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Franz K.: Bock auf Rock - Live (Review)
Artist: | Franz K. |
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Album: | Bock auf Rock - Live |
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Medium: | CD | |
Stil: | Hardrock |
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Label: | Sireena / Broken Silence | |
Spieldauer: | 46:52 | |
Erschienen: | 04.04.2011 | |
Website: | [Link] |
FRANZ K. sind vor allem im Ruhrpott eine relative Legende ob ihrer Scheibe "Wir haben Bock auf Rock". Der Titel irrt vielleicht; denn durchweg gefeit vor Schlagerdünkeln war das Trio im Laufe seiner Karriere nicht. Diese Scheibe, ein Jahr jünger als der Rezensent, stellt die Gruppe im Konzert vor und von ihrer besseren Seite dar.
"Live" verdichtet den Ethos von FRANZ K. authentisch: Bodenständiger Rock - man mag ihn typisch deutsch nennen, so man die Musik damit nicht abwerten möchte, denn die ist ebenso erhaben wie die anderer internationaler Künstler jener Zeit -, der sich textlich den Themen der Arbeiterklasse, des einfachen Mannes widmet. Das angeblich legendäre Album wurde im Jahr 1982 an verschiedenen Orten mitgeschnitten, wiewohl die Tracks nebst Ansagen ineinander übergehen. "Vergiß es" (hach, die alte Rechtschreibung …) stellt Hannes als herausragenden Klampfer ins Schlaglicht, wie der Musik generell ein improvisatorischer Charakter anhaftet, allein schon bedingt durch die Triobesetzung. Allzu Progressives sollte der Unbedarfte indes nicht erwarten, während auch die Aufnahme druckvoll und angemessen klingt, jedoch keinen akustischen Leckerbissen in Aussicht stellt. "Der erste Krach in deinem Leben" propagiert das Außenseiter-Image, und die Stimmung hebt sich zum Höhepunkt, der da lautet "Bye Bye Johny" ein Rocker, vom Allerklassischsten.
Ein bisschen Blues war zu jener Zeit aus der Rockmusik nicht wegzudenken, falls sie sich nicht bereits dem neuen heißen Stoff - das Kind hieß Heavy Metal - mit Feuereifer widmete. Der programmatische Titelsong (nettes Basssolo) gemahnt an Boogie-Urväter wie STATUS QUO, und so geht FRANZ K. - man sollte es mit Hinblick auf das damalige Zeitgeschehen durchaus lobend erwähnen - jedwedes breitbeinige Stadionrock-Gehabe ab. Die diesbezüglich schlimmsten Zeiten mussten bekanntermaßen erst noch kommen. Sireena haben ganze Arbeit geleistet, wiewohl der gecoverte Bonustrack "Peter Gunn" unterirdisch klingt. Die Aufmachung und Veröffentlichung überhaupt richtet sich natürlich vor allem an Nostalgiker, doch man tut sich nichts Arges an, so man FRANZ K. auch als Nicht-Kenner ein Ohr leiht. So war datt halt anno dunnemals im dunklen Land an der Grenze zum kommunistischen Feindgebiet …
FAZIT: FRANZ K. spielen auf "Live" mit gediegenem klassischen Rock und deutschen Texten auf, welche dem Zeitgeist der Achtziger Genüge tun. Die Gruppe rockt besser, als ihr Ruf erwarten lässt, und Freunde des Abwegigen oder Kauzigen sind hiermit womöglich besser bedient wie im falle des Kaufs einer schrägen Achim-Reichel-Scheibe … nur um wieder auf den Schlagerbezug zurückzukommen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Tiger
- Vergiß es
- Der erste Krach in deinem Leben
- Renn, Bruder, renn
- Rock in Scheeßel
- Wir haben Bock auf Rock
- Bye Bye Johny
- Peter Gunn
- Bass - Peter Josefus
- Gesang - Peter Josefus
- Gitarre - Mick Hannes
- Schlagzeug - Stefan Josefus
- Bock auf Rock - Live (2011)
- Rock in Deutsch (2011)
- Unsterblich (2012) - 3/15 Punkten
- Gewalt ist Schitt (2012)
- ... so einfach (2013) - 1/15 Punkten
- Trotzdem Hart (2013)
- Vor und zurück (2017)
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