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Destination Anywhere: Hier ist Godot (Review)
Artist: | Destination Anywhere |
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Album: | Hier ist Godot |
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Medium: | CD | |
Stil: | Ska/Punkrock |
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Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 45:28 | |
Erschienen: | 01.03.2013 | |
Website: | [Link] |
Huch, was ist mit denen denn passiert? Ist das wirklich noch die unterhaltsame Ska-Band, die 2010 mit „Party, Love & Tragedy“ ein kleines Hitalbum verzapft hat? Ist man nun auf dem Vollkornkekspädagogiktrip?
Sicherlich ist es lobenswert, dass man die gesellschaftlichen Missstände lautstark anprangert, und es ist immer schön, wenn Kritik und positive Messages in Songs verpackt werden, doch die Weltverbesserer-Attitüde, die DESTINATION ANYWHERE auf ihrem neuesten Album an den Tag legen, trieft nur so vor Plakativität, vor Mümümü und Nänänä, vor Oberlehrerhaftigkeit und verkrampfter Ironie, der Zeigefinger ist dem Priapismus nahe.
Facebook ist böse, die Partygesellschaft übernimmt die Kontrolle, Nicht die anderen sind schuld, hach nee, such die Schuld bei dir, Sich anpassen ist doof, aber sich den Konventionen entziehen auch, und so weiter und so fort. Da WILL man ja direkt als Arbeitstier funktionieren, Partys feiern und bei Facebook Posten, dass man gerade strullen gehen war.
Die musikalische Originalität ist zwar noch immer da, doch die geht im mittlerweile sehr glattgebügelten, entkanteten, polierten Sound leider völlig unter - was live bestimmt wunderbar organisch rüberkommt, klingt auf Konserve nach Bausatz aus dem Blisterpack. Oder mit einem Wort: Aufgesetzt.
Außerdem darf bezweifelt werden, ob es wirklich eine so gute Idee war, komplett auf deutsche Sprache umzusatteln, denn hier gibt es noch einige Baustellen, an denen erst einmal gewerkelt werden sollte. Auch die Aussprache zehrt stellenweise stark an den Nerven, denn auch Sänger David ist offensichtlich ein Verfechter des „Hinten-im-Schulbus-Hocker“-„ch“. Aus einem „ich“ wird ein „isch“, aus einem langen „ich“ ein „eeeeesch“, und ein „schlecht“ wird zu „schläscht“ - ist es so schwierig, entweder in normalem Deutsch ODER in Mundart zu singen? Udo Walz oder Dieter Bürgy lassen grüßen.
FAZIT: Ganz gleich, welche „destination“ die Jungs in Zukunft auch ansteuern mögen - es bleibt zu hoffen, dass „Hier ist Godot“ nicht das Wunschziel war. Denn ansonsten drückt der Rezensent lieber den „Haltewunsch“-Knopf.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Wenn du in Castrop-Rauxel nicht glücklich wirst, dann liegt das nicht unbedingt an Castrop-Rauxel
- Sommerkleid
- Am Ende ist doch niemand gern allein
- Molekularbiologie
- Warum denn nicht, wir sind doch jung
- Alles wird wie früher sein
- Kegelklub
- Kompaktseminar
- Alles was schön ist muss vorbei gehen
- Abstellgleis
- Pirat
- Warten auf Godot
- Bass - André Rüddigkeit
- Gesang - David Conrad
- Gitarre - Tim Klein
- Schlagzeug - Peter Stock
- Sonstige - Philipp Schopp (Trompete), Christian Jüngst, Christoph Zimmermann (Saxophpn)
- Party, Love & Tragedy (2010) - 11/15 Punkten
- Hier ist Godot (2013) - 7/15 Punkten
- Unter den Wolken (2016) - 9/15 Punkten
- Mehr Davon (2023) - 10/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Steffen [Musikreviews.de]
gepostet am: 12.03.2013 User-Wertung: 6 Punkte |
Als Rezensent des Vorgängers kann ich dem Kollegen Chris hier nur zustimmen. Dieses Album kann hoffentlich nicht das zukünftige Ziel der Band sein. |