Partner
Services
Statistiken
Wir
V2: Showdown (Review)
Artist: | V2 |
|
Album: | Showdown |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Melodic, Metal und Progressive Rock |
|
Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 48:59 | |
Erschienen: | 14.10.2016 | |
Website: | [Link] |
Obwohl V2 aus Holland bereits zwei Alben veröffentlicht haben, sind sie längst in Vergessenheit geraten. Denn ihr Debüt „Eclipsed“ erschien 1996 und „Indefinite And Mysterious“ 1998. Auf beiden war sehr deutlich die große Liebe der Holländer zu RUSH erkennbar, aber auch MARILLION und das ALAN PARSONS PROJECT schienen ihnen sehr am Musiker-Herzelein zu liegen. Danach allerdings war erst einmal Schluss – für fast 20 Jahre. Doch nun kommt es zum großen „Showdown“: V2 are back!
Heimlich, still und leise haben die V2-Mannen seit 2011 über fünf Jahre lang an diesem Album gearbeitet und gewerkelt, bis es endlich das Licht der Musik-Welt erblicken durfte. Da wirkt das vom Gitarristen BERT ETTEMA gemalte Cover nur zu gut. Auch ist der Band wichtig – wie sie selbst unter ihrer Homepage betont – dass ihr Name für „Vision Two“ steht und nicht im Entferntesten etwas mit den verdammten Kriegsraketen des II. Weltkriegs zu tun hat. Wirft man einen genaueren Blick in das 12seitige Booklet und liest die Texte, dann ist einem auch klar, warum sie dieses eventuelle Missverständnis ausräumen. Denn fast alle Songs sind von einer pazifistischen Grundeinstellung geprägt und greifen oft die Verlogenheit an, die am Ende in Kriegen mündet. Die Verlogenheit der Religionen in „Judas Figure“, der Ämter und Bürokratie in „Hunt In Packs“ oder des Fanatismus in „Revelation Day“, dem sie mit „The Servant...“ sogar einen krachig-metallischen Hardrock-Song entgegenstellen: „Give me metal, the iron feel. Watch me go, it is the perfect deal.“
Allerdings wirken gerade diese hart rockenden Momente, die auch von der Aufnahmequalität nicht überzeugen, manchmal wie zwanghaft eingefügtes Stückwerk, so als hätte man den Song unbedingt noch mit auf das Album „quetschen“ wollen, um nicht darauf verzichten zu müssen. Als Bonus wäre die Idee nicht schlecht, als integraler Bestandteil des Albums schon.
Demgegenüber stehen aber die guten bis sehr guten melodisch oder metallisch rockenden und progressiven Songs, die sich alle zwischen 4 und 9 Minuten Laufzeit bewegen. Und auch „Showdown“, die einzige Ballade des Albums, überzeugt besonders durch den sehr guten Gesang und das akustische Piano, dem eine E-Gitarre gegenübergestellt wird. Ansonsten kommen einem beim Hören vom holländischen „Showdown“ seltsamerweise deutsche Prog-Bands in den Sinn: SYLVAN oder ALIAS EYE und CHANDELIER für die neoproggigeren Momente, SIEGES EVEN für die härteren. Mit ein wenig Fantasie könnte V2 sogar als die holländische SYLVAN-Variante durchgehen.
Mit „Sundance“, einem Instrumental und zugleich dem mit 8:17 Minuten längsten Stück endet „Showdown“ sonnentanzend zwischen elegischen E-Gitarren, Bombast und Electronic. Im Gegensatz zu den vorherigen acht Titeln, die alle aktuelle Aufnahmen sind, ist „Sundance“ eine Neuaufnahme des ersten Demo-Stücks aus den Neunzigern von V2.
Und so alt er auch sein mag, er gehört mit zu den besten Stücken des Albums.
FAZIT: Die holländische Melodic-Metal-Prog-Rock-Band V2, die trotz dieses Namens sehr friedvoll ist, meldet sich knapp 20 Jahre nach ihrem letzten, zweiten Album mit „Showdown“ überraschend auf der progressiven Musikbühne zurück. Dabei knüpft sie nahtlos bei ihrem Vorgängeralbum an und verweist auf ihre Vorbilder von RUSH bis MARILLION und macht selbst vor metallischen Klängen nicht halt, wobei sie nicht nur musikalisch größtenteils zu überzeugen weiß, sondern auch mit ihren zeitkritischen Texten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Night Revelers And Night Hags
- Hunt In Packs
- Judas Figure
- Fist Over Hand
- Revelation Day
- Tears Run Dry
- The Servant... Caelum Et Terras Miscere
- Showdown
- Sundance
- Bass - Marti van Gulik
- Gesang - Ernst Honingman, Robert Voogt
- Gitarre - Bert Ettema
- Keys - Marti van Gulik
- Schlagzeug - Robert Vogt
- Showdown (2016) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews