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Conny Ochs: Black Happy (Review)
Artist: | Conny Ochs |
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Album: | Black Happy |
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Medium: | CD | |
Stil: | Songwriter |
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Label: | Exile On Mainstream | |
Spieldauer: | 27:22 | |
Erschienen: | 01.03.2013 | |
Website: | [Link] |
Conny Ochs hat einen weiten Weg hinter sich, nachdem man ihm seine juvenilen Gehversuche mit ZOMBIE JOE kaum ernsthaft abnahm. Im Zuge von „Raw Love Songs“ und natürlich „Heavy Kingdom“ gemeinsam mit Scott Weinrich reicht der kreative Hallenser mit dem nervösen Fuß auf dem Bassdrum-Pedal eine neue Soloscheibe ein, die geschliffener klingt als seine früheren Werke, aber nicht minder intim und zum teil erfrischend fragmentarisch.
Dies deshalb, weil der Eindruck, es handle sich bei Ochs' Stücken um Kunstprodukte, von vornherein ausbleibt. Stattdessen bleibt dem Hörer wie bei wenigen anderen Singer-Songwriter-Geschichten Zeit, jedes Wort des Sängers aufzugreifen und zu überdenken. Man wird ihm Glauben schenken beziehungsweise sich verstanden fühlen angesichts vieler der Sätze, die er äußert. Dabei kann er auch schlichte Geschichten erzählen wie mit „Stable Chaos“, ohne auf den Putz hauen zu müssen wie in der Vergangenheit noch zuweilen. Das Thema Liebe beschäftigt Ochs nach wie vor, aber eher auf die Welt an sich betreffende Art statt egoistisch personenbezogen; „Trust In Love“ funktioniert deshalb sogar als Quasi-Ensemblestück, denn der Protagonist ist längst zur Einmann-Band geworden, die alle dynamischen und spielerischen Anforderungen erfüllt.
„Phantom Pain“ ist eines jener Rührstücke, ohne die der Künstler bislang nicht ausgekommen ist, und man hat beinahe darauf gewartet. Spätestens bei „Blues For My Baby“ ist man wieder ganz nah dran mit Ohr und Herz, sitzt da und staunt ob der Zwanglosigkeit, mit welcher der Weltbürger seine starken Einflüsse aus der US-Rootsbewegung geltend macht, ohne seine eigene Herkunft leugnen zu müssen. Das mit Mundharmonika und harmonisierten Stimmen („Faces In The Crowd“ wird durch diese Technik zum kurzen Gospel) vielschichtig arrangierte „Die In Your Arms“ und das hypnotische „Borderline“ stellen zwei weitere Glanzpunkte auf „Black Happy“ dar, einem Album zum wirklichen Zuhören – immer wieder in Anbetracht der knappen Spielzeit.
FAZIT: CONNY OCHS ist eine der wertvollsten jungen Stimmen in der schwammigen Schublade Singer-Songwriter. Wo andere zuerst ein Genre daraus machen und dann ihre Instrumente zur Hand nehmen wird er dem Terminus gerecht, indem er schreibt und singt, weil er innerlich dazu gezwungen wird.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Exile
- No Sleep Tonight
- Die In Your Arms
- Faces In The Crowd
- Stable Chaos
- Trust In Love
- Borderline
- Phantom Pain
- Lead-Out
- Blues For My Baby
- Mouth
- Gesang - Conny Ochs
- Gitarre - Conny Ochs
- Raw Love Songs (2011) - 9/15 Punkten
- Black Happy (2013) - 13/15 Punkten
- Future Fables (2016) - 13/15 Punkten
- Wahn und Sinn (2023) - 13/15 Punkten
- Wahn und Sinn / Mad Sense – Gedichte/Poems 2000-2010 (2023)
- Troubadour (2024) - 11/15 Punkten
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