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AltaVia: Kreosote (Review)

Artist:

AltaVia

AltaVia: Kreosote
Album:

Kreosote

Medium: CD
Stil:

Progressive-Rock/-Pop

Label: White Knight Records/Just For Kicks Music
Spieldauer: 58:47
Erschienen: 28.10.2016
Website: [Link]

Kreosote“ ist das zweite Studioalbum der italienischen Band um den Keyboarder und Sänger Andrea Stagni. Einen veröffentlichter Livemitschnitt existiert erstaunlicherweise ebenfalls. „Kreosote“ (Kreosot = Teeröl) erscheint auf „White Knight Records“ durchaus passend, ist doch Rob Reed Teilhaber des Labels. ALTAVIA wecken mehr als leichte Erinnerungen an MAGENTA, das fluffígste von Reeds Prog-Standbeinen.

Womit im Vorfeld klar sein dürfte, dass wir uns mit „Kreosote“ im gemütvollen Lounge-Bereich der progressiven Rockherberge aufhalten. Bratzende Gitarren und Grenzen auslotende Experimente müssen leider draußen bleiben. Gediegener Wohlklang ist angesagt. Unaufgeregt und entspannt wird zwischen Progressive Rock und Pop flaniert, nicht unähnlich den Spätsiebziger-Alben von RENAISSANCE. Wobei Betty Copeta zwar verträumt-charmant singt, aber von Annie Haslams Gesangsleistungen doch einiges entfernt ist. Ihre männlichen Kollegen liegen auf Stimmhöhe, unauffällig, ohne größere Mängel.

Gitarren und Tasteninstrumente sind ziemlich gleichberechtigt, dramatische Entwicklungen werden von langer Hand vorbereitet und aufgelöst, ohne dass die Knautschzone ernsthafte Schäden davonträgt. „Kreosote“ ist ein Gleitgel, das die Gefühlsechtheit nicht abtötet, sondern eher zuckrig verklärt. Die Interpretation des Pop-Begriffes ist recht eigenwillig, so klingt „Love Is Worth A Try“ wie ein Mittachtziger-Treffen von SIMPLY RED und GENESIS, bei dem MATT BIANCO Schützenhilfe leistet. Kann man so machen, vermeidet immerhin die Gefahr von einem „Invisible Touch“ Nackenschläge zu erhalten. So plätschert es freundlich und unterhaltsam eine knappe Stunde vor sich hin und hinterlässt keine Kopf-, Magen- und Gliederschmerzen. Smart & handsome wie der geneigte Inselbewohner zu sagen pflegt.

FAZIT: Als umschmeichelnden Begleiter zum Kochen, Bügeln und Dinieren darf man „Kreosote“ nicht unterschätzen. Das Album beißt zu keiner Sekunde, tut darum aber auch kaum weh. Hat in seinen besten Momenten ein Laissez faire, welches ein Lächeln erzeugt. In seinen schlechtesten schwirrt es zwischen merkwürdigen Pop-Exkursionen und kitschigen Ausstellungsstücken herum. Durchaus eigen und unprätentiös, gefällt dies weitgehend besser als jene aufgeplusterten Werke, deren Macher sich in einer Reihe mit prägenden Werken längst vergangener Zeiten präsentieren. ALTAVIA propagieren kaum mehr, als das was sie sind: Die freundlichen Progger von nebenan, die dir die Mittagspause versüßen.

Jochen König (Info) (Review 4308x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • About To Fade
  • So Far So Good
  • Road To Nowhere
  • Paradox
  • Love Is Worth A Try
  • The Storm
  • You Are The Sailor
  • Velathri

Besetzung:

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