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Farvel: Östtomta (Review)
Artist: | Farvel |
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Album: | Östtomta |
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Medium: | CD | |
Stil: | Jazz der Extraklasse |
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Label: | Jazzland Recordings | |
Spieldauer: | 40:50 | |
Erschienen: | 13.10.2017 | |
Website: | [Link] |
Mit ihrem dritten Album „Östtomta“ offenbart das skandinavische Sextett FARVEL, wie leidenschaftlich und im Grunde auch typisch skandinavisch frei improvisierter Jazz mit ein paar progressiv-rockigen Klangmustern und vielen atmosphärischen, ruhig-besinnlichen Ausflügen, die sich langsam, aber immer sicherer zu Free-Jazz-Eruptionen entwickeln, klingen kann.
Das schwedische Lira-Magazin beschrieb die Wirkung hinter „Östtomta“ sehr bildhaft, indem es feststellte: „Das Album kann auch als Symphonie für Stimme, Trompete, Saxofon, Synthies, Kontrabass, Schlagzeug und Electronics in vier Sets – Luft, Feuer, Wasser und Erde – beschrieben werden.“
Es sind die Naturgewalten, die sich auf „Östtomta“ ihre breitgefächerte Jazz-Bahn brechen und genauso wirkungsvoll erscheinen, wie wir einen Sturm oder eine Flut, aber auch eine zarte Windbrise und das sanfte Fließen eines Bächleins wahrnehmen.
Selbst das entfernte Bellen von Hunden, Vogelgezwitscher, das Knistern eines Feuers, das Knarren eines Dielenfußbodens und die sphärischen Stimmen himmlischer Engel vermeinen wir während der gut 40 abwechslungsreichen Jazz-Minuten zu vernehmen, die uns mal zärtlich und dann wieder wild stoßend die gewünschte Richtung vorgeben. Das beste Beispiel hierfür ist „Storm“, wenn sich aus dem ruhigen, fast an EFTERKLANG (Die sich beim Hören des Albums immer wieder in die Erinnerungen des Hörers einschleichen!) erinnernden Rhythmus ein wilder free-jazziger Ritt, der einem feurigen Wind ins Gesicht und natürlich um die Ohren bläst, wird.
Im Zusammenspiel der vielfältigen Instrumente in Kombination mit der Stimme von Isabel Sörling, die ebenfalls ausschließlich als „Instrument“ dient, indem sie wortlos ihre Vokale formt und mal zum Duett-Partner der Trompete, dann wieder des Bass‘ wird oder sich als eigenständige Klangfläche im Hintergrund entfaltet, um, einem Bolero ähnlich, sich immer mehr in den Vordergrund rückend, ein faszinierend-intensives Eigenleben zu entwickeln, liegen die absoluten Stärken des Albums, das so zum Aushängeschild erstklassigen, modernen skandinavischen Jazz‘ wird!
FAZIT: Chapeau! Mit „Östtomta“ setzt das skandinavische Jazz-Sextett FARVEL eins der stärksten, frei improvisierten und zugleich faszinierend homogen klingenden Jazz-Achtungszeichen des Jahres 2017!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- I: Luft
- Lä
- Storm
- Pust
- II: Eld
- Glöd
- Flamma
- III: Vatten
- Myr
- Dagg
- IV: Jord
- Mull
- Stoft
- Bass - Alfred Lorinius
- Gesang - Isabel Sörling
- Keys - Henrik Magnusson, Kim Aksnes, Isabel Sörling
- Schlagzeug - Carl-Johan Groth
- Sonstige - Kim Aksnes (Trompeten), Otis Sandsjö (Saxophone)
- Östtomta (2017) - 13/15 Punkten
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