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Bob Seger: I Knew You When (Review)
Artist: | Bob Seger |
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Album: | I Knew You When |
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Medium: | Limitiert | |
Stil: | Rock, Americana, Blues, Singer/Songwriter |
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Label: | Capitol Records/Universal Music | |
Spieldauer: | 40:48 | |
Erschienen: | 24.11.2017 | |
Website: | [Link] |
BOB SEGER, die 74jährige, mit Preisen überhäufte und in Ehrenhallen aufgenommene sowie für sein „Greatest Hits“-Album in den USA mit dem Diamond-Award für 10 Millionen verkaufte Einheiten prämierte Musik-Legende ist nach „Ride Out“ (2014) überraschend mit dem neuen Studio-Album „I Knew You When“ zurück.
Und der Grund dafür scheint offensichtlich, denn langsam sterben die Musiker seines Kalibers nicht nur in der Musik-Szene, sondern auch im wahren Leben weg. Darauf verweist nicht nur die Widmung dieses Albums für den EAGLES-Frontmann GLENN FREY, der seit dem 18. Januar 2016 in anderen Himmelsregionen zum Adlerflug ansetzt, sondern auch die beiden Coverversionen „Busload Of Faith“ von LOU REED und „Democracy“ von LEONARD COHEN, mit denen er zwei weitere ganz große, viel zu früh verstorbene Musik-Legenden ehrt.
Und um es klar zu sagen, diese Ehre lässt er wirklich mit seinen Interpretationen sehr würdevoll und beeindruckend erklingen.
Im Grunde können beide Eigenschaftswörter genauso auch für das gesamte, gut 40 Minuten lange 2017er-Album verwendet werden, auf dem er neben guten Rock- und Americana-Songs zusätzlich ein paar echte Bluesnummern sowie die zu Herzen gehende Gitarren-Ballade „I‘ll Remember You“ unterbringt. Auch ein immer wieder auftauchendes Saxofon setzt bleibende Akzente, womit BOB SEGER gleich den ebenfalls verstorbenen GERRY RAFFERTY hätte seine Ehre erweisen können.
Während man bei vielen älteren Musikern den Eindruck hat, dass sie ihr Potenzial und ihre Musik-Munition längst verschossen haben, werden viele beim Hören von „I Knew You When“ verblüfft sein, wie frisch dieses Album klingt. Die nach wie vor charismatische, raue, aber nicht ein bisschen zerbrechlich oder altersschwach wirkende Seger-Stimme trifft hierbei auf großartige, den guten Bob begleitende Musiker, die mit seinen Kompositionen, ihrem Können sowie dem breiten Instrumentarium natürlich deutlich die „Guten-alten-70er“ wieder in die Gegenwart zurückholen.
Noch dazu hat BOB SEGER mit seinen kritischen Texten jede Menge zu sagen und zu singen, wobei der eigentliche Höhepunkt die das Album abschließende Cover-Version von Leonard Cohens „Democracy“ geworden ist, bei dem ein deutlicher Seitenhieb in Richtung Trump gesetzt wird, selbst wenn Cohen das nicht wissen konnte, als er 1992 die Zeilen: „It‘s coming to America first / The cradle of the best and the worst...“, verfasste. Nie waren sie jedenfalls aktueller als heute!
FAZIT: Noch ein Jahr und ein Album, dann können Capitol Records und BOB SEGER ihre „Goldene Hochzeit“ feiern, nachdem sie sagenhafte 49 Jahre als Musiker und Label zusammengeblieben sind. Und nach „I Knew You When“ kann man sich garantiert auf einiges gefasst machen, auch wenn zu hoffen bleibt, dass Seger darauf nicht den nächsten drei verstobenen Musikern seine Ehre erweisen muss.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Gracile
- Busload Of Faith
- The Highway
- I Knew You When
- I‘ll Remember You
- The Sea Inside
- Marie
- Runaway Train
- Something More
- Democracy
- Bass - Glenn Worf, Jamie Lee Sloas, Chris Campbell
- Gesang - Bob Seger, Barbara Payton, Terena Boone, Herschel Boone, Laura Creamer, Shaun Murphy, Donny Gerard, Rosemary Butler
- Gitarre - Kenny Greenberg, Rob McNelley, Bob Seger, Biff Watson, Tom Bukovac, Rick Vito, Tim Mitchell, J.T. Corenflos, David Cole, Jim Kaatz
- Keys - Steve Nathan, Michael Rojas, Jim Brown, Craig Frost, Billy Payne, Reese Wynans, Bob Seger
- Schlagzeug - Greg Morrow, Eric Darken, Chad Cromwell, Richie Hayward, Gerard Smerek
- Sonstige - John Rutherford (Posaune), Keith Kaminski, Alto Reed (Saxofone), Mark Byerly, Bob Jensen (Trompeten), Deanie Richardson (Fiddel), John Catchings, Carole Rabinowitz (Celli)
- Ultimate Hits: Rock And Roll Never Forgets (2012)
- I Knew You When (2017) - 11/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
nufkafs
gepostet am: 12.01.2018 User-Wertung: 14 Punkte |
Hinreißend tolles Album! |