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Versengold: Live in Hamburg (Review)
Artist: | Versengold |
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Album: | Live in Hamburg |
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Medium: | DVD | |
Stil: | Akustischer Folk- und Mittelalter-Rock mit deutschen Texten |
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Label: | Eigenvertrieb/Indigo/Fuego | |
Spieldauer: | 160:00 | |
Erschienen: | 04.11.2016 | |
Website: | [Link] |
Völlig zurecht gelang VERSENGOLD nach ihrem ausgezeichneten siebten Album „Zeitlos“, von dem auch wir begeistert waren, der Einstieg in die deutschen Album-Charts. Zwar hat das bei all dem Schrott, der sich dort so tummelt, nicht wirklich was von der musikalischen Qualität her zu bedeuten, aber damit verbunden ist nun auch mal einen deutlich höhere Aufmerksamkeit, die man dadurch erzielt. Und die haben sich VERSENGOLD mit ihrer leidenschaftlich-mittelalterlichen Art, dafür aber umso moderneren, sehr anspruchsvollen Texten voll und ganz verdient. Kein Wunder also, dass die Tour zu dem Album vielerorts ausverkauft war und fast immer ein begeistertes Publikum zur Folge hatte. Nun endlich kann man die Live-Qualitäten von VERSENGOLD erstmals auch auf DVD bewundern und wird erstaunt sein, was bei den mittelalterlichen Folk-Rockern aus Bremen auf der Bühne abgeht. So, als wäre mein Fazit zur Live-Audio-CD, welche Aufnahmen der Konzerte aus Nürnberg, München, Wuppertal, Wien, Kaiserslautern, Aschaffenburg, Hannover, Berlin, Leipzig und natürlich Hamburg enthielt, erhört worden, in dem der letzte Satz mit der Frage endete. „Wo bitte bleibt die DVD zu dieser Doppel-CD?“ Nun liegt diese tatsächlich vor. Zwar ist es (zum Glück) keine Zusammenstellung verschiedener Live-Aufnahmen der Konzerte der „Zeitlos“-Tour, sondern eins der besten Konzerte in diesem Rahmen: das am 23. Oktober 2015 im Hamburger Gruenspan aufgenommene. In gut 160 Minuten erleben wir mit „Live in Hamburg“ die komplette Live-Show, von der einiges schon auf „Live 2015“ zu hören ist.
Die DVD zeigt den Reiz, der von VERSENGOLD live ausgeht, die aus ihren Konzerten ein riesiges Ereignis werden lassen, bei denen sie das beinahe 1000-köpfige Publikum fast durchgängig mit einbinden und sogar zu den verrücktesten Sachen auffordern, wie beispielsweise in „Paules Beichtgang“. Wie diese „Sachen“ aussehen, wird hier nicht verraten – das muss man selbst gesehen haben. Das so animierte Publikum klatscht (fast) dauerhaft mit, jeder Titel wird von ihm regelrecht abgefeiert und sogar komplette Strophen entweder mit den Musikern gemeinsam oder in völligem Alleingang gesungen.
Spaß steht im Vordergrund bei VERSENGOLD-Konzerten, wovon übrigens auch die zwei Konzert-Podcasts im Bonusteil der DVD ausgiebig berichten. Am schönsten ist dabei der Moment, wo ein Konzert wegen Feueralarms abgebrochen werden muss, dann auf der Straße fortgesetzt wird und nach der Entwarnung wieder im Saal sein Ende findet.
Auch das Interview mit allen Musikern ist sehr aussagekräftig und zeigt, wie sympathisch und „auf dem Boden geblieben“ die Musiker sind. Auf die Frage, was VERSENGOLD so besonders macht, lautet dann auch die Antwort: „Weil wir akustische Musik machen. Die so rockt, als wäre es elektrische!“ Das bringt es wirklich auf den Punkt, wobei man allerdings auch noch die echte Qualität der Texte – egal ob sie ernsthaft oder lustig oder nur nachdenklich sind – erwähnen sollte. Ihr Kult-Titel „Spaß bei Saite“ ist in diesem doppeldeutigen Sinn wirklich absolutes Motto bei diesem Programm. Doch nicht nur die Saiten-Künstler überzeugen bei VERSENGOLD, auch der Schlagzeuger Schorti bekommt zum Ende des Konzerts hin sein Schlagzeug-Solo, natürlich gespielt mit freiem Oberkörper.
Aber auch die ruhigen, nachdenklichen Songs überzeugen die Hamburger und werden begeistert aufgenommen, wobei ein besonderes Highlight „Schönheit der Schatten“ ist, bei dem die FAUN-Sängerin Katja Moslehner als Duett-Partnerin von Malte Hoyer auftritt.
FAZIT: Garantiert werden alle Hamburger, die bei diesem Konzert vom 23. Oktober 2015 mit dabei waren, sich diese DVD kaufen. Aber auch alle anderen VERSENGOLD-Freunde werden begeistert sein, einen Auftritt ihrer Lieblingsband in Wort und Bild gab es offiziell bisher noch nicht von ihnen. Nach eigener Aussage der Bremer Band dürfen nun alle mit „Live Hamburg“ eins ihrer besten Konzerte von Konserve genießen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Intro
- Zeitlos
- Wem? Uns!
- Kein Trinklied
- Hoch die Krüge
- Sol‘s Reel
- Frühlingsgruß
- Immer schön nach unten treten
- Schon immer Mal
- Schönheit der Schatten (mit Katja Moslehner von FAUN)
- Im Namen des Folkes
- Spaß bei Saite
- Ich und ein Fass voller Wein
- Ihr seid Musik
- Drey Weyber
- Paules Beichtgang
- Einerley
- Schortis Drumsolo
- Versengold
- Luna‘s Reel
- Seemannsgarn
- Vom Zauber des Wildfräuleins
- Halunken Betrunken
- Extras (ca. 35 Minuten):
- Interview
- Zwei Tour-Podcasts
- Bass - Eike Otten
- Gesang - Malte Hoyer, Daniel Gregory, Florian Janoske, Alexander Willms, Eike Otten, Sean Lang, Katja Moslehner
- Gitarre - Daniel Gregory, Florian Janoske
- Keys - Sean Lang
- Schlagzeug - Sean Lang, Thomas Heuer,
- Sonstige - Flöten, Violinen, Nyckelharpa, Bodhran, Bouzouki
- Zeitlos (2015) - 14/15 Punkten
- Live 2015 (2015)
- Live in Hamburg (2016)
- Nordlicht (Märchen von morgen Edition) (2020) - 12/15 Punkten
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keine Interviews