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Karl Seglem: Som Spor (Review)
Artist: | Karl Seglem |
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Album: | Som Spor |
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Medium: | CD | |
Stil: | Folk-Psychedelic-Jazz |
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Label: | NORCD | |
Spieldauer: | 68:54 | |
Erschienen: | 10.04.2015 | |
Website: | [Link] |
„Som Spor“ wurde im Dezember 2012 als Auftragsarbeit für das damalige Vossa Jazz-Festival live eingespielt, 2014 um weitere Aufnahmen ergänzt und erscheint jetzt auf CD. Das ist auch gut so. Denn völlig berechtigt bezeichnet KARL SEGLEM das Album als den Höhepunkt seines bisherigen Schaffens.
„Som Spor“ ist eine wunderbare Symbiose aus Jazz, nordischem Folk, Elektronik und ein bisschen psychedelisch-mäanderndem Rock. Zumindest mahnt „Endelaus slette“ in den Keyboardparts phasenweise an eine filigrane Version BO HANSSONs. SEGLEM spielt ein herzerwärmendes und den Kopf nicht beleidigendes Saxophon, mit ganz eigenem innigem Ton, und wird noch spezieller, wenn er zum Ziegen- oder Antilopenhorn greift. Dann erinnert seine Musik ein wenig an eine Mischung aus JAN GARBAREK und umgesiedeltem JON HASSELL. Das Horn der Ziege wird wie eine Blockflöte gespielt, das der Antilope Querflötenmäßig. Der Klang hat bei beiden Hörnern aber wenig mit einer Flöte gemein, klingt von fern wie das ein verwandtes, verfremdetes Waldhorn. Wer es genauer wissen will, auf Youtube gibt es einige stimmungsvolle Videos, die SEGLEM in winterlicher Landschaft alleine mit den außergewöhnlichen Instrumenten zeigen (HIER und HIER).
SEGLEM dominiert das musikalische Geschehen keineswegs, seine Keyboarder legen ein weiches, variables Fundament, Sigrid Moldestad und Håkon Høgemo brillieren nicht nur solistisch mit ihren Hardangerfiedeln (traditionelle norwegische Kastenhalslaute, benannt nach der Region Hardanger), Drummer Kåre Opheim setzt auf „Solstrek“ zum wohl austarierten Trommelsolo an, während er ansonsten mit Bassist Bergman für abwechslungsreiche und stellenweise vertrackte Rhythmik sorgt.
Das ist weit- und weltläufige Musik voller bezaubernder, ergreifender Momente und Melodien, die aber auch vor Dissonanzen nicht zurückschreckt. Sanfter Folk, cooler Jazz und geradezu rauschhafte Psychedelik gehen eine durchweg spannende Verbindung ein, die den Hörer warm umhüllt, aber jederzeit in der Lage ist fest zuzupacken.
FAZIT: Traumhaftes Album exzellenter und beseelter Musiker, in klanglich wohltemperierter Live-Atmosphäre eingefangen und nur sachte im Studio erweitert. Wahrhafte Weltmusik, die ihre Zuhörer ohne billige Gimmicks und klischiertem Schmusesound mitreißend einfängt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Som spor
- Snøvabb
- Endelaus slette
- Gå mot nord
- Springar frå fjord
- Trommer frå Voss
- Solstrek
- Førljom
- Ljom
- Som spor tema
- Bregne
- Bass - Stefan Bergman
- Gesang - Sigrid Moldestad, Karl Seglem
- Keys - Lars Jakob Rudjord, Andreas Ulvo
- Schlagzeug - Kåre Opheim
- Sonstige - Karl Seglem (tenor sax, goathorn, antilopehorn), Sigrid Moldestad, Håkon Høgemo (hardanger fiddles), Oscar Kliewe (tp)
- Som Spor (2015) - 14/15 Punkten
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