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Ascetic:: Self Initiation (Review)
Artist: | Ascetic: |
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Album: | Self Initiation |
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Medium: | CD | |
Stil: | Postpunk/Postrock |
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Label: | Golden Antenna/Brokensilence | |
Spieldauer: | 46:26 | |
Erschienen: | 15.03.2013 | |
Website: | [Link] |
Enthaltend, entsagend, sparsam und streng - so definiert der Duden den Begriff "asketisch". In gewisser Weise ist der Name des australischen Trios ASCETIC: auch tatsächlich ein Hinweis darauf, wie die Musik auf dem Debüt "Self Initiation" klingt. Denn der zwischen zeitgemäßem Postrock und klassischem Postpunk der 80er changierende Sound wirkt oft ein bisschen introvertiert und legt den Fokus meist mehr auf die Atmosphäre, als die Eingängigkeit eines Songs. Das Ergebnis ist ein spannendes Album, in das man sich genüsslich fallen lassen kann.
Angetrieben von pulsierenden Drums, gespielt von HEIRS-Drummer Damian Coward, wird auf die alles andere als enthaltsamen Rhythmen ein dicht gewobener Soundteppich gelegt, in welchem Sänger und Bassist August Skipper sich auf unterschiedliche Art und Weise zu entfalten weiß. Nicht nur, dass er mitunter sehr eindringliche und schöne Gesanglinien auf Lager hat, er intoniert diese auch mit verschiedenen Stimmvarianten. Tief und mit viel Hall, heller und melodisch oder auch mit betont melodiefreiem Sprechgesang, der in "Uroboros (Up From Eden)" sogar recht aggressiv wirkt. Der Song ist zugleich auch Anspieltipp, er beginnt mit druckvoll marschierenden Drumfiguren, was in Kombination mit Gesang und ziemlich großartigen Gitarrenmelodien eine sehr intensive Kombination ergibt, im weiteren Verlauf entfesselt sich der Song im wahrsten Sinne des Wortes, wirkt leichter und irgendwie befreit. Solche und ähnliche Entwicklungen machen viele der Songs auf "Self Initiation" durch, das Stilmittel der Steigerung der Intensität wird von ASCETIC: gerne und erfolgreich bemüht.
Trotzdem "explodieren" die Songs nicht, sondern verbleiben oft auch im Crescendo in der scheinbaren Introvertiertheit. Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass viele der Songs im getragenen Tempo daher kommen, ab und an vermisst man ein bisschen das Gefühl dafür, dass es auch im Postpunk mal flotter zugehen kann. Eintönigkeit liegt aber nicht vor, was auch dadurch erreicht wird, dass die Songs nicht nur abwechslungsreich sind, sondern auch den musikalischen Fokus immer wieder verschieben. Der Opener "Pharmacy" kommt im getragenen Groove und waviger Grundstimmung daher, der im Hall schwebende Gesang und psychedelische Effekte sorgen für Eindringlichkeit. Mit krachigeren Gitarren, prägnantem Bass, tollem Rhythmus und edlen Gesanglinien ist "We Are Not All Dead" direkter, während im atmosphärisch großartigen "I Burn" die melodischen Gitarren das Zepter stärker führen, als der Sprechgesang. Elektronischer wird es in "Religion", der Drumcomputer rattert und die Gitarren bauen eine immer größer werdende Soundwand auf.
Bis hierhin haben sich ASCETIC: dann auch einen neuen Fan erspielt, wenngleich die Intensität in der Folge nicht ganz gehalten werden kann. "Trankasham" wirkt mit nur angedeuteten Gitarren zu dominanter Bass-Gesangs-Kombination etwas zäh und monoton, während der einlullende Gesang in "Before The Storm" im Kontrast zu den kratzig-noisigen Gitarren steht, der von hypnotischen Drums getriebene Song wird dann aber insgesamt noch etwas lieblicher. Dem zuvor erwähnten Anspieltipp folgt mit "A Day In The Fields" ein waviges, sanft gesungenes Stück, das nur langsam zulegt, bevor im minimalistischeren Abschlusstrack "Silver Circle" Drumcomputer, tiefer Gesang und pluckernde Synthies für 80er-Stimmung sorgen.
FAZIT: "Self Initiation" ist ein starker Einstand für ASCETIC:, eine Band, die mit unterschiedlichen Ansätzen ein in sich stimmiges Debütwerk abliefert. Man muss ihm ein bisschen Zeit zur Entfaltung geben, wird dann aber mit einigen tollen Songs und einer wohlig-düsteren Atmosphäre voll und ganz überzeugt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Pharmacy
- We Are Not All Dead
- I Burn
- Religion
- Trankasham
- Before The Storm
- Uroboros (Up From Eden)
- A Day In The Fields
- Silver Circle
- Bass - August Skipper
- Gesang - August Skipper
- Gitarre - Saxon Jurgensen
- Schlagzeug - Damian Coward
- Self Initiation (2013) - 12/15 Punkten
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