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Dead Lord: Heads Held High (Review)
Artist: | Dead Lord |
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Album: | Heads Held High |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Hard Rock/Classic Rock |
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Label: | Century Media | |
Spieldauer: | 46:45 | |
Erschienen: | 21.08.2015 | |
Website: | [Link] |
Hard Rock-Power, Thin Lizzy-Twin Guitars und eine außergewöhnliche Stimme. DEAD LORD ist eine der sympathischsten Newcomer-Bands der letzten Jahre, aber nicht nur deswegen wünscht man ihnen den Erfolg. Auf ihrem Debüt „Goodbye Repentance“ präsentierten die Schweden spielfreudig eine Stange an Hits, die geradezu nach ihrer Livedarbietung verlangten. Gesagt, getan: seit 2013 ist die Band regelmäßig auf Festivals und Tourneen zu sehen und überzeugten bei jedem Gig.
Zwischendurch haben DEAD LORD ein paar neue Songs zusammenbekommen und legen nach gesunden zwei Jahren albumtechnisch nach. Mit dem kämpferischen Titel „Heads Held High“ will das schwedische Viergestirn unbedingt gefragt bleiben und hat zehn Titel geschrieben, die zwar nach DEAD LORD klingen, aber größtenteils deutlich andere Töne anschlagen. Das Album mit einem ‚Farewell‘ beginnen zu lassen, ist natürlich als Hinweis auf den Humor der Band gemeint, deutet dann aber doch darauf hin, dass die Schweden auch ein Herz für andere Stimmungen als Partylaune haben. Schon hier schwingt ein wenig Melancholie mit, die Band scheint um Ernsthaftigkeit bemüht und bekommt das in diesem Fall ziemlich gut hin.
Das gilt auch für ‚Ruins‘, das zum Ende hin aber noch mal richtig Fahrt aufnimmt, als sich die Gitarren ein wildes Tapping-Duell mit IRON MAIDEN-Schlagseite liefern. An die extravagante Stimme von Frontmann Hakim Krim hat man sich schon auf Album Nummer eins gewöhnt und den lockigen Charmebolzen nach den ersten Liveerlebnisse als Typen ins Herz geschlossen, in die technischen Fähigkeit und das gefühlvolle Spiel des Gitarrenduos hat man sich ohnehin schon von Beginn an verliebt. Ebenfalls als gut geht ‚Mindless‘ durch, das zwar durch seine lockere Machart punktet, aber schon sehr deutlich von seinem Refrain abhängt. Besser gelingt das Verhältnis in der ähnlich unverkrampft komponierten THIN LIZZY-Verbeugung ‚No Regrets‘, doch so langsam wünscht man sich dann doch ein paar Tempoausschläge nach oben, die Aus-dem-Bauch-Hymnen vom Debüt, um das vergleichsweise zurückhaltenden Material auf „Heads Held High“ ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten.
Nach dem blassen ‚Cold Hearted Madness‘ macht die Vorabauskopplung ‚Strained Fools‘ auf den Reiz aufmerksam, den ein Mix aus beiden Ansätzen mit sich bringt: Positiver Hard Rock mit melancholischen Moll-Riffs können DEAD LORD gewinnbringend vermischen. Deutlich gedrückter ist die Stimmung in ‚When History Repeats Itself‘ , so richtig wollen die verschiedenen Teile wie das epische Intro, die rockigen Refrains und der ernste Text hier aber nicht zusammenfinden. Viel besser gelingt das in der Halbballade ‚The Bold Move‘, die aber auch mit weniger als sechseinhalb Minuten ausgekommen wäre. So losgelöst wie im zweiten Teil hören sich DEAD LORD auf dem Album viel zu selten an.
„Heads Held High“ zieht mit ‚Don’t Give A Damn‘ in Richtung Zielgerade und hält nun auch wieder die passende Musik zum Text bereit. Ein guter Rocksong, der aber nicht ganz mit denen von Debüt mithalten kann. Zum Schluss gibt es den Titeltrack, in dem AC/DC-Har d Rock mit einer ordentlichen KISS-Kante präsentiert wird, was durchaus zu gefallen weiß. Der Song und somit auch das Album enden mit einem ruhigen Pianoklängen und einer Stille, die KISS aufgrund ihres nicht zu stillenden Hungers nach Bombast nie erreichen konnten. Ein gelungener Abschluss unter einem durchaus mutigen Album, auf dem allerdings einige Rechnungen nicht aufgehen.
FAZIT: DEAD LORD erfinden sich auf ihrem zweiten Album „Heads Held High“ ein Stück weit neu und wollen dem Debütmaterial ein paar ernsthaftere Songs an die Seite stellen. Das funktioniert teilweise richtig gut, weil sich Melancholie erstaunlich gut in den DEAD LORD-Kosmos aus (THIN LIZZY-)Hard Rock einbinden lässt, jedoch hat die Band nicht immer eine zündende Idee, um die Mischung ruckelfrei zusammenzubringen. Hinzu kommt, dass viel zu selten die lockeren Rock-Momente zu hören sind, die sich perfekt als Kontrast geeignet hätten. Wenn sich auf Album Nummer drei beides die Waage hält, verspricht das nämlich ein ziemlich starker Mix zu werden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Farewell
- Ruins
- Mindless
- No Regrets
- Cold Hearted Madness
- Strained Fools
- When History Repeats Itself
- The Bold Move
- Don’t Give A Damn
- With Heads Held High
- Bass - Martin Nordin
- Gesang - Hakim Krim
- Gitarre - Olle Hedenstrom, Hakim Krim
- Schlagzeug - Adam Lindmark
- Goodbye Repentance (2013) - 12/15 Punkten
- Heads Held High (2015) - 10/15 Punkten
- Surrender (2020) - 13/15 Punkten
- Dystopia (2022) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Thomas
gepostet am: 18.09.2015 User-Wertung: 12 Punkte |
Richtig feine Rockscheibe, mit allen Ingredenzien, die mir gefallen: Abwechselung, gute Produktion, Klasse Gesang, guter Rock |