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Mekong Delta: Intersections (Review)
Artist: | Mekong Delta |
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Album: | Intersections |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | Aaarrg Records | |
Spieldauer: | 52:01 | |
Erschienen: | 27.04.2012 | |
Website: | [Link] |
„Intersections“ darf sich als aktuelle Standortbestimmung für MEKONG DELTA betrachten lassen: Ralf Hubert wildert im Backkatalog und spielt alte Stücke mit der aktuellen Besetzung neu ein.
Nicht zuletzt weil die Musiker wieder häufiger live spielen, klingen sie stärker denn je wie eine zusammengewachsene Band. Martin LeMar hat der Gruppe zu noch mehr Identität verholfen, wo sie vorher stets mit ungenießbaren Kastraten-Proggern über einen Kamm geschoren wurde. In „Shades Of Doom“ (von „The Principle Of Doubt“) etwa wirkt der Gesang beinahe rüpelhaft rau, aber eben auch farbenfroher als die Ex-Barden am Mikro. LeMar besitzt im Detail mehr Klasse (höre vor allem „Sphere Eclipse“), klingt aber für den oberflächlichen Hörer blasser und weniger spektakulär. Der Allgemeinverträglichkeit von MEKONG DELTA kommt er eher entgegen als das diesmal wieder recht pappig klingende, wenngleich fantastische Drumming von Alex Landenburg, der sich in puncto Präsenz mittlerweile zum Nachfolge der Uli Kuschs und Jörg Michaels dieser Metal-Welt entwickelt hat.
Die Änderungen in puncto Arrangement sind nicht erheblich, weshalb sich anders, als mancher Rezensent kolportiert, kein Alt-Fan vor den Kopf gestoßen fühlen muss. „The Healer“ profitiert in der neuen Besetzung genauso wie das monströse „The Prophecy“ vom denkwürdigen Lovecraft-Album „The Music Of Erich Zann“. Im Übrigen wurden die Songs mit Bedacht gewählt, wenngleich man die Longtracks vermissen darf („Dances Of Death“ hätte mancher sicherlich gern in neuer Besetzung gehört). In dieser Reihenfolge kommen die Charakteristika von MEKONG DELTA nämlich trefflich zum Tragen, angefangen beim urtypischen Riffing („Innocent“) bis hin zu Huberts virtuosen Bass-Arpeggien („Memories Of Tomorrow“).
Das finstere „Heroes Grief“ steht dem Frontmann besonders gut und bietet sich als leichter verdaulicher Eintritt ins Klanguniversum der Band an. Der Hit „Transgressor“ überrascht sogar teilweise mit Stimmverfremdungen und zeigt eine neue Seite der vielleicht kompaktesten Komposition im Oeuvre. Sollte noch jemand nicht mit dem Namen vertraut sein, darf er sich mit deiser Scheibe schlau machen. Texte und Infos sind im zugegebenermaßen einfallslos bebilderten Booklet vorhanden, aber Herr Hubert war ja schon immer eher zweckmäßig unterwegs.
FAZIT: „Intersections“ ist ein Fanal, wenn das nicht zu dramatisch klingt, für die Einzigartigkeit von MEKONG DELTA, einer Band, die wahrscheinlich so oft missverstanden wurde wie keine zweite. Ralph Hubert hat keine kurzlebige Casting-Veranstaltung aus der Taufe gehoben oder seelenlose Technik-Mucke fabriziert, sonder einige echte Klassiker der Metal-Geschichte, von seiner Vorreiterrolle in Sachen harte Sounds und Orchestermusik ganz zu schweigen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Cure
- Shades Of Doom
- Sphere Eclipse
- The Healer
- Transgressor
- Innocent
- Memories Of Tomorrow
- Heroes Grief
- Heartbeat
- Prophecy
- Bass - Ralf Hubert
- Gesang - Martin LeMar
- Gitarre - Benedikt Zimniak, Eric Grösch
- Schlagzeug - Alex Landenburg
- Dances Of Death (And Other Walking Shadows) (1990)
- Visions Fugitives (1994)
- Lurking Fear (2007) - 12/15 Punkten
- Wanderer on the Edge of Time (2010) - 13/15 Punkten
- Intersections (2012)
- In A Mirror Darkly (2014) - 14/15 Punkten
- Tales of a Future Past (2020) - 12/15 Punkten
Kommentare | |
Sascha G. [Musikreviews.de]
gepostet am: 06.05.2012 |
Hast mich wenigstens jetzt mal dazu inspiriert, mir mein erstes Mekong Delta-Album zu bestellen (wobei das ja schon ewig auf meinem Einkaufszettel steht). ;) |
Andreas
gepostet am: 06.05.2012 |
Oha, akuter Nachholbedarf. Ich meine das völlig ernst: Unterbewertet ist hier keine Floskel. Die Band wird sträflich verkannt, was offen gestanden auch an der Kompromisslosigkeit von Hubert liegt. Umso besser; ich mag Überzeugungstäter, denn wir sind nicht auf dieser Welt, um allen zu gefallen. Wer nicht will, der hat schon. |
Sascha G. [Musikreviews.de]
gepostet am: 06.05.2012 |
Ich kenn natürlich auch schon sehr viel, nur halt noch kein komplettes Album. Deswegen wird's jetzt kein totaler Blindkauf, eine Überraschung werde ich nicht erleben. Die Lurking Fear hat's fürs Erste in den Einkaufswagen geschafft (einfach des Preises wegen), danach schau'mer mal weiter. |
Andreas Schiffmann
gepostet am: 06.05.2012 |
Die Produktion ist allerdings brutal ohrenfeindlich, sag ich gleich. |
Sascha G. [Musikreviews.de]
gepostet am: 06.05.2012 |
Macht fast gar nix, solang nur die Mucke was taugt... besser als umgekehrt. |
Andreas Schiffmann
gepostet am: 06.05.2012 |
Die Sänger waren und sind eigentlich alle geil, zumindest meiner Meinung nach. Diesen schrillen Stoff kriegt man heute einfach nicht mehr zu hören, zumal mit gescheiten Melodien. |
Hellbrixx
gepostet am: 19.06.2012 |
Mekong Delta sind eine Klasse für sich. So geniale Granaten für die Ewigkeit bekommen nur ganz ganz wenige Bands hin. |