Der Mann, dessen Stimme Eis zum Schmelzen bringt, tut mit diesem Album etwas fast abgedroschen Konservatives, das sich jedoch nicht besser für seine ohnehin sanfte, nachdenkliche Musik eignen könnte: EVERLAST setzt einige seiner bekannten Stücke halbwegs akustisch um und liefert dabei ein rundes, in sich geschlossenes Programm ab, das auf die Jahre 1998 bis 2008 zurückblickt.

Der bedächtige Einstieg "Sad Girl" und das mit üppigen Klavierflächen ins Epische gleitende "Broken" stammen von "White Trash Beautiful", "Black Jesus". Beim sehr minimalistischen "Lonely Road" gefallen gerade die ausgesprochen rauen Vocals, und die funky Slick-Rick-Nummer "Children's Story", zählte zu den Highlights auf "Eat At Whitey's", wohingegen der Oldie "Today" das einzige Lied vom Durchbruch "Whitey Ford Sings The Blues" bleibt.

"Love, War And The Ghost Of Whitey Ford" scheint eine sehr wichtige Stellung im Kanon des Songwriters zu haben, wie die hohe dichte an Stücken aufzeigt: der flotte Feger "Stone In My Hand", das kämpferisch nachdenkliche "Weakness", die Ballade "Stay" sowie das üppig klimpernd wiederaufbereitete Demo "My Medicine"

"Grandma's Hand" von Bill Withers und die olle HOUSE-OF-PAIN-Kamelle "Jump Around" (mit Beatbox?) zum Ende sind eine coole Überraschung und runden die neben der untrüglichen Stimme, der Akustikklampfe sowie einem schmatzenden E-Piano geprägte Platte trefflich ab.

FAZIT: "The Life Acoustic" ist eine runde Sache nicht nur für Fans von EVERLAST, sondern alle, die den Barden noch nicht kennen und sich für lakonischen, kräftigenden Songwriter-Stoff erwärmen.