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Geir Sundstøl: Langen Ro (Review)
Artist: | Geir Sundstøl |
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Album: | Langen Ro |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Moderner, entspannter, nordischer Jazz |
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Label: | Hubro | |
Spieldauer: | 35:17 | |
Erschienen: | 04.11.2016 | |
Website: | [Link] |
Man möchte es kaum glauben, aber der 1969 geborene norwegische Jazz-Gitarrist GEIR SUNDSTØL hat bereits auf mehr als 250 Alben anderer Musikerkollegen mitgewirkt. Denn wenn es um einen Gitarristen allererster Güteklasse aus Skandinavien (nicht nur) im Jazz-Bereich geht, ist Sundstøl die erste Adresse. So kann man ihn beispielsweise auch auf den Alben von A-HA, NILS PETTER MOLVAER, BEADY BELLE, HANNE HUKKELBERG und vielen Anderen hören. Und einer Legende nach hätte Sundstøls Musik angeblich die COEN-Film-Brüder dazu angeregt, ihren Gaear Grimsrud – einen schweigsamen Kriminellen – für ihren Film „Fargo“ in dieser Form zu erschaffen.
Auf seinem aktuellen Solo-Album „Langen Ro“, auf dem Sundstøl sich diesmal umgekehrt von vielen Jazz-Kollegen begleiten lässt, stellt er nicht nur als Gitarrist, sondern auch Komponist eindeutig klar, warum er zu den besten seines Fachs gehört! Auch dass ihn der unter unserer Seite bereits hoch gelobte Keyboarder DAVID WALLUMRØD fast durchgängig an den Tasten begleitet, tut der gesamten Atmosphäre, die selbstverständlich viel Nordisches in sich trägt, unheimlich gut.
Besonders die Pedal Steal Gitarre, welche die meisten von uns ja sicher mit der Country-Musik in Verbindung bringen, rückt auf „Langen Ro“ in den Mittelpunkt, ohne je wirklich den Eindruck zu vermitteln, wir würden auf diesem wunderschönen, sehr ruhigen, fast tiefen-entspannt wirkenden Album Country geboten bekommen. Oftmals kommen eher Erinnerungen an indische oder Welt-Musik auf, weil Sundstøl genauso oft wie die Pedal Steel auch seine Dobro und viele akustische Gitarren und auf „Tony‘s Theme“ - einer Komposition von GIORGIO MORODER – sowie „Gråtarslaget“ sogar eine SHANKAR-Gitarre spielt.
Sein erstes Album „Furuland“ war dagegen deutlicher von Country- und Blues-Elementen bestimmt, die diesmal von weltmusikalischen verstärkt abgelöst werden.
Selbst meine beiden Welpen reagieren ungewöhnlich auf die Musik, denn sie bleiben im Gegensatz zu anderen Alben, die ich so Tag für Tag bespreche, ganz ruhig und entspannt auf ihrem Kissen liegen und kuscheln sich aneinander statt wie wild rumzutoben. Ganz ähnlich wird es auch den Hörern von „Langen Ro“ ergehen, wenn sie nach einem hektischen Tag nachhause kommen und nach der richtigen Musik zum Zuhören, aber auch abschalten suchen. Mit diesem Album haben sie eine der besten Möglichkeiten auf der Suche nach ihrem inneren Frieden gefunden.
FAZIT: Wer das Label Hubro immer nur mit sehr experimenteller, verspielter, typisch nordischer Free-Style-Jazz-Musik in Verbindung bringt, der bekommt hier ein wundervoll ruhiges, harmonisches, sehr weltmusikalisches, und zugleich ausgewogen-verträumtes Jazz-Album geboten, welches in gleicher Weise die hohen Ansprüche dieses Labels ohne jegliche Abstriche erfüllt. GEIR SUNDSTØL ist mit „Langen Ro“ ein kleines Meisterwerk modernen und zugleich melodiösen Jazz‘ gelungen!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Langen Ro
- Gråtarslaget
- Tony‘s Theme
- Los
- Florianer
- Røk
- Baris
- Bek
- Bass - Geir Sundstøl, Nikolai Haenglse Eilertsen
- Gitarre - Geir Sundstøl
- Keys - David Wallumrød, Martin Langlie, Geir Sundstøl
- Schlagzeug - Martin Langlie, Martin Windstad
- Sonstige - Geir Sundstøl (Akkordeon, Konzert-Harfe, Tubular Bells, Marxophone), Erik Sollid (Streichinstrumente), Erland Dahlen (Metall-Platten, Handglocken, Xylophone, Sägen)
Interviews:
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keine Interviews