Partner
Services
Statistiken
Wir
Thyrgrim: Vermächtnis (Review)
Artist: | Thyrgrim |
|
Album: | Vermächtnis |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Black Metal |
|
Label: | Trollmusic / Soulfood | |
Spieldauer: | 55:02 | |
Erschienen: | 29.09.2017 | |
Website: | [Link] |
Wenn man eine Band wie diese, die immerhin ihr bereits sechstes Album vorlegt, immer noch als Newcomer wahrnimmt, der erst lernen muss, eigene Duftmarken zu versprühen, macht man mit dem im Ohr, was sie aktuell zu bieten hat, große Augen. THYRGRIM haben sich nämlich spätestens mit "Vermächtnis" zu einer Gruppe gemausert, die demnächst auch über den deutschen Underground hinaus mehr zu sagen haben könnte.
Die Band zeigt sich temporeich, in puncto Dynamik aber dennoch variabel aufgestellt (in dieser Hinsicht herausragend: das ziemlich vertrackte 'Das Dunkel meiner Seele', das letztlich doch aufgeht) und verschmilzt alte mit neuen (Un-)Tugenden. Black Metal der ersten hohen Welle manifestiert sich in Form räudig straighter Parts, die sich Quorthon zu frühsten BATHORY-Zeiten ausgedacht bzw. bei VENOM und MOTÖRHEAD abgekupfert haben könnte (gleich den Opener 'Die Heilung dieser Welt' als Beleg hören), wohingegen verzweifelte Anwandlungen, die Frontmann Kain hier und dort an den Tag legt ('Pfade der Vergänglichkeit') eindeutig auf neueren Misthaufen (Mittneunziger-BETHLEHEM? SHINING aus Schweden?) gewachsen sind.
Man braucht dem Quartett aus Moers keine progressiven Ambitionen zu unterstellen, aber ihr recht ungezwungener Umgang damit, was für andere bereits über die orthodoxe Lehre hinausgeht, ist unleugbar. THYRGRIM sind nun nicht gleich DISSECTION, wenn sie stimmungsvoll mit unverzerrten Gitarren hantieren, ziehen sich aber dennoch sehr achtbar aus der Affäre, wo sich andere austauschbar im Necro- und War-Metal-Sumpf suhlen.
Extralob sprechen wir übrigens dafür aus, einen versierten Trommler wie Marius "Non Serviam" Marius Berendsen seine Trümpfe ausspielen zu lassen, statt ihn zu mehr Dauer-Sperrfeuer als in 'Sklaven eines toten Gottes' zu nötigen. Dennoch scheint der Gute jüngst seine Stöcke zumindest bei dieser Band eingemottet zu haben. Schade angesichts ihrer bisher stärksten Platte.
FAZIT: "Vermächtnis" lässt sich im übertragenden Sinn auch als ein solches begreifen, denn die Schöpfer knüpfen an das Erbe der ersten beiden Black-Metal-Wellen an, ohne wie auf Ansage "retro" zu klingen. Ihre nicht immer simplen Songs zeugen von einem Bestreben, das Genre weiter voranzutreiben. Der Gewinn für den Hörer besteht darin, dass er der gebotenen Vielfalt nicht so schnell überdrüssig wird. Ach ja, und THYRGRIM machen sich mit ihren deutschen Texten nicht offensichtlich lächerlich. Nun gut, man versteht sie ja auch selten …
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Die Heilung dieser Welt
- Fruehlingsdämmerung
- Die ewige Suche
- Das Dunkel meiner Seele
- Ich sehe euch brennen
- Sklaven eines toten Gottes
- Pfade der Vergänglichkeit
- Gefangen im Wandel
- Sterbend 3
- Das Ende einer Reise
- Offenbarung
- Vermächtnis (2017) - 10/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Einar
gepostet am: 25.09.2017 |
Thyrfing?
Lest den letzten Abschnitt doch nochmal durch |