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Psygnosis: N E P T U N E (Review)

Artist:

Psygnosis

Psygnosis: N E P T  U N E
Album:

N E P T U N E

Medium: CD/Download
Stil:

Progressive Metal mit Cello

Label: Dooweet Agency
Spieldauer: 76:42
Erschienen: 15.05.2017
Website: [Link]

PSYGNOSIS sind eine außergewöhnliche Band. Das fängt bei ihrer konsequenten Gratis-Politik an – neben den physischen Tonträgern ist der gesamte, inzwischen sieben Veröffentlichungen zählende Katalog unter Creative Commons-Lizenz frei zugänglich – und hört bei ihrem wohl auffälligsten Soundmerkmal auf: Dem (echten!) Cello. Doch damit ist das Ende der faszinierenden Fahnenstange noch lang nicht erreicht: Dem dunkel-samtigen, natürlichen Klang des klassischen Instruments stellt die Truppe nämlich einen massiven Kontrastpunkt gegenüber, indem sie sich eines Drumcomputers bedient und daraus auch nicht den geringsten Hehl macht, sondern, im Gegenteil, eine Tugend.

Meine Damen und Herren, zur Illustration möchte ich Ihren Blick auf den Eröffnungsreigen „Phrase 7“ richten: Lang schon ist mir kein derart entzückender Opener mehr untergekommen. Die Reise zum Neptun beginnt mit einem Duett aus Tremolo-Gitarren und Cello, mittelfristig gesellen sich Breakcore-artige Drumpatterns dazu (IGORRR lässt grüßen), dann dürfen sich die Gitarren erst mal allein mit präzisen Übersee-Container-Tetris-Riffs austoben, bevor alles zusammenfindet, noch umschmeichelt von einem unverstellten Synthesizer und schwebend auf maschinell ratterndem Blastbeat. Und dass Sie mir noch einen anerkennenden Blick auf den wirbelnden Bass werfen! Man wünscht sich nur noch ein Gaspedal zum Durchdrücken.

Wie erwähnt gefällt (mir) die Tatsache, dass PSYGNOSIS gar nicht erst versuchen, ihren digitalen Drummer als Menschen zu verkleiden und lieber die vielfältigen Möglichkeiten ausschöpfen, die sich durch den vakanten Kesselpfleger-Posten ergeben. Dass die Rhythmus-Sektion arg in den Vordergrund gemischt ist und dass die Snare (?), synthetisch oder nicht, eher wie eine Krähe, die ans Fenster klopft, klingt, muss dennoch bemängelt werden.

Dass PSYGNOSIS zwar ihre Musik, sich selbst aber nicht allzu ernst nehmen zeigt der Titel (und das zugehörige Video): „Psygnosis Is Shit“. Dass sich hinter der spaßigen Aufmachung ein wahrer Moloch von einem Song verbirgt, muss der Hörer erst noch herausfinden. Anders als hier verstehen sich PSYGNOSIS jedoch auch auf längere Ruhephasen (z.B. „Boctok“ oder „Storm“), die zum einen eine (nötige) Verschnaufpause von der sonstigen Achterbahnfahrt darstellen und zum anderen dem recht langen Album eine erzählerische Struktur vermitteln. Und die Story bleibt spannend, bis hin zum offenen Ende: Nach einem epischen Gänsehaut-Crescendo verpufft „Nirvana“ mitten in Satz in Selbiges wie ein Ballon von Pennywise, dem tanzenden Clown.

FAZIT: Warren Ellis packt sein "Djello", wirft sich eine rote Pille ein und bricht mit einem monströsen Bulldozer zu einem intergalaktischen Trip auf – PSYGNOSIS haben ein leviathanisches Instrumentalalbum aus dem Boden gestampft, das sich nie wie ein Gimmick anfühlt und dessen Qualität und Faszination sich bei Weitem nicht mit der Kombination aus Cello und Progmetal erschöpfend erklären lässt.

Tobias Jehle (Info) (Review 4128x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Phrase 7
  • Psygnosis is Shit
  • Boctók
  • Storm
  • To Neptune
  • Mûe
  • Psamathée
  • ??nyat?
  • Nirv??a

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Musikfan
gepostet am: 19.10.2017

User-Wertung:
14 Punkte

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Ein grandioses Album ...
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