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Wassermanns Fiebertraum: Brandung (Review)
Artist: | Wassermanns Fiebertraum |
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Album: | Brandung |
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Medium: | CD | |
Stil: | Instrumental Rock |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 36:41 | |
Erschienen: | 13.04.2012 | |
Website: | [Link] |
Was diese Gruppe aus dem süddeutschen Raum mit ihrem Sound umreißt, darf man gut und gerne als Post Rock bezeichnen, woran zwar gewisse Erwartungen geknüpft sind, die auch erfüllt werden, doch WASSERMANNS FIEBERTRAUM sind mehr als nur Szene-Pastiche.
Fürs Mastering dieses kurzen – gilt übrigens jeweils auch für die Songs – Debüts war Olman Viper verantwortlich, der schon CALIBANs Klang geschliffen hat und hier einen ungemein warmen Sound erwirkt. Dies rückt die wehmütigen Leads von „Flackerndes Sonnenlicht“, einem für ein Intro zu substanziellen Beginn mit harmonischen Ausbrüchen ins Riff-orientierte Spiel, ins rechte Licht und bestellt den Boden für „Herzdämmerung“. Die Band schreibt verschlungene Melodien, betreibt aber auch originelles Pressing mit Stakkatos und lässt auf vielerlei Einflüsse schließen.
„Traumwandler“ beginnt beispielsweise wie ein elegischer Doomer der Marke WARNING und verzahnt sich dann Genre-typisch, was auch für „Jetzt oder nie“ gilt, bloß bleibt dieser Track luftig locker und zeugt irgendwie von Aufbruchstimmung, gerade wegen der Steigerung ins Laute, Unbändige am Ende. Außer Kontrolle geraten WASSERMANNS FIEBERTRAUM indes nie, woran die Rhythmusgruppe (höre Drummer Peters virtuoses Spiel im bedächtigen „Du in meinem Blut“ und während „Wassermann“, einem minimalistischen und doch sehr ausdrucksstarken Track) entscheidenden Anteil hat. „Kinderspiel“ ist wiederum fast fröhlich ausgefallen, „Zerkratzte Luft“ dem Titel zum Trotz ungemein entspannt und von der Atmosphäre her an TEPHRAs letzte Scheibe „Tempel“ erinnernd.
Der Klang ist wie gesagt aber durchweg aufgeräumter Natur und betont die ohnehin augenfällige Interaktion der Musiker zusätzlich. Das letzte und längste Stück „Innere Getriebenheit“ fasst den Anspruch der Gruppe noch einmal zusammen: klare statt verwaschener Sounds, stringente und dennoch verspielte Kompositionen mit jeweils zwingenden motivischen Ideen und im Ergebnis griffige, emotional haptische Lieder ohne Gesang – ein stilles und doch starkes Ausrufezeichen.
FAZIT: Post Rock als Dutzendware zu machen ist einfach, doch WASSERMANNS FIEBERTRAUM verwehren sich gegen unsägliche Genre-Klischees und spielen schlicht packende Instrumentalmusik mit Hang zum Melancholischen. Auf ihrem Gebiet sind sie schon jetzt eine der interessantesten Bands und eine dringende Hörempfehlung wert.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Flackerndes Sonnenlicht
- Herzdämmerung
- Traumwandler
- Jetzt oder nie
- Du in meinem Blut
- Kinderspiel
- Zerkratzte Luft
- Wassermann
- Innere Getriebenheit
- Brandung (2012) - 11/15 Punkten