg nehmen, dass „Carbon…“ rein musikalisch niemanden enttäuschen wird, der der Band bis hierhin folgen konnte. Das besagte Titelstück glänzt ebenso wie „Box Up My Bones“ und „Elves Beam Out“ mit unvergleichlichen, psychedelischen Melodien, leichtfüßigen Jazzphrasierungen und natürlich überragender Performance aller Beteiligten.

Das Gebotene mit Worten weiter treffend zu beschreiben zu wollen, würde in einer ebenso müßigen wie zwecklosen Aufzählung stilistischer Einflüsse in unterschiedlichster Gewichtung und Umsetzung gipfeln – man kann es ohnehin nur wirklich erfassen, wenn man genau hinhört. Fans können blind zugreifen, für Einsteiger eignet sich „Carbon-Based Anatomy“ aufgrund seiner Zugänglichkeit gut, um sich in den speziellen Klangkosmos dieser Ausnahmeband einzuhören. Für mich besteht der Reiz der Band denn auch darin, im Zuge einer neuen Platte nie genau zu wissen, wie das Ganze diesmal klingt, aber immer sicher sein zu können, dass es erstens CYNIC und zweitens genial sein wird. Schließlich begründet der Mut, kreativ genug zu bleiben, sich nicht auf erworbenen Lorbeeren auszuruhen, die Musik stets weiter zu entwickeln und in Galaxien vorzudringen, in denen noch kein Mensch vorher musiziert hat, das Signet „Progressive“. Und das hat bei CYNIC nach wie vor echte Bedeutung.

FAZIT: Musikalisch brillant wie immer, würde man sich mal wieder ein vollständiges Album wünschen, umso mehr, als diese EP zum vollen Preis in den Läden steht. Die Kürze und das Verhältnis zwischen Soundtrackartigem und „richtigen“ Songs sorgen dann auch dafür, dass das Fazit nicht ganz so überschwänglich ausfällt, wie es bei einem CYNIC-Review von mir gewöhnlich der Fall wäre. Demnächst also mal wieder ein paar mehr solcher Granaten auf einem Album und ich dreh auch noch das letzte bisschen durch.

P.S. Am 19.12. übrigens live im Hamburger Hafenklang, wir sehen uns!

Hendrik Lukas (Info) (Review 5805x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Amidst The Coals
  • Carbon-Based Anatomy
  • Bija!
  • Box Up My Bones
  • Elves Beam Out
  • Hieroglyph

Besetzung:

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