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Stoneburner: Life Drawing (Review)
Artist: | Stoneburner |
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Album: | Life Drawing |
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Medium: | CD | |
Stil: | Sludge / Doom |
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Label: | Neurot Recordings | |
Spieldauer: | 66:32 | |
Erschienen: | 18.04.2014 | |
Website: | [Link] |
"Bass, Bass, wir brauchen Bass!" proklamierte bereits zum Jahrtausendwechsel das lyrische Wunderkind DAS BO. Gut 14 Jahre später scheint diese Forderung nun auch im amerikanischen Portland angekommen zu sein, denn auch wenn die Gitarrenfront formal in der Überzahl scheint, so prägen doch die fünf Saiten von Bassist Damon Kelly die Klangästhetik des Quartetts, was stilistisch Gott sei Dank zu keiner Nähe zu genanntem Wortakrobaten führt. Womit wir auch schon beim Stichwort wären, denn tatsächlich prägenden Einfluss auf den Sound der Amerikaner haben unverkennbar die Landsmänner von EYEHATEGOD oder auch die Labelkollegen von NEUROSIS. Mit "Life Drawing" liefern STONEBURNER nun ihren zweiten Longplayer.
Dürfen sich zunächst Feedback-Gitarren breitmachen, dauert es nicht lange, bis ein herrlich grollender Bass und Stoner-Drums das Zepter an sich reißen. Der rohe Mix aus Sludge und Doom gestaltet sich dabei erfrischend abwechslungsreich. Immer wieder nimmt man Fahrt auf, nur um im Anschluss umso unerbittlicher die Handbremse anzuziehen oder in gebetsmühlenartige Grooves zu verfallen. Die Saiteninstrumente liefern sich dabei einen andauernden Kampf um die Oberhand, bei dem es die Gitarren nur selten schaffen, sich durch den zähflüssigen Tieffrequenz-Morst an die Oberfläche zu quälen, streuen dabei jedoch gezielt Melodien sowie Harmonien und setzen so gezielt Akzente. Gegen dieses massive Sound-Fundament haben auch Drummer Jesse McKinnon und Bassist Damon Kelly in ihrer Zweitfunktion am Mikrofon keine Chance, deren Beiträge aber ohnehin eher atmosphärischer denn tragender Natur sind.
Auch wenn es den neun Titeln insgesamt an wirklich markanten Riffs mit eindeutigem Wiedererkennungswert mangelt, so verfügt man doch zumindest in Sachen Grundstimmung über eine Bandbreite, die von klaustrophobisch beklemmend ("An Apology To A Friend In Need") über beinahe beschwingt ("Done") bis hin zu latenter Aggression ("You Are The Worst") reicht. Dazwischen lockern die akustischen Intermezzi "Drift" und "Giver Of Birth" das Klanggebilde angenehm auf und verleihen dem eher tristen Gemälde des Lebens ein paar unerwartete Farbtupfer, die sich überraschend homogen in das Gesamtkonzept einfügen. Dass STONEBURNER bei aller Durchschlagskraft jedoch auch über ein ausgeprägtes Gefühl für Melodien und einen gewissen Hang zu post-metallischen Gefilden verfügen, wird spätestens mit dem finalen Koloss von Song "The Phoenix" klar, der sich in epischer Breite auf knapp 18 Minuten aus der zuvor hinterlassenen Asche erheben darf und dabei den Drone-Doom-Urvätern von EARTH huldigt.
FAZIT: "Life Drawing" stellt ein ebenso ambitioniertes wie ambivalentes Zweitwerk der Amerikaner dar, das zwischen progressiv psychedelischen Melodien und stoischer Monotonie pendelt, ohne dabei den Blick für das große Ganze zu verlieren. Oder um es mit den Worten der Band zu formulieren: "The world isn't always a happy, beautiful place, and neither is our music."
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Some Can
- Caged Bird
- Drift
- An Apology To A Friend In Need
- Pale New Eyes
- Giver Of Birth
- Done
- You Are The Worst
- The Phoenix
- Bass - Damon Kelly
- Gesang - Damon Kelly, Jesse McKinnon
- Gitarre - Elijah Boland, Jason Depew
- Schlagzeug - Jesse McKinnon
- Life Drawing (2014) - 11/15 Punkten
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