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Stick Men: Midori – Live In Tokyo 2015 (Review)

Artist:

Stick Men

Stick Men: Midori – Live In Tokyo 2015
Album:

Midori – Live In Tokyo 2015

Medium: CD
Stil:

Progressiver instrumentaler Jazz-Rock aus dem KING CRIMSON-Universum

Label: Moonjune Records / Just For Kicks
Spieldauer: 137:38
Erschienen: 12.08.2016
Website: [Link]

Mal wieder für alle KING CRIMSON-Anbeter eine von unzähligen Gelegenheiten, einen Live-Mitschnitt der KING CRIMSON LIGHT – also ohne ROBERT FRIPP und ohne Gesang – zu erstehen. Sicher ist fast jedem bekannt, dass sich hinter den STICK MEN, welche diesmal an ihren Bandnamen noch ein „+“ angehängt haben, ausschließlich aktive oder ehemalige Musiker von KING CRIMSON verbergen.
Doch gerade das „+“ ist in dieser Beziehung besonders interessant, denn mit dem Teufelsgeiger DAVID CROSS, der von 1972 bis 1975 dem Sound KING CRIMSONs eine neue Klangfarbe hinzufügte und der auf den Alben „Larks‘ Tongues In Aspic“ (1973), „Starless And Bible Black“ & „Red“ (beide 1974) sowie dem Live-Album „USA“ (1975) aktiv war, bekommen auch die STICK MEN eine echt bereichernde Klangfarbe hinzugefügt. Es ist schon unglaublich, live (vor seinen Lautsprecher-Boxen sitzend) mitzuverfolgen, was ein Mr. Cross seiner Violine für Klänge entlockt. Gerade darum fühlen wir uns auf „Midori“ auch genau in die Crimson-Zeit zurückversetzt, in der die drei bereits erwähnten Studio-Meisterwerke entstanden. Wen wundert es da noch, dass natürlich auch „Larks‘ Tongues In Aspic, Part 2“, „Shades Of Starless“ und „The Talking Drum“ in den zwei Tokioer Konzert-Mitschnitten vom 10. April 2015 auftauchen. Auch gibt es eine gute Viertelstunde lang mit „Gaudy“ und „Cyan“ ausgiebige Soundscapes – so schön „FRIPPertronics“ genannt - zu hören und mit „Crack In The Sky“ bereichert TONY LEVIN mit ein wenig Sprechgesang das sonst durchgängig instrumentale Konzerterlebnis.

Eine ganz besondere Erwähnung verdient auch der Sound des Albums, welcher live aufgenommen um Längen besser klingt, als viele aktuelle Studio-Aufnahmen. Klanglich ein wahres Glanzlicht, das im Grunde nicht mehr zu toppen ist. Dazu kommen natürlich die vier Musiker TONY LEVIN, PAT MASTOLETTO, MARKUS REUTER & DAVID CROSS, die ihrerseits absolute Perfektionisten sind. Und man kann beim Hören suchen und suchen, es ist einfach kein Fehler zu entdecken, sodass man rundum den Eindruck hat, hier wäre ein progressives Jazz-Rock-Studio-Album am Start, aber kein Live-Album. Selbst die Improvisationen „Blacklight“, „Moth“, „Midori“ und „Moon“ klingen perfekt.

Ein ungewöhnliches Highlight des puren „Highlight“-Konzerts gibt es dann auf der zweiten CD zu entdecken: Igor Strawinskys „Firebird Suite“, neben dem 13 Minuten langen „Industry“ mit 11 Minuten das zweitlängste Stück des Konzerts. Ein wahres episches Kunstwerk, welches man in dieser Intensität und mit einem dermaßen klassischen Mittelteil wohl so live nicht erwarten würde. Auch die Dominanz des Basses ist beachtlich. Da muss man sich einfach wiederholen: Seiner Ungewöhnlichkeit wegen ist die „Firebird Suite“ der Höhepunkt der beiden eigentlich fast nur aus Höhepunkten bestehenden Tokioer Konzerte.

FAZIT: Ein rundum glücklich machender Live-CD-Doppeldecker für alle, die von den STICK MEN und selbstverständlich KING CRIMSON nicht genug bekommen können, wofür besonders auch der herausragende Violinist DAVID CROSS mitverantwortlich ist.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4011x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • CD 1 (72:51):
  • Opening Soundscape – Gaudy
  • Improv – Blacklight
  • Hide The Trees
  • Improv – Moth
  • Industry
  • Cusp
  • Shades Of Starless
  • The Talking Drum
  • Larks‘ Tongues In Aspic, Part 2
  • CD 2 (64:47):
  • Opening Soundscape – Cyan
  • Improv – Midori
  • Breathless
  • Improv – Moon
  • Sartori In Tangier
  • Crack In The Sky
  • Shades Of Starless
  • Firebird Suite
  • The Talking Drum
  • Larks‘ Tongues In Aspic, Part 2

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
proggus
gepostet am: 26.09.2016

User-Wertung:
14 Punkte

Ein hervorragendes Album! Nahezu perfekt. Klugscheisser-Modus: Markus Reuter war natürlich nie bei King Crimson, aber immerhin beim Crimson Project ;-)
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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