Partner
Services
Statistiken
Wir
Sidsel Endresen & Stian Westerhus: Bonita (Review)
Artist: | Sidsel Endresen & Stian Westerhus |
|
Album: | Bonita |
|
Medium: | CD/LP+CD/Download | |
Stil: | Freiform / Experiment |
|
Label: | Rune Grammofon | |
Spieldauer: | 38:42 | |
Erschienen: | 06.01.2015 | |
Website: | [Link] |
Aus der Reihe: Was will uns der Künstler damit sagen? Auch das zweite Album dieses norwegischen Duos ist derbste Kost für Grenzgänger. Live im Studio aufgenommen fordert "Bonita" einmal mehr Kopfschütteln bis Nominierungen zum Spellemannpris heraus. Den erhielt immerhin das Debüt "Didymoi Dreams", und wer sich dabei am Kopf kratzt, darf gerne Michael Kiske zitieren und hat damit vielleicht gar nicht Unrecht: "Kunst ist, wenn jemand im Kreis scheißt."
Chanteuse Sidsel Endresen und Stian Westerhus machen zumindest dampfende Häuflein auf Konventionen selbst gewollt avantgardistischer Musik, indem sie einfach über den Rand von Liedern als solchen springen. Das ergibt dann schlichten Lärm oder höchstens Lautmalerei wie im Titelstück und während "Blue Punch", wobei die Klangerzeuger zahlreiche Assoziationen wecken, nur selten allerdings an Instrumente. In den Sinn kommen vielmehr Sonar, Echolot oder Geigerzähler, im besten Fall durch Filter gejagte Saiten und während "The Pink Link" Bläser-Klänge, zu welchen Endresen - wie passend die Backen bläht. So klingt es zumindest.
Im klare Drone-Bezüge aufweisenden "Baton" scheint Endresen dem Erstickungsnot nahe zu sein, aber tatsächlich zählt das Stück zu den eher genießbaren. Im neunminütigen "White Mantilla" passiert zwischenzeitlich wiederum gar nichts, denn wer brauch im postmodernen jetzt schon vielleicht die Kunst der Fuge, wenn er die Kunst der talentfreien Pause haben kann? Das geschluchzte "Knuckle Tattoo" und die tatsächlich harmonische Schlussnote "Solemn Vista" machen sogar einen konventionellen Song im Hintergrund vorstellbar, weil die Sängerin tatsächlich ansatzweise als solche agiert. Hiermit sowie durch den zarten Höhlen-Ambient "Boom Boom" versöhnen die Protagonisten ein Stück weit. Wie oben schon angedeutet: Beeindruckend sind auf diesem Werk vor allem die unfassbaren Geräusche, und …
FAZIT …nur wer Rätselraten mag (Was wurde hier gespielt? Welche Drogen nehmen die?) kommt mit "Bonita" auf seine Kosten. Alle anderen bitte schnell, schnell anderswo reinhören. Die Galás ist gegen das hier die Helene Fischer der Stimmakrobatik
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Bonita
- Ripper Silk
- Baton
- Boom Boom
- Knuckle Tattoo
- White Mantilla
- The Pink Link
- Solemn Vista
- Blue Punch
- Gesang - Sidsel Endresen
- Gitarre - Stian Westerhus
- Didymoi Dreams (2012)
- Bonita (2015)
-
keine Interviews