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Cthulhu Rise: 42 (Review)
Artist: | Cthulhu Rise |
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Album: | 42 |
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Medium: | CD | |
Stil: | Instrumental Prog |
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Label: | Musea | |
Spieldauer: | 49:40 | |
Erschienen: | 29.06.2012 | |
Website: | [Link] |
Klassisches Eigentor einer Band, die meint, in einem Plattenvertrag ihr Seelenheil zu finden: Dieses Debüt wurde bereits 2011 in Eigenregie veröffentlicht, und nachdem es Mitte 2012 offiziell von einer französischen Firma herausgebracht wurde, tat sich nichts für die Ukrainer CTHULHU RISE – keine Promotion und wenig bis null Werbung. Musea sperrten sich schließlich sogar, dem Rezensenten „42“ zugänglich zu machen. Liebe aufstrebende Musiker, ihr wisst nun also, wo ihr bitte nicht unterschreibt …
Dessen ungeachtet soll es hier um Musik gehen, und diese interpretiert die Welt von H.P. Lovecraft virtuos bunt und finster, wenngleich in geringerem Maße als die ähnlich gelagerten UNIVERS ZÉRO oder DJAM KARET und gänzlich befreit von orchestralen Anwandlung beziehungsweise Klassik-Elementen. Laut eigener Aussage sehen sich CTHULHU RISE zumindest rhythmisch im Geiste von Bands wie DILLINGER ESCAPE PLAN, weshalb ihr oft hektischer, aber nicht kopfloser Zugang beim Komponieren und Spielen wenig überrascht. Daraus ergibt sich auch ein durchaus metallischer Zug nach vorne, der beispielsweise „Opus 22“ und „27“ innewohnt.
Das Tolle an „42“ ist die Kompaktheit der Stücke, die auch einen Vergleich mit instrumentalen Djent-Bands nicht abwegig erscheinen lässt, obzwar CTHULHU RISE keine modern druckvolle Produktion angestrebt haben, sondern erdig rocken. Bass-Tappings, Stepptänze auf den Effektpedalen und ein dem Jazz geschuldetes Verständnis von Melodien auf Seiten von Gitarrist und Organist prägen den Sound der Combo vor allem anderen. Ausgeschlossen sind dabei jedoch weder die für konventionellen Rock obligatorischen Hooks („Opus 23“ und das rasende „12“ sind fast Ohrwürmer) noch andererseits fiese Dissonanzen wie im Opener und in „19“ oder humorvoll gedachte Taktwechsel beziehungsweise Breaks, am besten nachvollziehbar während „Opus 26“, das mal nach Swing und dann wieder wie Ein Lied für einen Paartanz klingt.
„Opus 32“, das letzte und mit über sieben Minuten längste Stück, vermittelt als einziges durchweg entspannte Harmonie, womit das Ensemble einen stimmigen Schluss unter ein Genre-vereinendes Album setzt, denn …
FAZIT: … CTHULHU RISE bringen dem oft verkopften Avant Prog den kreatürlichen Drang zum Krachschlagen bei, den die Rockszene längst verinnerlicht hat, und lehrt umgekehrt den Freund von akustischem Krawall, dass man auch als Instrumentaler Könner Maulschellen verteilen kann. Um also beim C zu bleiben: CONVERGE drücken gewissermaßen mit CAMEMBERT die Schulbank … oder so ähnlich.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Opus 24
- Opus 22
- Opus 23
- Opus 26
- Opus 27
- Opus 12
- Opus 28
- Opus 29
- Opus 31
- Opus 32
- Bass - Yury Demirskiy
- Gitarre - Ivan "S_D" Serdyuk
- Keys - Stanislav "Beaver" Bobritsky
- Schlagzeug - Andy "Gone" Prischenko
- 42 (2012) - 12/15 Punkten
- The Second One (2016) - 12/15 Punkten