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Coshish: Firdous (Review)
Artist: | Coshish |
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Album: | Firdous |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock / Alternative |
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Label: | Universal | |
Spieldauer: | 57:37 | |
Erschienen: | 02.09.2013 | |
Website: | [Link] |
Das Debüt dieser jungen Band aus dem indischen Mumbai erscheint nach einiger Verzögerung, doch wer darauf gewartet hat (wir als Unwissende sicherlich nicht), für den hat sich die Durststrecke gelohnt. COSHISH geben sich mit Wonne einer originellen Mischung aus neuzeitlichem Prog und irgendwie Alternativem hin, was im Grunde genommen dasselbe ist, ob im Orient oder Okzident.
Das hübsch gelayoutete Album mit Textkarten statt eines Booklets im Digipak wirkt optisch wie klanglich pittoresk: verschlungene Bassfiguren ("Hum Hai Yahin") und mehrmalige Taktwechsel in eigentlich sehr entspannten, nicht uneingängigen Stücken, eine an U2s The Edge knüpfende Gitarrenspitze sowie Stimmungsbilder zwischen Resignation und Aufbegehren ("Raastey"). COSHISH buhlen mit allerlei Kleinigkeiten um Aufmerksamkeit, wenn man die ausschließlich muttersprachlichen Texte nicht versteht, seien es tänzerische Passagen wie im Mittelteil von "Maya" oder eine fiebrige Solo-Abfahrt im sehnsüchtigen Höhepunkt "Bhula Do Unhey".
Zugegeben, der Gesang ist nicht sonderlich flexibel, und "Behti Boondein" plätschert zu schlicht vor sich hin, doch diese kleinen Makel werden von einer mordsmäßig guten Produktion und hörbar aufrichtigen Gefühlen ausgebügelt: Mangesh Gandhi meint es genau so, wie er klingt, und dazu braucht man sein Hindi nicht zu verstehen. "Rehne Do" beweist dies vor allen anderen Stücken, denn die Singer-Songwriter-Anwandlungen des Frontmanns verhindern auch hier nicht, dass man sich in COSHISHs Welt einfindet. Damit stehen sie den Türken REPL?KAS nicht nur stilistisch nahe.
Entschieden heimische Einflüsse der Musiker macht man gleichfalls sehr selten aus, am deutlichsten im leichtfüßigen "Coshish" wegen des leiernden Gesangs und der irgendwie bunten Anmutung sowie während "Woh Kho Gaye", das auch zu den sachten Tracks der jüngeren ORPHANED LAND gehören könnte. Andererseits sind COSHISH nicht auf Pathos geeicht, sondern scheinen die Sorgen des kleinen Mannes zu vertonen - dies ohne Anspruch auf Verbesserung der Welt außerhalb ihres persönlichen Umfelds. Dies macht "Firdous" zu einem umso intimeren wirklich für jeden Menschen mit Ohren und Herz fassbaren Werk.
FAZIT: Die immerzu Zuversicht spendenden Kompositionen von COSHISH sind eigentlich Grundnahrungsmittel für Freunde des des Dreigestirns aus LEPROUS, KARNIVOOL und THREE, bloß muss man hierzulande von den Indern Notiz nehmen. Falls der Gruppe ein Durchbruch auf breiterer Ebene beschieden ist (man wünscht es ihnen), weiß der Leser dieser Zeilen, wo er zuerst von ihnen erfahren hat.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Firdous
- Raastey
- Coshish
- Behti Boondein
- Woh Kho Gaye
- Hum Hai Yahin
- Maya
- Rehne Do
- Bhula Do Unhey
- Mukti
- Bass - Anish Nair
- Gesang - Mangesh Gandhi
- Gitarre - Shrikant Sreenivasan, Mangesh Gandhi
- Schlagzeug - Hamza Kazi
- Firdous (2013) - 12/15 Punkten
Kommentare | |
Thomas
gepostet am: 10.12.2013 User-Wertung: 12 Punkte |
Sehr feine Scheibe; da hat sich auch das lange Warten auf die CD gelohnt |