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Ysma: Vagrant (Review)
Artist: | Ysma |
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Album: | Vagrant |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Instrumental Rock / Metal |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 60:59 | |
Erschienen: | 19.04.2013 | |
Website: | [Link] |
Eine Münsteraner Instrumental-Combo überrascht auf ihrem Debüt mit von allen Trendströmungen losgelöstem und somit zeitlosem Progressive Rock im weitesten Sinn, der sich weder national noch international verstecken muss und auch den Ansprüchen des Herzens genügt. Will heißen: YSMA sprechen Kalkül und Seele gleichermaßen an.
Nach dem Intro entspinnt sich ein unaufdringliches, aber dennoch entschiedenes Panorama von Anklängen und Stilblüten, zuweilen polyrhythmisch, dann wieder relativ straight rockend wie im flirrenden Highlight "Flatland", das sich zur Metal-Sause hochschraubt und in Anbetracht seines zwingenden Charakters gleichauf mit dem hymnischen Finale "Kindermensch" liegt. "The Wanderer" hingegen ist mit seinem schleichend jazzigen Part ein verhältnismäßiger Ausreißer wie das sphärisch moderne "Moth" mit Postrock-Anklängen hinsichtlich der steten Steigerung zum Ende hin und "Auditory Cheesecake" mit etwas Mundgeblasenem zwischendurch.
"Urville Citizen", das zunächst schlicht rifft, ehe ein clever verzahnter Drum-Bass-Part das Salz in die Suppe träufelt, verbindet die beiden Schwerpunkte von YSMA beim Komponieren ihrer dichteren Tracks. Am meisten am Herzen zu liegen scheint der Gruppe hingegen nicht minder vielschichtiges, aber sanftes Material. Das unverzerrte wie treibende "Remember Jenny Samkis" mit beseeltem Solo am Ende ähnelt dahingehend "Penumbra" und "Primetime Dreaming" mit Fretless Bass sowie dem von der Melodie her sehr vertraut klingenden "Alan Smithee's Suicide Note". Stets stehen die Melodien im Vordergrund, klingen außerordentlich malerisch und lassen sich eventuell am ehesten mit GORDIAN KNOTs beiden Alben vergleichen. "Clean" sei zuletzt erwähnt, denn es macht seinem Namen alles Ehre, stellt Kluger und Schroer als gefühlvoll zart aufspielende Gitarristen ins Rampenlicht.
FAZIT: YSMA spielen Instrumentalmusik mit Kopfkino-Garantie und gänzlich ohne Klischees, die sich mittlerweile auch in dieser immer größer werdenden Sparte festgesetzt haben. Dabei geht es auf "Vagrant" weniger um schillerndes Handwerk (auch wenn es davon etwas zu hören gibt), sondern um Feeling, und das hört man schließlich immer gerne. Testlauf bei Bandcamp wagen und unterstützen, bitte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Inchoate
- The Wanderer
- Remember Jenny Samkis
- Auditory Cheesecake
- Penumbra
- Urville Citizen
- Flatland
- Moth
- Primetime Dreaming
- Clean
- Alan Smithee's Suicide Note
- Kindermensch
- Bass - Torge Dellert
- Gitarre - Daniel Kluger, Fabian Schroer
- Schlagzeug - Jens Milo
- Vagrant (2013) - 11/15 Punkten
- Carrots And Candles (2013)
- Fourth Wall (2014) - 12/15 Punkten
- Memoirs In Monochrome (2017) - 12/15 Punkten
- Memoirs In Monochrome – die zweite Review (2017) - 13/15 Punkten